Freitag, 13. Oktober 2017

Über "Erlebende" "Beheimatete"

Ist euch auch aufgefallen, dass das Wort "Volk" ersetzt wurde durch "Bevölkerung" und nun der nächste Schritt, wir sind weder Volk noch Bevölkerung, sondern wir sind als deutsche Staatsbürger nur noch „Beheimatete“. Vergewaltigungsopfer sind auch keine Opfer mehr, sondern „Erlebende“.

Udo Tschorn hat einen schönen Kommentar, aus dem World Wide Web herausgekramt, denke der Kommentator hat es sehr gut auf den Punkt gebracht:

„Wer die Diskurshoheit besitzt, beherrscht den politischen Raum. Wir leben in einer Zeit, wo die linke die Hoheit über die Begriffe haben, wer die Sprache bestimmt, bestimmt die öffentliche Debatte und auch die Meinung. Wenn man Menschen die Begriffe raubt, der beraubt den Menschen auch das politische Denken. Das haben die Linksliberalen über Jahrzehnte lang geschafft ... Ein Beispiel: Medien und Politik vermeiden das Wort Volk, das wird ersetzt durch das Wort Bevölkerung. Wo es aber kein Wort mehr gibt, es auch kein denken mehr. Wir müssen uns die Begriffe wieder zurückholen. Niemand hat das Recht, in einer Demokratie einem vorzuschreiben, was man zu denken und zu sagen hat. Niemand. https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/goergens-feder/eine-frage-an-journalisten-medien-leser-hoerer-und-zuschauer/



Das Wort "Bevölkerung" ist uns allen geläufig, kaum jemandem fiele es ein, es als unpassend abzuqualifizieren. Stünde es uns nicht mehr zur Verfügung, würde manch einer es sehr vermissen.

Wir benutzen das Wort "Bevölkerung" anstelle des Wortes "Volk", weil wir meinen, dass man "Volk" nicht mehr sagen könne. Manchen erscheint der Begriff "Volk" einfach nur altmodisch, für andere hat er seit der Nazi-Zeit einen unangenehmen Beigeschmack.

Doch ohne einen Sammelbegriff für die Menschen eines Landes oder einer Region kommt die Sprache auf Dauer nicht aus, es musste also ein Ersatzwort gefunden werden; eines, das unbelastet und unverfänglich war. So kam man auf "Bevölkerung". Doch grammatisch war dieser Notbehelf ein Fehlgriff. Denn "Bevölkerung" und "Volk" bedeuten nicht dasselbe. "Bevölkerung" ist nämlich kein Kollektivum (= Sammelbegriff), sondern ein Vorgang. Wenn ein Historiker von der Bevölkerung Ostpreußens spricht und es mit dem Wort genau nimmt, dann hat er das Jahr 1732 im Sinn. Damals ließ Friedrich Wilhelm I. das Land mit 40.000 Kolonisten aus deutschsprachigen Gegenden bevölkern. Infolge dieser Bevölkerung Ostpreußens wuchs das ostpreußische Volk. Bevölkerung bedeutet also nicht "Volk", sondern vielmehr "Besiedelung".

Es bedeutet ja auch Bewässerung nicht dasselbe wie Wasser, Bestäubung nicht dasselbe wie Staub, Beschränkung nicht dasselbe wie Schranke und Beschwörung nicht dasselbe wie Schwur.

Wenn "Bevölkerung" also grammatisch ungenau ist, was bleibt dann noch als Begriff für "die Menschen in diesem unserem Lande"? "Bewohner" und "Einwohner"? Das Problem wird nicht gelöst, wenn man statt von der "deutschen Bevölkerung" von den "Bewohnern Deutschlands" spricht.

Die einfachste und stilistisch sauberste Lösung ist freilich der Gebrauch des Namenswortes: die Deutschen. Doch was spricht gegen die Bezeichnung "Volk"? Eigentlich nichts. Die Vorbehalte sind halbherzig und halten einer kritischen Prüfung nicht stand. Man muss ja nicht gleich wieder von "völkischen Traditionen" schwärmen, aber das Wort "Volk" als solches steht nicht im Verzeichnis der "unzumutbaren" Wörter. Stattdessen steht es zum Beispiel im Grundgesetz.

Eine Ächtung des Volks-Wortes ist ohnehin zu keinem Zeitpunkt konsequent betrieben worden. In Zusammensetzungen behielt das Volk nämlich nach wie vor seinen festen Platz. Oder haben Sie jemals an einem Bevölkerungsbegehren teilgenommen, ein Bevölkerungsfest gefeiert oder einen Bevölkerungswagen gefahren? http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-abc-bevoelkerung-volk-a-323693.html




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