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Montag, 31. August 2015

Faschisten sind immer die Anderen!

Adorno sagte:
"Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske der Demokraten"
Und wenn ich mir diesen Satz, auf der Zunge zergehen lasse - mir dazu den Faschismus Historiker Emilio Gentile hinzuziehe - seine Analyse über den Faschismus gegenüberstelle - ist dies nicht mehr eine Mahnung, sondern vielmehr gelebte Realität.


Emilio Gentile macht den Begriff des Faschismus an drei Verbindungen fest zum einen an die organisatorische zum anderen an die kulturelle und dem institutionellen Staatsgefüge, Letzteres wird hier aufgezeigt - jetzt kann sich ein jeder mal darüber Gedanken machen, ob wir in einer Demokratie oder im Faschismus leben.

1. ein Polizeiapparat, der Dissens und Opposition überwacht, kontrolliert und unterdrückt, auch mit dem Rückgriff auf organisierten Terror.

2. eine Einheitspartei, die die Funktion hat, durch ihre eigene Miliz die bewaffnete Verteidigung des Regimes – eines Komplexes neuer öffentlicher Institutionen, wie ihn die revolutionäre Bewegung geschaffen hat – zu gewährleisten; die neuen Führungskader zu stellen und eine “Befehlsaristokratie” herauszubilden; die Massen im totalitären Staat zu organisieren und sie in einen erzieherischen Prozess der permanenten gläubig-emotionalen Mobilisierung hineinzuziehen; innerhalb des Regimes als Organ der “fortwährenden Revolution” die Verwirklichung des Mythos vom totalitären Staat in den Institutionen, in der Gesellschaft, in der Mentalität und in den Sitten voranzutreiben.

3. ein politisches System, das auf der Symbiose von Partei und Staat beruht, durch eine Funktionshierarchie geordnet, die von oben ernannt und von der Figur des “Führers” überragt wird, dem eine charismatische Sakralität eignet und der die Aktivitäten der Partei, des Regimes und des Staates lenkt und koordiniert sowie als oberster und nicht in Frage zu stellender Schiedsrichter bei den Konflikten zwischen den Potentaten des Regimes auftritt.

4. eine korporative Wirtschaftsorganisation, welche die Gewerkschaftsfreiheit unterdrückt und den Bereich staatlicher Intervention ausdehnt; gemäß technokratischer Prinzipien und orientiert an Solidaritätsidealen sollen Arbeiter und Bauern als unter der Kontrolle des Regimes willig Mitwirkende einbezogen werden, um so die Macht des korporativen Staates zu vergrößern, wobei das Privateigentum und die Teilung der Gesellschaft in Klassen vorausgesetzt bleiben.

5. eine Außenpolitik, die am Erwerb von Macht und der Erlangung nationaler Größe orientiert ist und in eins mit imperialistischer Expansion auf die Schaffung einer neuen Ordnung zielt.”


Würden wir in einer Diktatur leben, könnte es die Gegenstimmen zur herrschenden Linie, von denen es in der Tat noch einige wenige gibt, doch gar nicht geben - so der Glaube der Mehrheit. Denn sie kennt nur das Konzept der harten Diktatur, nicht aber das der weichen Wohlfühldiktatur. Die weiche Diktatur greift vorwiegend auf subtile und humane Methoden zurück, um die herrschende Linie durchzusetzen - und tarnt sich so als freiheitlich; und wird folglich von der Masse des Volkes gar nicht als solche erkannt.


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