Donnerstag, 19. November 2015

Die Widerlegung des Märchens von der "Überbevölkerung"

DOKeins

Population Boom

(c) ORF
Der preisgekrönte österreichische Regisseur Werner Boote ("Plastic Planet") bereist für seinen Dokumentarfilm die Erde und fragt: Wer oder was treibt das Katastrophenszenario der Überbevölkerung an?
(c) ORF/www.austrianfilm.at/Geyrhalter Film
Regisseur Werner Boote
Ein bekanntes Horrorszenario: sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Schwindende Ressourcen, giftige Müllberge, Hunger und Klimawandel – Folgen der Überbevölkerung? Wer behauptet eigentlich, dass auf der Welt zu viele Menschen leben? Und: Wer von uns ist zu viel?
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Die westliche Welt setzt auf Bevölkerungsreduktion – in den anderen Ländern. "Wollen wir nichts abgeben von der Energie, den Lebensmittelreserven, vom Raum den wir zur Verfügung haben?", fragt der Regisseur in seinem Film.

In Bangladesch müssen sich 1.000 Menschen einen Quadratkilometer teilen. In der Hauptstadt Dhaka sind es unglaubliche 46.000. Wem es hier zu voll ist, kann sein Land nur verlassen, wenn er oder sie richtig viel Geld besitzt. Um dann zum Beispiel in Europa als Wirtschaftsflüchtling zu gelten.
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Ob beim Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-moon, bei einem Hochzeitspaar in China oder einer indischen Familie im Slum – überall wird klar: Es gibt nicht zu viele Menschen auf der Erde. Es ist nur alles ungerecht verteilt unter den Menschen, auch der Platz. Denn Geld kauft Platz.

Autorin und Aktivistin Betsy Hartmann zu den Ungerechtigkeiten: "Das Pentagon verbraucht so viel Erdöl am Tag wie das gesamte Land Schweden. Die Ressourcen-Verteilung ist völlig aus dem Lot."
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Betsy Hartmann und Regisseur Boote
Auch der österreichische Sozialwissenschaftler Wolfgang Lutz hält die Mär von der Überbevölkerung für reine Politik: "Man spricht über die Zahl der Menschen, aber nicht über ihre Fähigkeiten."
Gespräch mit Wolfgang Lutz
Spätestens jetzt wird klar: Bootes Kinodokumentarfilm von 2013 ist aktueller denn je, denn die Fragen: "Wem gehört unser Land? Wer darf hier leben? Wer darf an unserem Reichtum teilhaben?" werden angesichts Hunderttausender Schutzsuchender aus Kriegsgebieten und armen Ländern täglich gestellt.

Werner Bootes Weltreise auf der Suche nach den Ursachen von Katastrophen-Szenarien ist berührend, humorvoll und hat verblüffende Erkenntnisse.
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Cutterin Emily Artmann erhielt 2014 für den Schnitt der beeindruckenden Bilder von Dominik Spritzendorfer eine Nominierung zum Österreichischen Filmpreis.

Quelle: http://tv.orf.at/program/orf1/20151118/754270901/404255

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