Freitag, 22. November 2024

Panikpatienten schutzlos: Der mysteriöse Tavor-Schwund und seine militärische Spur

 


Der Alptraum der Betroffenen Seit 2021 warte ich, wie tausende andere Betroffene, verzweifelt auf die lebensnotwendigen Tavor-Schmelztabletten. Die offizielle Begründung des Herstellers Pfizer klingt wie ein schlechter Witz: Produktionsprobleme, Lieferengpässe, fehlende Rohstoffe. Eine dreiste Täuschung, wenn man die Fakten kennt.

Wenn die Panik kommt: Wer jemals eine Panikattacke erlebt hat, weiß: Diese Momente sind die Hölle auf Erden. Der Körper im Alarmzustand, das Herz rast, die Luft wird knapp, pure Todesangst überfällt einen. In solchen Momenten zählt jede Sekunde. Die angebotenen "Alternativen" sind ein Hohn - Medikamente, die erst nach einer oder zwei Stunden wirken, wenn die Attacke längst vorbei ist und die seelischen Wunden wieder einmal tiefe Spuren hinterlassen haben.

Die entlarvenden Fakten: Die technische Wahrheit ist erschütternd einfach: Die Herstellung von Lorazepam, dem Wirkstoff in Tavor, ist ein pharmazeutischer Standardprozess. Die benötigten Grundstoffe - Chlorbenzole, Amine, gewöhnliche Lösungsmittel wie Ethanol - werden in der chemischen Industrie massenhaft hergestellt. Deutschland, Frankreich, Italien - alle diese Länder verfügen über die nötigen Produktionsanlagen. Die Synthese selbst ist seit Jahrzehnten bekannt und erprobt.

Das Spiel der Verzögerungen Besonders entlarvend: Während die Schmelztabletten fehlen, sind andere Lorazepam-Präparate weiterhin erhältlich. Pfizer verschiebt die Wiederaufnahme der Produktion wie in einem zynischen Theaterstück: 2022 auf 2023, dann auf 2024, jetzt auf 2025. Ein Pharmaunternehmen dieser Größe könnte, wenn es wollte, die Produktion innerhalb weniger Monate wieder aufnehmen.

Die Geschichte des Wirkstoffs Lorazepam und ähnliche Benzodiazepine haben eine lange Geschichte in militärischen Konflikten. Bereits während des Vietnamkriegs wurden solche Substanzen systematisch eingesetzt, um die psychische Belastbarkeit der Soldaten zu erhöhen. Die schnell wirkenden Eigenschaften dieser Medikamente machten sie besonders wertvoll in Kampfsituationen - genau die Eigenschaften, die auch die Tavor-Schmelztabletten so unersetzlich für Panikpatienten machen.

Die unbequeme Wahrheit: Die bittere Vermutung drängt sich auf: Während wir Zivilisten leiden, fließen die Ressourcen in militärische Kanäle. Der Ukrainekrieg tobt, und was brauchen Soldaten in Schützengräben am dringendsten? Medikamente gegen Angst und Panik. Diese Praxis hat eine lange, dunkle Geschichte: Schon im Zweiten Weltkrieg wurden Soldaten systematisch mit Aufputschmitteln und Beruhigungsmitteln "behandelt" - oft ohne ihr Wissen oder ihre Einwilligung. In Vietnam setzten Militärärzte massenhaft Beruhigungsmittel ein, um die psychischen Zusammenbrüche der Soldaten zu verhindern. Auch im Golfkrieg gehörten Psychopharmaka zur Standardausrüstung.

Die moderne Kriegsführung hat diese Praxis nicht etwa beendet - sie hat sie perfektioniert. Die psychische Belastung in den Schützengräben der Ukraine übersteigt alles bisher Bekannte: ständige Artillerieangriffe, Drohneneinsätze, die permanente Todesangst. Schnell wirkende Beruhigungsmittel wie Lorazepam könnten hier den Unterschied zwischen Kampfbereitschaft und Zusammenbruch bedeuten. Die Mengen, die für solche Einsätze benötigt werden, übersteigen bei weitem den zivilen Bedarf.

Das kollektive Versagen: Wo sind die Institutionen, die eigentlich die Interessen der Patienten verteidigen müssten? Die Sozialverbände, die sonst bei jedem Missstand lautstark protestieren, bleiben seltsam still. Die mächtigen Dachverbände der Krankenversicherungen, die Millionen von Versicherten vertreten, könnten massiven Druck auf Pfizer ausüben - tun es aber nicht. Die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Bundesärztekammer, die psychiatrischen Fachgesellschaften - sie alle scheinen die Not ihrer Patienten nicht wahrzunehmen.

Die versagende Politik Besonders die Politik hätte die Instrumente zum Handeln: Das Bundesgesundheitsministerium könnte die Notversorgung zur Priorität erklären. Die Aufsichtsbehörden könnten die dubiosen Begründungen für den Produktionsstopp genauer unter die Lupe nehmen. Der Gesundheitsausschuss des Bundestags könnte Anhörungen durchführen und Pfizer in die Pflicht nehmen. Stattdessen herrscht kollektives Schweigen. Niemand scheint die offensichtlichen Ungereimtheiten hinterfragen zu wollen. Ist die Vermutung zu unbequem, dass hier zivile Gesundheitsinteressen militärischen Zielen geopfert werden?

Ein Leben in Angst: Für uns Betroffene bedeutet dies ein Leben in ständiger Angst. Jeder Tag ohne verfügbare Schmelztabletten ist ein Tag, an dem wir schutzlos unseren Attacken ausgeliefert sind. Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Die Ressourcen sind da, das Know-how ist vorhanden, die Produktion wäre technisch kein Problem. Was fehlt, ist der politische Wille, die wahren Gründe für diesen Skandal aufzudecken.

In der Zwischenzeit leben wir weiter in Angst - nicht nur vor unseren Panikattacken, sondern auch vor der bitteren Erkenntnis, dass unsere Gesundheit offenbar weniger wert ist als militärstrategische Interessen. Ein Armutszeugnis für ein Land, das sich seiner hohen medizinischen Standards rühmt.


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