Dienstag, 20. März 2018

Der Bund der Steuerzahler entwickelt sich als gemeingefährliches Propagandaorgan

Der Bund der Steuerzahler entwickelt sich als gemeingefährliches Propagandaorgan, um die Armut in Deutschland weiter konserviert zu sehen. Es hat errechnet, dass ein Ehepaar die Sozialleistungen beziehen, mehr verdienen als ein Ehepaar, welches in Lohn und Brot steht.

Der Bund der Steuerzahler hat errechnet, dass einem Paar ohne Kinder, die jeden Tag in der Früh aufstehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen - 1159 € netto monatlich zur Verfügung stehen. Zwei Menschen die in Lohn und Brot stehen die gerade mal 1159 € netto verdienen?


Und nun hat man ein Hartz IV-Ehepaar rechnerisch gegenübergestellt - die richtigerweise zusammen inklusive Miete 1160 € soziale Leistungen vom Staat zugesprochen bekommen.

Merken Sie wie hier auf eine raffinierte Art und Weise der Eindruck erweckt werden soll, wie hoch doch der Hartz IV Regelbedarf sei - indem man „eine“ erwerbstätige Person „zwei“ Sozialleistungsbezieher in Summe gegenüberstellt?

Das gleiche Spiel auch bei dem Vergleich gegenüber von Hartz IV Familien - in dem auch noch frech unterschlagen wird, dass einer Hartz IV-Familie, kein Kindergeld zusteht bzw. in Abzug gebracht wird – Familien, die in Lohn und Brot werden Kindergeldzahlungen nicht in Abzug gebracht, das wird zusätzlich zum Lohn ausbezahlt. Auch bekommen Familien, die in Lohn und Brot stehen, Elterngeld zugesprochen. Auch können Familien, die in Lohn und Brot stehen Mietzuschuss beantragen. Mutterschutz & Mutterschaftsgeld bekommen auch nur erwerbstätige Familien. Riester-Sparer erhalten für jedes geborene kindergeldberechtigte Kind 300 Euro, für ältere noch kindergeldberechtigte Kinder 185 Euro zusätzliche Zulagen pro Jahr – aber auch nur wenn sie in Lohn und Brot stehen. Erwerbslose bekommen auch keine Rentenbeiträge bezahlt.

Berufstätige Eltern, die nur wenig verdienen, haben Anspruch auf einen Kinderzuschlag & Bildungspaket von bis zu 140 Euro pro Kind. Paare müssen jedoch mindestens 900 Euro, Alleinerziehende mindestens 600 Euro pro Monat verdienen – das individuell zulässige Maximaleinkommen berechnet das Amt.

Es ist richtig, dass der Hartz IV Regelsatz, nicht zum Leben reicht, sondern nur zum Überleben und es ist richtig dass die Menschen, die man in prekäre Beschäftigungsverhältnisse presst, der Lohn gerade reicht, um über die Runden zu kommen.

Wer hier behauptet, dass Hartz IV Empfänger finanziell besser ausgestattet werden, über die Sozialleistungen, als Menschen, die in Lohn und Brot stehen, hat nur eines im Sinn, gemeingefährliche neoliberale Propaganda zu verbreiten, die die Masse, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen, Leiharbeit und Zeitarbeit gehalten werden, und dort ihr Dasein fristen müssen, gegen die noch Schwächeren in der Gesellschaft - in radikaler Art und Weise in Stellung zu bringen. Jeder, der davon überzeugt ist, dass es dem Hartz IV Empfänger besser geht, dem kann geraten werden ALG II zu beantragen - doch dazu muss er vorher seine Lebensleistung sprich sein Eigenheim, sein teures Auto verkaufen - also seine komplette Lebensleistung verfrühstücken, dann endlich kommt er in den Genuss, sich in dieser sozialen Hängematte genüsslich auszuruhen.


Dazu: Abstruse Berechnungen, die dann auch noch viele übernehmen. Ein schräger Vergleich zwischen Hartz IV und Arbeitseinkommen

https://aktuelle-sozialpolitik.blogspot.de/2018/03/abstruse-berechnungen.html







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