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Samstag, 27. Dezember 2025

Die Mär von den steuerzahlenden Unternehmern Oder: Wer hier wirklich wen durchfüttert

Während Deutschland sich an Bürgergeldempfängern abarbeitet – "Schmarotzer", "Faulenzer", "sollen arbeiten gehen" – bleibt eine unbequeme Wahrheit unausgesprochen:

Unternehmer zahlen keine Steuern. Niemals. Keinen Cent.


Die große Illusion

Der Unternehmer ist kein Steuerzahler. Er ist ein Transmitter – eine vorgelagerte Inkassostelle des Finanzamts.

So funktioniert es wirklich:

  1. Jede Steuer, jede Abgabe, jeder Kostenpunkt wird in den Endpreis einkalkuliert
  2. Der Kunde zahlt an der Kasse
  3. Der Unternehmer reicht das Geld weiter

Das ist keine Steuerzahlung. Das ist Weiterleitung.

Wer glaubt, Unternehmer zahlen Steuern, glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.


Die unsichtbare Steuer: Der Zins

Was kaum jemand weiß: In jedem Produkt stecken 30 bis 35 Prozent Zinskosten – die gesamte Kreditlast der Produktionskette, weitergereicht bis zur Ladenkasse.

Bei Mieten sind es bis zu 75 Prozent.

Haben Sie je einen Unternehmer über diese Zinslast klagen hören? Nein. Weil er sie nicht trägt. Sie tragen sie.


"Aber die Arbeitsplätze!"

Ja, Unternehmer stellen ein. Aber woher kommen diese Arbeitskräfte?

  • 18 Jahre Erziehungsarbeit – unbezahlt, meist von Müttern geleistet
  • 13 Jahre Schulbildung – steuerfinanziert
  • 3-5 Jahre Ausbildung oder Studium – steuerfinanziert
  • Gesundheitsversorgung, soziale Sicherung – steuerfinanziert

Der Unternehmer greift sich das fertige Humankapital und nennt es seine Leistung.

Die größte Subvention der Wirtschaft ist unsichtbar: die unbezahlte Reproduktionsarbeit und das öffentliche Bildungssystem.


Das Märchen vom Risiko

"Unser Geld, unser Risiko!" – der Lieblingssatz des Unternehmers.

Welches Risiko genau?

  • Insolvenzrecht schützt das Privatvermögen (GmbH, UG)
  • Kurzarbeitergeld in der Krise – Steuergeld
  • Rettungspakete für Konzerne – Steuergeld
  • Bei Pleite zahlt die Arbeitslosenversicherung – für die Angestellten
  • Der Unternehmer? Macht die nächste GmbH auf

Das "Risiko" ist abgefedert durch ein Netz aus Steuerzahlerleistungen.


Die Wahrheit über Kleinunternehmer

Ein ehrliches Wort an alle, die sich selbstständig machen wollen:

Lassen Sie es.

Dieses System ist nicht für Sie gemacht. Sie werden:

  • Sich selbst ausbeuten
  • Weniger verdienen als Ihre Angestellten
  • Ihre Familie mit in den Abgrund ziehen
  • Als Subunternehmer missbraucht werden
  • Abschlagszahlungen wochenlang hinterherlaufen
  • Sich Jahr für Jahr die Karotte vor die Nase hängen

Am Ende bleibt: das Sozialamt. Dasselbe Sozialamt, das Sie vorher verachtet haben.

Der Markt ist gesättigt. Sie können nur noch über Selbstausbeutung konkurrieren. Sie haben keine Chance gegen Konzerne, die marktbereinigend arbeiten – also die Konkurrenz systematisch ruinieren.

Haben Sie das Kapital dafür? Die Skrupellosigkeit?


Die eigentliche Frage

Während der Bürgergeldempfänger für 563 Euro im Monat als "Schmarotzer" beschimpft wird, kassiert der "Keynote-Speaker" 10.000 Euro für 60 Minuten Reden.

Wer schmarotzt hier an wem?

Der Arbeitslose, der einmal im Monat zum Amt muss?

Oder der "Investor", der von Kapitalerträgen lebt – besteuert mit 25 Prozent, während der Arbeiter 42 Prozent zahlt?


Fazit

Die Hetze gegen Bürgergeldempfänger ist eine Ablenkung.

Sie soll verhindern, dass wir die richtigen Fragen stellen:

  • Wer lebt wirklich von wessen Arbeit?
  • Wer kassiert die unsichtbaren Subventionen?
  • Wer hat dieses System so eingerichtet – und warum?

Der Unternehmer, der über "Schmarotzer" schimpft, sitzt im Glashaus.

Er wirft nur deshalb mit Steinen, weil er hofft, dass niemand genau hinschaut.


Schauen wir genau hin.

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