Mittwoch, 10. Februar 2016

Der IS ist ein fanatisches Instrument in den Händen der USA, das ungewollt für deren gnadenlose Weltherrschafts-Ziele kämpft. Tod und Leid, Not und Vertreibung, die der IS verbreitet, gehören ebenso auf das Unheil-Konto der scheinheiligen US-Machtelite, das sie im Vorderasien seit Jahrzehnten angehäuft hat. Und die europäischen Vasallen-Regierungen, auch die deutsche im Verein mit ihren permanent die Wahrheit verschleiernden Propaganda-Medien, haben ihren schändlichen Anteil daran.

Das Zerstörungswerk der USA im Irak und die Bildung des „Islamischen Staates“

Seit 2001 haben die USA in sieben mehrheitlich muslimischen Staaten militärisch interveniert oder sie mit Drohnen angegriffen: Afghanistan, Irak, Somalia, Jemen, Pakistan, Libyen und Syrien. Hinter dem verlogenen Banner von „Freiheit, Demokratie und Menschenrechten“ geht es allein darum, geopolitische Widersacher auszuschalten und keine Macht zu dulden, die andere als amerikanische Interessen vertritt. Vorneweg dabei war stets Großbritannien, weitere europäische Vasallen schlossen sich an, nicht zuletzt auch Deutschland. Dabei wird ein Land umkreist, eingehegt und geschwächt, das sich als besonders hartnäckiger Störenfried benimmt, der Iran. Die Folgen sind immer: unendlich viel Tote, Verwundete, Flüchtlinge, Zerstörung und Chaos, aus dem sich neue Gewalt erzeugt.
Hier sollen die Ereignisse im Irak etwas näher beleuchtet werden, da sie für das Entstehen des IS die Grundlagen geschaffen haben.1


Der irakisch-iranische Krieg

Saddam Hussein machte sich schon als Vizepräsident des Irak zum Feind der angloamerikanischen Elite, als er 1972 die irakische Ölindustrie verstaatlichte, die bis dahin von britischen und amerikanischen Ölfirmen ausgebeutet wurde. „Mit den Öleinnahmen entwickelte er das Land zu einer regionalen militärischen Großmacht. Die Einnahmen aus dem Ölverkauf sorgten aber auch für den Wohlstand breiterer Bevölkerungsschichten.“ (Wikipedia) Als er 1979 Präsident wurde und in Verkennung der Realität 1980 glaubte, den vermeintlich schwachen Iran besiegen und ihm die Provinz Khusistan mit den Raffinerien von Abadan abnehmen zu können, wurde er von den USA und GB listig unterstützt.

Nach anfänglichen Erfolgen gerieten die Iraker militärisch ernsthaft in Bedrängnis und hätten den Krieg verloren, wenn Washington nicht, um einen iranischen Sieg zu verhindern, Bagdad mit Waffen und Geld massiv unterstützt hätte. Auch die Golfstaaten schlossen sich an. Donald Rumsfelds Handschlag mit Saddam Hussein am 20. 12. 1983 in Bagdad ging zwanzig Jahre später um die Welt, als er als US-Kriegsminister den Sturz Saddams forcierte.2 Die US-Regierung wusste, dass Saddam Hussein Giftgas nicht allein gegen iranische Truppen, sondern auch gegen kurdische Aufständische einsetzte, erschwerte dessen Lieferung durch US-, französische und deutsche Firmen nur halbherzig und sorgte dafür, dass iranische Beschwerden bei den UN ins Leere liefen.
Im Januar 1995 sagte der ehemalige Mitarbeiter im Nationalen Sicherheitsrat der USA Howard Teicher vor einem Gericht in Florida aus:
„Nachdem Ronald Reagan eine Direktive des Nationalen Sicherheitsrates unterzeichnet hatte, der zufolge alles zu unternehmen sei, um Iraks Niederlage im Krieg zu verhindern, koordinierte CIA-Direktor William Casey persönlich alle Maßnahmen, die sicherstellten, dass der Irak über genügend Waffen verfügte, einschließlich Streubomben. Er sorgte auch dafür, dass der Irak die erforderlichen Kredite erhielt und mit Feindaufklärung sowie strategischen, militärischen Ratschlägen versorgt wurde. Die CIA beschaffte dem Irak auch militärischen Nachschub für seine sowjetischen Waffensysteme, über dritte Parteien, darunter Israel und Ägypten.“ 3
Doch die perfide Strategie der USA besteht vielfach darin, polare Parteien zu schaffen und zu unterstützen, die sich gegenseitig schwächen oder zerstören. So belieferten sie auch den Iran mit Waffen, der überwiegend mit amerikanischen Waffen aus Schah-Zeiten kämpfte und auf US-Waffen-Nachschub angewiesen war. Dies geschah vielfach verdeckt über Dritte, darunter Israel (!).
1988 endete der Krieg quasi unentschieden; die Grenzen blieben wie zuvor. Aber rund eine Million Menschen hatten ihr Leben verloren, drei Viertel davon Iraner. Der Irak hatte seine Goldreserven von 35 Milliarden Dollar eingebüßt und war nun mit 80 Milliarden Dollar verschuldet. Der Ölpreis für ein Barrel fiel wegen der Überproduktion Kuweits und der Vereinigten Arabischen Emirate auf zehn Dollar und brachte kaum Einnahmen. Und weder die Golfstaaten noch die USA waren zu nennenswertem Schuldenerlass bereit. In dieser üblichen US-Falle beschloss Saddam unter dem Vorwand, Grenzstreitigkeiten zu bereinigen, Kuweit zu besetzen und damit zum weltweit größten Erdölproduzenten zu werden.

Die USA schlagen zu

Kuweit war zu der Zeit neben Saudi-Arabien der wichtigste Erdöllieferant der USA. Doch die US-Botschafterin in Bagdad signalisierte Saddam Hussein ihr Verständnis und versicherte ihm: „Wir haben keine Meinung zu innerarabischen Konflikten, auch nicht zu Ihren Grenzstreitigkeiten mit Kuweit.“ 4 Natürlich schmiedeten die USA unter Präsident Bush sen. nach dem irakischen Einmarsch am 2.8.1990 eine internationale Koalition, die dann unter ihrer Führung ab Januar 1991 innerhalb von sechs Wochen die Iraker wieder aus Kuweit vertrieb. Die Sieger marschierten nicht in den Irak ein, ging es doch vor der Welt nur um die Befreiung Kuweits. Aber amerikanische und britische Flugzeuge griffen fast täglich Ziele im Irak an, was Tausende Zivilisten das Leben kostete und die Infrastruktur zerstörte.

Den USA kostete das Unternehmen 62 Milliarden Dollar, wovon aber die Hälfte Saudi-Arabien und die andere Hälfte die europäischen Vasallen-Staaten übernahmen, darunter Deutschland, das 17 Milliarden bezahlen durfte. Von Saddam Hussein, vorher noch Verbündeter im Dienste westlicher Machtpolitik, wurde nun von der westlichen Politik und Propaganda nach der üblichen Methode das Bild eines fanatischen und grausamen Diktators gezeichnet, eines neuen Hitlers. Jetzt kreidete man ihm auf einmal das Massaker mit dem – vom Westen gelieferten – Giftgas gegen die Kurden an, bei dem 1988 über 5.000 Menschen umgekommen waren, und ebenfalls die brutale Niederschlagung des schiitischen Aufstandes, der man zugesehen hatte.

Mit der auf Betreiben der USA erfolgten Resolution des UN-Sicherheitsrates vom 6.8.1990 reagierte der Westen auf seine werteorientierte Weise. Er verhängte ein umfassendes Wirtschaftsembargo gegen den Irak, von dem die medizinische Versorgung, Nahrungsmittel und andere zum Leben notwendige Güter nur pro forma, aber nicht tatsächlich ausgenommen wurden. „Offenbar in dem Bestreben, die Iraker kollektiv ins Elend zu stürzen und damit eine Revolte gegen das Saddam-Regime auszulösen, wurde die Sanktionspolitik ein Instrument der bewussten und vorsätzlichen Massentötung.“ 5 Mangel an sauberem Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten führte zu Hungersnöten und vielfachen Krankheiten in der Bevölkerung. Die bis dahin vorbildlichen unentgeltlichen Gesundheits- und Bildungssysteme des hochentwickelten Landes der arabischen Welt, das bis 1990 die Grundversorgung der Bevölkerung in allen wesentlichen Bereichen hatte sichern können, lagen am Boden. Laut UNICEF und der WHO starben mehr als eine Millionen Iraker – darunter mehr als 500.000 Kinder unter fünf Jahren – an den Folgen der Wirtschaftssanktionen.

Am 12.5.1996 fragte die Moderatorin einer US-Nachrichtensendung die damalige UN-Botschafterin und spätere Außenministerin Madeleine Albright, ob der Tod von einer halben Million Kinder im Irak, mehr als in Hiroshima, den Preis wert sei. Sie antwortete: „Das ist eine sehr harte Wahl, aber … wir glauben, dass es den Preis wert ist.“ (Video) Ist das ein Mensch, der eiskalt solche vernichtenden Urteile spricht? Zwei Jahre später erklärte diese sanfte Stimme der tödlichen Arroganz Amerikas: „Ich wette, dass wir uns mehr Gedanken machen über das irakische Volk als Saddam Hussein. … Wenn wir Gewalt anwenden, dann deswegen, weil wir Amerika sind! Wir sind die unverzichtbare Nation. Wir haben Größe, und wir blicken weiter in die Zukunft.“ 6

Die ursprünglich große Mittelschicht des Irak wurde durch die barbarische Einschnürung in die Armut getrieben und vollständig zerstört. Es blieb nur noch eine dünne Schicht Vermögender aus dem Umfeld des Regimes, die übrigen 90 bis 95 % der Bevölkerung lebten mehr oder weniger von der Hand in den Mund. Der Analphabetismus von 5 %, 1989 der niedrigste in der arabischen Welt, war bis 2000 auf über 50 % gestiegen.
„Diese namentlich von den USA und Großbritannien vorsätzlich herbeigeführte Verelendung der irakischen Bevölkerung gehört zu den am wenigsten … zur Kenntnis genommenen Verbrechen westlicher Politik nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ist eine der wesentlichen Ursachen für den Zusammenbruch zivilisatorischer Werte im Irak wie auch des irakischen Staates. Auf diesen Zusammenbruch folgte, wenige Jahre und einen weiteren Krieg später, die Schreckensherrschaft der Milizen, allen voran des „Islamischen Staates“.7
Erneutes Zuschlagen

Der nächste Kriegszug gegen den Irak wurde dadurch vorbereitet, dass eine wachsende akute Bedrohung durch Massenvernichtungsmittel des Irak behauptet wurde. Jahrelange UN-Inspektionen konnten den Verdacht auf biologische, chemische und atomare Waffen jedoch nicht bestätigen. Trotzdem verlangte die neokonservative Denkfabrik „Project fort he New American Century“ 1998 in einem offenen Brief an Präsident Clinton, den Regimewechsel im Irak zum Ziel der amerikanischen Außenpolitik zu machen. Mit dem Wahlsieg von George W. Bush im Jahr 2.000 kamen diese Hartliner an die Macht und damit eine Ideologie, die Michael Lüders treffend so beschreibt:
„Auf den Punkt gebracht handelt es sich um einen messianischen Konservatismus mit dem Ziel einer globalen Pax Americana. Werte wie Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit werden ideologisch instrumentalisiert, um sie als Rammbock machtpolitischer Interessen einzusetzen. So soll die amerikanische Hegemonie weltweit durchgesetzt und verteidigt werden, in Verbindung mit einem so weit wie möglich deregulierten, deutlich am Finanzkapital ausgerichteten Wirtschafts-System. Weniger freundlich gesagt: Sozialdarwinismus gepaart mit Größenwahn und Zynismus.“ 8
Der alte „Saddam-Freund“ Donald Rumsfeld wurde Kriegsminister und legte bereits im Juli 2001 konkrete Pläne für eine militärische Intervention vor, die schon zwei Monate später, am 11.9.2001, durch die mysteriösen, bis heute unaufgeklärten „Terroranschläge gegen Amerika“ einen Dringlichkeitsschub erhielten, wurden diese doch dem Terror-Netzwerk Al-Qaida in die Schuhe geschoben, mit dem natürlich Saddam Hussein in Verbindung stehen sollte. Doch man zog erst mal den Krieg gegen die Höhlen von Afghanistan und die vormals dort unter der Regie von Brzezinski gegen die UdSSR aufgebauten Taliban vor. Dort brauchte man ja auch einen Brückenkopf im Rücken des Iran und zu China. Die von Außenminister Colin Powell am 5.2.2003 dem UN- Sicherheitsrat vorgelegten „unumstößlichen“ Beweise für gelagerte Massenvernichtungswaffen im Irak stellten sich später zwar als plumpe Fälschungen der Geheimdienste heraus, verliehen den US-Kriegern und ihren Vasallen aber vorerst den Anschein einer moralischen Rechtfertigung.

Am 19.3.2003 begann der von der UN nicht gedeckte völkerrechtswidrige Angriffskrieg der USA, Großbritanniens und einer „Koalition der Willigen“ gegen den Irak, und am 7.4. marschierten Amerikaner und Briten in Bagdad ein. Mit dem Regime brach die staatliche Ordnung zusammen. Saddam Hussein floh in den Untergrund, wurde im Dezember 2003 festgenommen und am 30.12.2006 gehängt.

Das Chaos

Die Amerikaner und Briten schauten nach dem Einmarsch zu, wie alle Ministerien, Banken, Museen und sonstigen öffentlichen Einrichtungen geplündert wurden und sich Anarchie und Chaos ausbreiteten. Bezeichnend, dass lediglich das Erdölministerium von Soldaten gesichert wurde. Von Mai 2003 bis zur ersten Parlamentswahl im Januar 2005 regierte der von Bush eingesetzte Zivilverwalter Paul Bremer, der einen neoliberalen Modellstaat bilden wollte. Er machte die 1972 von Saddam Hussein verfügte Verstaatlichung der irakischen Ölindustrie rückgängig und verschaffte – welche Überraschung – den westlichen Ölfirmen Shell, Exxon Mobil, Chevron, Halliburton, BP und Total wieder eine Schlüsselrolle bei der Ausbeutung der drittgrößten Erdölreserven der Erde (s. hier). Sogar der US-Sender CNN zog den Schluss: „Ja, im Irakkrieg ging es um Öl, und es gab einen klaren Gewinner in diesem Krieg: Big Oil.“

Paul Bremers Politik war nicht darauf gerichtet, die verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen des Landes für eine Neuordnung zu gewinnen, die allen gerecht würde. Im Gegenteil liefen seine Maßnahmen darauf hinaus, den Gruppenegoismus der Schiiten, Sunniten und Kurden anzuregen und alte Rivalitäten zu wecken. Die religiöse Zugehörigkeit als Schiit oder Sunnit hatte im Alltag der Menschen bis zum Sturz Saddam Husseins nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Mischehen waren weit verbreitet, und Schiiten und Sunniten bewohnten vielfach gemeinsam friedlich dieselben Stadtviertel. Jetzt wurde die Saat für die Konfessionalisierung des Landes und das Hochspielen alter Glaubensgegensätze gelegt.

Gravierend wirkte sich die Entscheidung der Amerikaner aus, die irakische Armee aufzulösen und die Baath-Partei Saddam Husseins als „kriminelle Vereinigung“ zu verbieten. Hunderttausende Iraker der seit Jahrhunderten herrschenden sunnitischen Machtelite verloren damit ihre Existenzgrundlage. Und, was für Orientalen eine große Rolle spielt: sie fühlten sich auf schmähliche Weise gedemütigt. Daraus erwuchs der verbitterte sunnitische Widerstand gegen die amerikanische Besatzung und die neuen schiitischen Machthaber und bereitete weiteren Boden für Gewalt und Terror. Viele von Saddam Husseins ehemaligen Offizieren und Abertausende Soldaten, Parteikader und Geheimdienstleute tauchten in den Untergrund zu Milizen und Terrororganisationen ab.

Natürlich mussten 2005 mit den ersten Wahlen der übergestülpten westlichen Scheindemokratie die Schiiten an die Macht kommen, die 60 % der Bevölkerung des Irak ausmachen. Bei dem von 2006 bis 2014 regierenden Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki war nicht der Gedanke an Versöhnung und Teilung der Macht bestimmend, sondern der Wunsch nach Rache für Jahrhunderte von Gewalt und Unterdrückung durch die sunnitische Minderheit. Systematisch entfernte er die meisten Sunniten aus der staatlichen Verwaltung und befeuerte damit den wachsenden inneren Konflikt. Ab 2010 war er nicht nur Premier, sondern auch Innen- und Verteidigungsminister, Chef der Geheimdienste und Oberkommandierender der neuen Armee. Demonstrationen und Proteste der Sunniten ließ er niederschlagen und seinen sunnitischen Stellvertreter unter fadenscheinige Terroranklage stellen. Amerikaner und Briten schauten nicht nur wohlwollend zu, wie unten dargelegt wird.

Bei den Sunniten im Untergrund gaben bald radikale Islamisten die Richtung vor. Al-Qaida setzte sich im Irak unter Führung des Jordaniers Abu Musab al-Sarkawi fest. Und nach dessen Tod 2006 ging aus dem Umfeld von Al-Qaida die neue terroristische Miliz „Islamischer Staat im Irak“ (ISI) hervor, die sich nach der Ausdehnung auf Syrien ab 2011 „Islamischer Staat im Irak und in Syrien“ (ISIS) nannte und seit 2014 „Islamischer Staat“ (IS).10 Ihre militärischen Erfolge gehen nicht zum geringen Teil darauf zurück, dass zahlreiche Offiziere und Soldaten der früheren irakischen Armee militärische Struktur und Strategie in sie eingebracht haben.

US-gefördert und -finanziert

Der „Islamische Staat“ ist de facto Produkt amerikanischer Invasion und Politik. Aber er entsprang sogar amerikanischer Förderung, Finanzierung und offenbar auch Planung. Der amerikanische Historiker und Journalist Webster Griffin Tarpley erläutert in einem Gespräch mit Prof. Michael Vogt, dass im Anfang der Besatzungszeit 2005 bis 2007 noch die gesamte irakische Gesellschaft feindlich gegen die US-geführte Invasionsarmee eingestellt gewesen sei und die Armee zu verlieren begonnen habe, wie er sich ausdrückt, also das Land ihr aus den Händen zu gleiten drohte. Da habe der US-General David Petraeus die Strategie entwickelt, „die Sunniten gegen die Schiiten auszuspielen“. Die Rivalitäten waren ja schon vorbereitend geweckt worden. „Das war der Beginn eines gewollten Bürgerkrieges.“ 

Unter dem Programm „Sunni Awakening“ (sunnitisches Erwachen) sei die sunnitische Seite von Amerika bezahlt worden und diese hätten mit den Gewaltattacken gegen die an der Macht befindlichen Schiiten begonnen. Da lägen die Wurzeln des „Islamischen Staates“, der also in diesem Zusammenhang mitfinanziert worden sei. General Petraeus, später CIA-Chef, sei der Vater des ISIS. Von dem Wallstreet-Investor Henry Kravis seien für die Finanzierung dieser Dinge erhebliche Gelder geflossen. General John Allen sei dann als persönlicher Botschafter Obamas für alles, was mit ISIS zu tun hat, dafür zuständig gewesen, den ISIS zu retten, indem er die amerikanischen Luftschläge gegen ihn nur zum Schein habe durchführen lassen, ohne ihn wirklich zu schwächen. Er werde ja auch noch gegen den Iran gebraucht (s. Video ab Min. 15.04).

ISIS sei in den US-Medien bewusst hochgelobt worden. Das seien Supermenschen, gleichsam mit magischen Kräften und dem Nimbus der Unverwundbarkeit ausgestattet. Dabei sei der erste Sieg gegen die irakische Armee dadurch zustande gekommen, dass deren Generäle mit Saudi-Geldern bestochen worden waren. „Deshalb sind sie weggelaufen, und natürlich die Truppe auch. Die CIA-Netzwerke haben Millionen, vielleicht Milliarden Dollar in diesen Mythos der Unverwundbarkeit und Unbesiegbarkeit von ISIS investiert.“ (Vgl.: Video ab Min. 4.08). Michael Vogt fasst die Darstellung Webster Tarpley so zusammen: „Also man muss sich das so vorstellen, dass aus der CIA heraus eine terroristische Organisation gegründet, finanziert, bezahlt, munitioniert, ausgestattet wird, um dann den Kampf gegen den Terror weiter zu legitimieren.“
Da passt ein Bericht des militärischen US-Geheimdienstes DIA vom August 2012 ins Bild. Er belegt, dass den USA das Entstehen des Islamischen Staates frühzeitig bekannt und erwünscht war. Darin heißt es im Blick auf Syrien:
“Es gibt die Möglichkeit der Schaffung eines sich konstituierenden oder nicht offiziell erklärten salafistischen Kalifats im Osten Syriens, und das ist genau das, was die Unterstützer der [syrischen] Opposition [also die USA und ihre Verbündeten] wollen, um das syrische Regime zu isolieren und die schiitische Expansion im Irak durch Iran einzudämmen.”
Und mit Blick auf den Irak:
“Dies schafft ideale Voraussetzungen für die Rückkehr von ‘Al Qaida im Irak’ [AQI, ISI] in ihre früheren Enklaven in Mosul und Ramadi. Und einen neuen Impuls, den Jihad der irakischen und syrischen Sunniten sowie der übrigen Sunniten der arabischen Welt gegen die ‘Abtrünnigen’ – das was als Feind wahrgenommen wird – zu vereinigen. Der ISI (im Irak) könnte, durch seinen Zusammenschluss mit anderen Terror-Organisationen im Irak und Syrien, auch einen ‘islamischen Staat’ ausrufen…” (s. hier).
Der IS ist ein fanatisches Instrument in den Händen der USA, das ungewollt für deren gnadenlose Weltherrschafts-Ziele kämpft. Tod und Leid, Not und Vertreibung, die der IS verbreitet, gehören ebenso auf das Unheil-Konto der scheinheiligen US-Machtelite, das sie im Vorderasien seit Jahrzehnten angehäuft hat. Und die europäischen Vasallen-Regierungen, auch die deutsche im Verein mit ihren permanent die Wahrheit verschleiernden Propaganda-Medien, haben ihren schändlichen Anteil daran.

Quelle: https://fassadenkratzer.wordpress.com/2016/02/10/das-zerstoerungswerk-der-usa-im-irak-und-die-bildung-des-islamischen-staates/

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