Lang-Gedachtes Teil 1: Das Märchen von den positiven Exportüberschüssen, die Arbeitsplätze schaffen und sichern
Von Holger Lang (Teilen und Weiterleiten ist ausdrücklich erwünscht).
Ein weit verbreitetes Märchen, das allenfalls dann stimmt, wenn man
lediglich die Arbeitsplätze im Export-Sektor betrachtet und meint, diese
gäbe es nur unter diesen Bedingungen. Was bedeutet aber der
Exportüberschuss in Höhe von rund 215 Mrd. Euro? Einkommen von
Arbeitnehmern hier?
Schön wär´s. Wäre dem so, dann würde eine
dadurch erhöhte Konsumgüternachfrage auch entsprechende Importe nach
sich ziehen. Tatsächlich bedeutet dieser Exportüberschuss nur
exorbitante Gewinne für ein paar wenige. Die Masse der Menschen hat
davon gar nichts. Wäre es anders, dann wäre unsere Handelsbilanz
ausgeglichen. Das ist aber nicht der Fall.
Ergo, der Großteil
der Gewinne der Exportwirtschaft kommt hier entweder nie an oder
verlässt unser Land direkt wieder als Kapitalexport. 215 Mrd. Euro
Exportüberschuss bedeuten in Wahrheit also etwa 5-6 Millionen mittlere
Jahresbruttogehälter, die hier nicht ausgezahlt werden, obwohl die
Leistung dafür erbracht wurde. Warum lassen wir uns das gefallen und von
Politik, Medien und Ökonomie auch noch schön reden?
Ganz
einfach. Weil es im Binnenmarkt noch sehr viel mieser aussieht. Seit
Jahren können wir hier, sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch des
Staates, negative Netto-Investitionen beobachten. Das heißt, wir leben
von der Substanz und lassen diese zunehmend verfallen. Gäbe es diese
Investitionen, hätten wir wirklich ein Jobwunder sondergleichen!
Die Wahrheit ist also: Ein Exportwunder, dass nicht zu entsprechenden
Lohnsteigerungen bei den Arbeitnehmern und Angestellten führt, schafft
nicht Jobs, es kostet Jobs! Und zwar im Binnenmarkt.
Noch etwas
wird daran deutlich: Man könnte die in exorbitanter Höhe angefallenen
Unternehmens- und Konzerngewinne problemlos abschmelzen, ohne die
berühmt-berüchtigte Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden, denn auch Gewinne
sind nun mal Kosten, die letztlich vom Käufer bezahlt werden müssen. Es
ist schon mehr als befremdlich, dass wir uns immer die Frage stellen,
wie sehr der Produktionsfaktor Arbeit die Kosten für ein Produkt
belastet, nicht aber wie sehr Gewinne dies tun.
Angefallene
Gewinne nützen einer Volkswirtschaft aber nur dann etwas, wenn sie
investiert und konsumiert werden! So wie es jetzt läuft, nützen diese
Gewinne nur Leuten, die nie einen Handschlag dafür gearbeitet haben und
ohnehin schon im Reichtum ersaufen.
Unsere ständigen
Leistungsbilanzüberschüsse sind also offenkundig absurd, denn einerseits
wollen wir sie offenbar nie in Form von Waren, Güter und
Dienstleistungen zurückerhalten, sondern bis in alle Ewigkeit
fortschreiben und erhöhen. Andererseits geraten wir aber zutiefst in
Panik, wenn die aufgebauten Forderungen drohen auszufallen.
Und
sie werden zwangsläufig irgendwann ausfallen. da die Schuldner nun mal
zunehmend unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen werden. Eine Chance,
ihre Schulden zurückzuzahlen haben diese Länder ja gar nicht, da wir ja
nicht bereit sind, ein entsprechendes Handelsbilanzdefizit zu
realisieren.
Und dafür haben hier Millionen von Menschen
jahrelang hart und fleißig gearbeitet, ohne entsprechend von den
Exporterfolgen zu profitieren. Toll! Was läuft hier also wirklich?
Eine gigantische Plünderung des deutschen Volkes. Mit Wissen und
tatkräftiger Unterstützung durch Politik, Medien und der sog.
Mainstream-Ökonomie. Das ist das, was hier läuft!
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