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Donnerstag, 21. März 2019

Unser Geisteszustand wird ausnahmslos von der herrschenden Klasse gelenkt

Die herrschende Klasse, die in ihren Denkfabriken den Ersten sowie den Zweiten Weltkrieg geostrategische planten und die nötigen Mitteln dazu einsetzten, um die Prozesse der Vernichtungsstrategie in Gang zu bringen, sind genau dieselben, die in ihren Denkfabriken, Wortführer in Form von Geisteswissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler, Sozialökonomen, Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler usw. ausbilden. Ganz zu schweigen vom Mainstream, den sie geschickt als Sprachrohr ihrer Ideologie verwenden.

Selbstredend, dass die Rock- und Popszene in diesem Spiel mit eingebunden ist. Wer den Rahmen der Definition des Faschismusbegriffes verlässt, das gleicht mittlerweile schon einem reaktionären Akt.

Quellen zu meiner Aussage:
1.) Bernd Hamm „Das Ende der Demokratie – wie wir sie kennen“
2.) Guido Giacomo Preparata „Wer Hitler mächtig machte: Wie britisch-amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg bereiteten“.
3.) Caroll Quigley „Das angloamerikanische Establishment“
4.) Caroll Quigley „Tragödie und Hoffnung: Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit“.
5.) David Talbot „Das Schachbrett des Teufels“
6.) Weird Scenes Inside the Canyon: Laurel Canyon, Covert Ops & the Dark Heart of the Hippie Dream

Wer es wagt, die Agenda 2010 die Arbeit mittels Androhung die Lebensgrundlage zu entziehen, erpresst - daraufhin auf die Gestapo-Aktion gegen sog. Arbeitsscheue hinweist, die auf einen Erlass des Reichsführers SS, Heinrich Himmler vom 26.1.1938 zurückgeht, wird einem erklärt, dass man nicht ganz dicht in der Birne wäre, so etwas mit Faschismus in Verbindung bringen.
Die Blaupausen sind im Gedankengut der Nationalisten zu finden, denen es gelang, mit geschickter Propaganda, die entfremdete Arbeit zu erotisieren, die Arbeit an sich. Der nationale Gründungsmythos deutscher Arbeit galt als Ort der Unschuld. Mit Luther und Hitler: Hauptsache Arbeit - egal was. Heute wird diese gigantische marxistische Reservearmee - von mittlerweile über 7,5 Millionen - ins Schattenreich gestellt, um Arbeit zu simulieren. Bedingungslos müssen sie sich dieser strukturellen Gewalt unterwerfen - ansonsten droht Hunger, Kälte, Obdachlosigkeit. Alleiniger Sinn und Zweck dieses Demütigungskonstrukt auch genannt Hartz IV ist es, die Ware Arbeitskraft, die zu Markte getragen werden muss - noch günstiger abgreifen zu können. Und ... das darf nicht unterschlagen werden, gegen die Peripherieländer in Stellung zu bringen.

Die Tabakdynastie Reemtsma, die eng verknüpft mit der Krim und mit der NS-Diktatur einherging, arbeitete mit ähnlichen Mitteln. Das Tabakgeschäft auf der Krim warf insgesamt sehr hohe Gewinne ab. Ohne den Einsatz von Zwangs- und Sklavenarbeiter war dies nicht vorstellbar. Es gab eine allgemeine Arbeitspflicht für alle zwischen 14 und 60 Jahren. Wer nicht erschien, für den gab es drastische Repressalien bis hin zur Einweisung in das KZ-Arbeitserziehungslager bei Simferopol. In Einzelfällen kam es auch zu Hinrichtungen.

Aber hauptsächlich wurde der juristische- und psychische Zwang mit der Politik des Hungers ergänzt. Nur wer sich bei den Arbeitsbehörden meldete, erhielt Lebensmittelzuteilung. Fast die gesamte arbeitsfähige Bevölkerung der Krim also 400 bis 450.000 Menschen wurden durch Hunger und Repressalien zur Arbeit gepresst, gleichzeitig wurden etwa 10 % der Bevölkerung ins Reich deportiert. Insgesamt hat das Nazi-System im Reichsgebiet etwa 12-13 Mill. Zwangs und Sklavenarbeiter eingespannt. In den besetzten Gebieten waren es aber mindestens 36 Mill. Menschen, die zur Arbeit gezwungen wurden. Der Leser mag an dieser Stelle, für sich selbst die geistige Nähe sowie die Unterschiede von damals, zu heute herausarbeiten.

Der Marxist und linke Philosoph Diego Fusaro erklärt sich das Phänomen den real existierenden Faschismus zu verneinen folgendermaßen:

"Sie beruhigt das Gewissen der in der Gegenwart lebenden Menschen, dass das schlechte nur “ der da!“ sei, dass der Inbegriff der Gewalt nur der mit dem Bärtchen und dem Hakenkreuz sei, was in der Tat aber nur EINE mögliche Form der Gewalt darstellt, die er auch verkörperte und an die, als solche auch erinnert werden sollte, auf das sie sich nicht wiederholt."

Man sieht hier ganz klar die Strategie dahinter, den Faschismus vom Kapitalismus zu trennen und Letzteres als Errungenschaft zu verklären. Diese geschickt eingefädelte Indoktrination der Definition von Faschismus hat zur Folge, dass sich der Neoliberalismus unter dem Deckmantel der Sozialen Marktwirtschaft wie ein tödliches Gift hat verbreiten können. Der Höhepunkt gipfelt in der gesellschaftlichen übereinstimmenden Akzeptanz, der in dem Slogan ausartet: Gegen die Völkermörder für die Menschenrechte.

Der Philosoph Reiner August Dammann hat sich diesem schweren Thema gewidmet, und wie ich finde, in leicht verständlicher Weise heruntergebrochen. Er schreibt zu diesen vielen Faschismusphilosophen folgendes:

»Es sind tausende von Büchern, die sich mit dem Begriff auseinandergesetzt haben, tausende von Facetten, die den real existierenden Faschismus beschrieben haben – aus organisatorischer Sicht, aus soziologischer Sicht, aus politischer Sicht, aus religiöser Sicht, aus psychologischer Sicht … so viele Facetten, dass der korrekte Gebrauch des Wortes „Faschismus“ den Abschluss mehrere geisteswissenschaftlicher Doktorgrade voraussetzt.
Horkheimers Schrift über den autoritären Staat, Wilhelm Reichs Abhandlungen über die Massenpsychologie des Faschismus, Adornos Arbeit über die Freudsche Theorie und die faschistische Propaganda – es wurde sehr viel gedacht zu diesem Thema, viele Erklärungen dafür gesucht, warum ein geistig so hochstehendes Land wie Deutschland mit führenden Köpfen in geisteswissenschaftlichen Disziplinen so ein Ungeheuer gebären konnte.
Andere Länder hatten es da einfacher: Militärputsch – schon war der Faschismus da. Auch wenn ich diese Arbeiten sehr schätze, so haben sie alle zusammen doch einen Mangel: sie erlauben den Bürgern dieses Landes im Jahre 2016 nicht, kurz, knapp und eindeutig faschistische Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft zu entdecken und sich darüber zu verständigen, wie sie entfernt werden sollen. «


All jene, die immer wieder den Begriff Faschismus relativieren und weit von sich weisen, ihn ausschließlich im Nationalsozialismus oder bei der AfD verorten, sind die Steigbügelhalter des imperialen Faschismus denn sie Verhindern die Aufklärungsarbeit bzw. die Mechanismen um den Faschismus in seiner Entstehung überhaupt erkennen zu können. Geschickt hat das Kapital den Sündenbock auserkoren - und so den Neoliberalismus installiert, der jetzt als imperialer Faschismus global agiert. Nur durch diese Relativierung war es möglich, diesen Neoliberalismus brutalst aufblühen zu lassen. Dieser Neoliberalismus hat mittlerweile mehr Leid und Elend und Tote hinterlassen als der Erste und Zweite Weltkrieg mitsamt den Verbrechen von Stalin und Mao vermochten.

Somit kann festgehalten werden, dass diese Programme aufgesetzt wurden, um eine Definition Faschismus so zu gestalten, dass er sich mit dem Deckmantel der Demokratie in perfektionierter Form gemeingefährliche Sumpfblüten treiben kann.

Der Philosoph Holdger Platta formuliert das folgendermaßen aus:

Die Fixierung des Faschismusbegriffs auf Auschwitz würde alles aussperren aus unserem Denken und Analysieren, was gestern zu Auschwitz geführt hat und morgen eventuell wieder zu Auschwitz führen könnte. Auch wenn es aberwitzig klingen mag: Wer Auschwitz verhindern will, muss selbst das Scheinbar-noch-ganz-Harmlose auf seine kausal-konditionale Qualitäten hin untersuchen, die in einem neuen Auschwitz enden könnten.

Die Überprüfung und Einschätzung von “Bagatellen” gehören also ganz ausdrücklich mit zu diesem Forschungs- und Verhinderungsprogramm. Und wir werden auszuhalten haben, dass damit Auschwitz auch zurückgeholt wird aus dem Dämonisierungsabstand und uns als niemals ganz auszuschließende Möglichkeit der Geschichte wieder ganz naherückt. Es gibt keinen legitimen Sicherheitsabstand zu “Auschwitz”. Folglich dürfen wir auch den Begriff “Faschismus” nicht scheuen, da wir ansonsten in der Gefahr stehen, den Blick auf die Wirklichkeit zu scheuen.

Pauschalabwehr besitzt keinen Rechtfertigungsgrund. Und geben wir bitte nicht als Stilkritik aus, was in Wahrheit nur Realitätsflucht wäre! Dabei hat natürlich als Selbstverständlichkeit zu gelten, dass der Begriff „Faschismus“ niemals als bloße Totschlags- und Etikettierungsvokabel missbraucht werden darf, sondern stets nur als Resultat sorgfältig-differenzierender Analyse Geltung für sich beanspruchen kann.

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