Zahlenakrobatik für Fortgeschrittene: Wie man Armut wegrechnet und dabei noch gut aussieht

 

Ah, wunderbar! Endlich mal wieder ein Meisterwerk deutscher Verwaltungskunst! Die Regelbedarfsberechnung - oder wie man Menschen legal verhungern lässt und es "soziale Marktwirtschaft" nennt. Kommen Sie mit auf eine Reise in die faszinierende Welt der kreativen Buchführung!

Die geniale Mathematik der Armut

Wissen Sie, wie man aus Armut noch mehr Armut macht? Ganz einfach! Man nehme:

• Die ärmsten 15% der Bevölkerung (naja, eigentlich nur 13,6%, aber wer wird schon so kleinlich sein?)
• Mische großzügig Menschen darunter, die aus Scham keine Sozialleistungen beantragen
• Würze das Ganze mit ein paar "stromlosen" Haushalten
• Et voilà: Der perfekte Armuts-Cocktail ist serviert!

Die Stromkosten-Comedy

Besonders köstlich: 9,5% der Referenzhaushalte leben angeblich ohne Strom! Ja, Sie haben richtig gehört. Vermutlich sitzen die abends bei Kerzenschein und waschen ihre Wäsche im Bach. Wie praktisch für die Statistik! Schließlich senkt das ja den Durchschnitt. Deutsche Effizienz at its best!

Die 1,60-Euro-Sensation

Aber warten Sie, es kommt noch besser! Für die "Weiße Ware" sind großzügige 1,60 Euro pro Monat vorgesehen. Das macht bei vier Geräten gerade mal 40 Cent pro Gerät und Monat. Damit können Sie in nur:

• 83 Jahren und 4 Monaten eine Waschmaschine kaufen
• Oder in 333 Jahren und 4 Monaten eine komplette Haushaltsausstattung (Herd, Waschmaschine, Spülmaschine, Bügeleisen)

Perfekt für alle, die ohnehin vorhaben, biblisches Alter zu erreichen - und das gleich mehrfach! Mit etwas Glück können Ihre Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelkinder dann die komplette Ausstattung in Betrieb nehmen.

Das Gourmet-Budget

Und erst die Ernährung! 5,16 Euro pro Tag - ein wahres Festmahl! Das macht:

• 1,49 Euro pro Mahlzeit (ohne Getränke)
• Bei 10% Schwund sogar nur 1,34 Euro
• Bei realistischen 20% Schwund traumhafte 1,19 Euro

Gordon Ramsay wäre neidisch auf soviel kulinarische Kreativität!

Die Geheimhaltungs-Genialität

Das Beste daran: Niemand darf die Details sehen! Nicht mal das Bundesverfassungsgericht! Warum auch? Zahlen sind doch nur störend für den sozialen Frieden. Und überhaupt: Wer zu genau hinschaut, könnte ja auf dumme Gedanken kommen.

Die Moral von der Geschicht'

In einem Land, das sich seiner sozialen Marktwirtschaft rühmt, haben wir es geschafft:

• Armut wegzurechnen
• Hunger zu legitimieren
• Und dabei noch gut auszusehen!

Chapeau, liebes Deutschland! George Orwell wäre stolz auf so viel "Neusprech": Aus Armut wird "Regelbedarfsermittlung", aus Hunger "bedarfsgerechte Ernährung" und aus systematischer Benachteiligung "soziale Gerechtigkeit".

Ein bescheidener Vorschlag

Warum nicht gleich ganz ehrlich sein und den Regelsatz würfeln? Oder noch besser: Lassen wir die Armen doch einfach Photosynthese betreiben! Strom gespart, Ernährung gesichert, Klima gerettet - ein echter Win-win-win!

Fazit: Wer braucht schon Essen, Strom und Waschmaschinen, wenn er dafür eine perfekt durchkalkulierte Statistik hat?

P.S.: Falls Sie sich fragen, ob das alles ein schlechter Scherz ist: Leider nein. Die Zahlen sind real. Nur die Menschlichkeit wurde weggerechnet.