Samstag, 17. April 2021

Der Kentler-Skandal

Der Hintergrund

Beim „Kentler-Experiment“ wurden in Berlin seit dem Ende der 1960er Jahre bis 2001 Jungen von Jugendämtern an vorbestrafte Pädophile vermittelt, wo diese dann missbraucht wurden. Der Pädagoge Helmut Kentler gehörte zu den Befürwortern einer „emanzipatorischen“ Jugendarbeit und setzte sich für die Legalisierung von Sex mit Minderjährigen ein, weil er es für heilsam hielt, wenn „schwer erziehbare“ Jungen bei vorbestraften Pädophilen untergebracht würden. Ein Gutachten eines Forschungsteams der Universität Hildesheim hat bestätigt, dass es sich bei der Vermittlung an die von Kentler empfohlenen Pflegestellen um „Kindeswohlgefährdung in öffentlicher Verantwortung“ handelte. Die Verantwortung für die Verbrechen liege „eindeutig und unstrittig beim Senat als dessen Dienstherr“.

Laut Wolfgang Schröer von der Uni Hildesheim, der das Gutachten führend betreute, handelte es sich bei dem „Kentler-Experiment“ um ein „Netzwerk von Akteuren“, das geduldet worden sei. Zeitzeugen hätten bestätigt, dass das „Modell“ in der Senatsverwaltung bekannt gewesen und mitunter auch in Bezirksjugendämtern auf Akzeptanz gestoßen sei. Und es gebe zudem „deutliche Hinweise“ auf bundesweite Zusammenhänge. Das Gutachten empfiehlt deshalb, auch eine bundesweite Aufklärung in Gang zu setzen.

 https://manndat.de/aktuelles/der-kentler-skandal-die-rueckantwort-des-bundesjugendministeriums.html


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