Die
herrschende Klasse, die in ihren Denkfabriken den Ersten sowie den
Zweiten Weltkrieg geostrategische planten und die nötigen Mitteln
dazu einsetzten, um die Prozesse der Vernichtungsstrategie in Gang zu
bringen, sind genau dieselben, die in ihren Denkfabriken, Wortführer
in Form von Geisteswissenschaftler, Wirtschaftswissenschaftler,
Sozialökonomen, Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler usw.
ausbilden. Ganz zu schweigen vom Mainstream, den sie geschickt als
Sprachrohr ihrer Ideologie verwenden.
Selbstredend,
dass die Rock- und Popszene in diesem Spiel mit eingebunden ist. Wer
den Rahmen der Definition des Faschismusbegriffes verlässt, das
gleicht mittlerweile schon einem reaktionären Akt.
Quellen
zu meiner Aussage:
1.)
Bernd Hamm „Das Ende der Demokratie – wie wir sie kennen“
2.)
Guido Giacomo Preparata „Wer Hitler mächtig machte: Wie
britisch-amerikanische Finanzeliten dem Dritten Reich den Weg
bereiteten“.
3.)
Caroll Quigley „Das angloamerikanische Establishment“
4.)
Caroll Quigley „Tragödie und Hoffnung: Eine Geschichte der Welt in
unserer Zeit“.
5.)
David Talbot „Das Schachbrett des Teufels“
6.)
Weird Scenes Inside the Canyon: Laurel Canyon, Covert Ops & the
Dark Heart of the Hippie Dream
Wer
es wagt, die Agenda 2010 die Arbeit mittels Androhung die
Lebensgrundlage zu entziehen, erpresst - daraufhin auf die
Gestapo-Aktion gegen sog. Arbeitsscheue hinweist, die auf einen
Erlass des Reichsführers SS, Heinrich Himmler vom 26.1.1938
zurückgeht, wird einem erklärt, dass man nicht ganz dicht in der
Birne wäre, so etwas mit Faschismus in Verbindung bringen.
Die
Blaupausen sind im Gedankengut der Nationalisten zu finden, denen es
gelang, mit geschickter Propaganda, die entfremdete Arbeit zu
erotisieren, die Arbeit an sich. Der nationale Gründungsmythos
deutscher Arbeit galt als Ort der Unschuld. Mit Luther und Hitler:
Hauptsache Arbeit - egal was. Heute wird diese gigantische
marxistische Reservearmee - von mittlerweile über 7,5 Millionen -
ins Schattenreich gestellt, um Arbeit zu simulieren. Bedingungslos
müssen sie sich dieser strukturellen Gewalt unterwerfen - ansonsten
droht Hunger, Kälte, Obdachlosigkeit. Alleiniger Sinn und Zweck
dieses Demütigungskonstrukt auch genannt Hartz IV ist es, die Ware
Arbeitskraft, die zu Markte getragen werden muss - noch günstiger
abgreifen zu können. Und ... das darf nicht unterschlagen werden,
gegen die Peripherieländer in Stellung zu bringen.
Die
Tabakdynastie Reemtsma, die eng verknüpft mit der Krim und mit der
NS-Diktatur einherging, arbeitete mit ähnlichen Mitteln. Das
Tabakgeschäft auf der Krim warf insgesamt sehr hohe Gewinne ab. Ohne
den Einsatz von Zwangs- und Sklavenarbeiter war dies nicht
vorstellbar. Es gab eine allgemeine Arbeitspflicht für alle zwischen
14 und 60 Jahren. Wer nicht erschien, für den gab es drastische
Repressalien bis hin zur Einweisung in das KZ-Arbeitserziehungslager
bei Simferopol. In Einzelfällen kam es auch zu Hinrichtungen.
Aber
hauptsächlich wurde der juristische- und psychische Zwang mit der
Politik des Hungers ergänzt. Nur wer sich bei den Arbeitsbehörden
meldete, erhielt Lebensmittelzuteilung. Fast die gesamte
arbeitsfähige Bevölkerung der Krim also 400 bis 450.000 Menschen
wurden durch Hunger und Repressalien zur Arbeit gepresst,
gleichzeitig wurden etwa 10 % der Bevölkerung ins Reich deportiert.
Insgesamt hat das Nazi-System im Reichsgebiet etwa 12-13 Mill. Zwangs und Sklavenarbeiter eingespannt. In den besetzten Gebieten waren es aber
mindestens 36 Mill. Menschen, die zur Arbeit gezwungen wurden. Der
Leser mag an dieser Stelle, für sich selbst die geistige Nähe sowie
die Unterschiede von damals, zu heute herausarbeiten.
Der
Marxist und linke Philosoph Diego Fusaro erklärt sich das Phänomen
den real existierenden Faschismus zu verneinen folgendermaßen:
"Sie
beruhigt das Gewissen der in der Gegenwart lebenden Menschen, dass
das schlechte nur “ der da!“ sei, dass der Inbegriff der Gewalt
nur der mit dem Bärtchen und dem Hakenkreuz sei, was in der Tat aber
nur EINE mögliche Form der Gewalt darstellt, die er auch verkörperte
und an die, als solche auch erinnert werden sollte, auf das sie sich
nicht wiederholt."
Man
sieht hier ganz klar die Strategie dahinter, den Faschismus vom
Kapitalismus zu trennen und Letzteres als Errungenschaft zu
verklären. Diese geschickt eingefädelte Indoktrination der
Definition von Faschismus hat zur Folge, dass sich der
Neoliberalismus unter dem Deckmantel der Sozialen Marktwirtschaft wie
ein tödliches Gift hat verbreiten können. Der Höhepunkt gipfelt in
der gesellschaftlichen übereinstimmenden Akzeptanz, der in dem
Slogan ausartet: Gegen die Völkermörder für die Menschenrechte.
Der
Philosoph Reiner August Dammann hat sich diesem schweren Thema
gewidmet, und wie ich finde, in leicht verständlicher Weise
heruntergebrochen. Er schreibt zu diesen vielen Faschismusphilosophen
folgendes:
»Es
sind tausende von Büchern, die sich mit dem Begriff
auseinandergesetzt haben, tausende von Facetten, die den real
existierenden Faschismus beschrieben haben – aus organisatorischer
Sicht, aus soziologischer Sicht, aus politischer Sicht, aus
religiöser Sicht, aus psychologischer Sicht … so viele Facetten,
dass der korrekte Gebrauch des Wortes „Faschismus“ den Abschluss
mehrere geisteswissenschaftlicher Doktorgrade voraussetzt.
Horkheimers
Schrift über den autoritären Staat, Wilhelm Reichs Abhandlungen
über die Massenpsychologie des Faschismus, Adornos Arbeit über die
Freudsche Theorie und die faschistische Propaganda – es wurde sehr
viel gedacht zu diesem Thema, viele Erklärungen dafür gesucht,
warum ein geistig so hochstehendes Land wie Deutschland mit führenden
Köpfen in geisteswissenschaftlichen Disziplinen so ein Ungeheuer
gebären konnte.
Andere
Länder hatten es da einfacher: Militärputsch – schon war der
Faschismus da. Auch wenn ich diese Arbeiten sehr schätze, so haben
sie alle zusammen doch einen Mangel: sie erlauben den Bürgern dieses
Landes im Jahre 2016 nicht, kurz, knapp und eindeutig faschistische
Entwicklungen innerhalb der Gesellschaft zu entdecken und sich
darüber zu verständigen, wie sie entfernt werden sollen. «
All
jene, die immer wieder den Begriff Faschismus relativieren und weit
von sich weisen, ihn ausschließlich im Nationalsozialismus oder bei
der AfD verorten, sind die Steigbügelhalter des imperialen
Faschismus denn sie Verhindern die Aufklärungsarbeit bzw. die
Mechanismen um den Faschismus in seiner Entstehung überhaupt
erkennen zu können. Geschickt hat das Kapital den Sündenbock
auserkoren - und so den Neoliberalismus installiert, der jetzt als
imperialer Faschismus global agiert. Nur durch diese Relativierung
war es möglich, diesen Neoliberalismus brutalst aufblühen zu
lassen. Dieser Neoliberalismus hat mittlerweile mehr Leid und Elend
und Tote hinterlassen als der Erste und Zweite Weltkrieg mitsamt den
Verbrechen von Stalin und Mao vermochten.
Somit
kann festgehalten werden, dass diese Programme aufgesetzt wurden, um
eine Definition Faschismus so zu gestalten, dass er sich mit dem
Deckmantel der Demokratie in perfektionierter Form gemeingefährliche
Sumpfblüten treiben kann.
Der
Philosoph Holdger Platta formuliert das folgendermaßen aus:
Die
Fixierung des Faschismusbegriffs auf Auschwitz würde alles
aussperren aus unserem Denken und Analysieren, was gestern zu
Auschwitz geführt hat und morgen eventuell wieder zu Auschwitz
führen könnte. Auch wenn es aberwitzig klingen mag: Wer Auschwitz
verhindern will, muss selbst das Scheinbar-noch-ganz-Harmlose auf
seine kausal-konditionale Qualitäten hin untersuchen, die in einem
neuen Auschwitz enden könnten.
Die
Überprüfung und Einschätzung von “Bagatellen” gehören also
ganz ausdrücklich mit zu diesem Forschungs- und
Verhinderungsprogramm. Und wir werden auszuhalten haben, dass damit
Auschwitz auch zurückgeholt wird aus dem Dämonisierungsabstand und
uns als niemals ganz auszuschließende Möglichkeit der Geschichte
wieder ganz naherückt. Es gibt keinen legitimen Sicherheitsabstand
zu “Auschwitz”. Folglich dürfen wir auch den Begriff
“Faschismus” nicht scheuen, da wir ansonsten in der Gefahr
stehen, den Blick auf die Wirklichkeit zu scheuen.
Pauschalabwehr
besitzt keinen Rechtfertigungsgrund. Und geben wir bitte nicht als
Stilkritik aus, was in Wahrheit nur Realitätsflucht wäre! Dabei hat
natürlich als Selbstverständlichkeit zu gelten, dass der Begriff
„Faschismus“ niemals als bloße Totschlags- und
Etikettierungsvokabel missbraucht werden darf, sondern stets nur als
Resultat sorgfältig-differenzierender Analyse Geltung für sich
beanspruchen kann.
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