Mittwoch, 20. November 2024

Vom Kulturerbe zur Klimakrise: Eine Geschichte der systematischen Zerstörung

 


Die Wunden am Tigris: Hasankeyf - Ein versunkenes Jahrtausenderbe

Die Fluten des Ilisu-Staudamms haben sie alle verschluckt - die jahrtausendealten Höhlenkirchen, die mittelalterlichen Moscheen, die römischen Fundamente. Hasankeyf, eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Menschheit, liegt heute auf dem Grund eines Stausees. 12.000 Jahre Geschichte - ertränkt für Profit und "Fortschritt".

100.000 Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Menschen, deren Familien seit Generationen am Tigris lebten, deren Identität untrennbar mit dieser einzigartigen Kulturlandschaft verbunden war. Die türkische Regierung sprach von "Entwicklung" und "Energiesicherheit". Die Wahrheit ist: Ein unersetzliches Weltkulturerbe wurde geopfert, damit einige wenige noch reicher werden können.

Vom Tigris zum Märchenwald: Die Geschichte wiederholt sich

Und jetzt, während wir noch fassungslos auf die gefluteten Ruinen von Hasankeyf blicken, wiederholt sich diese Tragödie mitten in Deutschland. Im Reinhardswald, dem "Märchenwald" der Brüder Grimm, fressen sich die Bagger durch jahrhundertealten Waldboden.

Der Tod eines Märchens

Die Erde bebt unter dem Gewicht der Baumaschinen. Schwarze Dieselwolken steigen über den Baumwipfeln auf. Wo einst Dornröschen schlief, wo die Brüder Grimm ihre weltberühmten Märchen sammelten, sollen 18 gigantische Windräder in den Himmel ragen. Jedes einzelne so hoch wie ein Hochhaus, mit Rotorblättern so lang wie ein Airbus A380.

"Der Märchenwald wird für klimagerechte Windräder geopfert", titelt die Presse. Für "klimagerecht"? Was ist "gerecht" daran, wenn meterdicke Betonklötze in 1000 Jahre alten Waldboden gegossen werden? Was ist "gerecht" daran, wenn eine der letzten ursprünglichen Waldlandschaften Deutschlands in ein Industriegebiet verwandelt wird?

Die Demokratie stirbt im Baggerlärm

Die Anwohner stehen mit Tränen in den Augen hinter den Bauzäunen. Neun Klagen laufen noch gegen das Projekt. Weder sind die Zufahrtswege genehmigt, noch Brand- und Katastrophenschutz geklärt. Aber wen kümmert's? Die Bagger rollen trotzdem. Der Bauherr hat sich selbst ein "Rechtsgutachten" erstellt. Wie praktisch.

Die industrielle Verschandelung Deutschlands

Deutschland wird systematisch verschandelt. 30.000 Windräder zerstückeln bereits unsere Landschaften. Überall ragen sie empor: In der norddeutschen Tiefebene, im Hunsrück, in der Eifel. Jedes einzelne braucht tonnenschwere Betonfundamente, die für immer den Boden versiegeln. Und es sollen noch viel mehr werden.

Die große Windkraft-Illusion: Ein ökologischer Albtraum

Was uns als "unendliche Ressource" verkauft wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gefährlicher Trugschluss. Eine gigantische Mauer aus Windrädern, die sich über 1500 Kilometer erstreckt, 150 Meter hoch. Eine industrielle Sperrwand, die unsere Landschaft zerschneidet und massiv in unsere Luftströmungen eingreift.

Die verschwiegene Wahrheit

Diese "Windernte-Wände" sind keine Science-Fiction, sondern bittere Realität. Dicht an dicht stehen sie in den windreichen Gebieten, "ernten" den Wind und lassen nur noch kraftlose Luftströme durch. Es ist, als würde man einem natürlichen Ventilationssystem Knüppel zwischen die Beine werfen.

Die Städte ersticken

In den Städten, die ohnehin schon unter Hitzeinseln leiden - eingekesselt von Asphalt und Beton - kommt kaum noch frischer Wind an. Die natürliche Durchlüftung wird systematisch gestört. Ausgerechnet dort, wo die viel zitierten Temperatur-Messstationen stehen, die uns dann "Rekordwerte" bescheinigen.

Die bittere Bilanz

"Energiewende" nennen sie das. In Wahrheit ist es die hemmungslose Ausplünderung unserer Heimat. Eine kleine Elite verdient sich dumm und dämlich an "grünen" Subventionen, während unsere Kulturlandschaften unwiederbringlich zerstört werden. Die Industrie ächzt unter explodierenden Strompreisen, aber Hauptsache der "Flatterstrom" fließt.

Der doppelte Betrug

Die simple Physik wird geflissentlich ignoriert: Wenn man dem Wind seine Energie entzieht, fehlt diese Energie später. Wind ist keine magische, unendliche Ressource. Er ist Teil eines empfindlichen Ökosystems, das wir gerade dabei sind, im industriellen Maßstab zu stören.

Ein Weckruf an die Zukunft

Von Hasankeyf bis zum Reinhardswald - es ist höchste Zeit aufzuwachen und diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten. Die wahren Kosten dieser Politik - von zerstörten Märchenwäldern bis hin zu gestörten Mikroklimata - werden wir erst in den kommenden Jahren wirklich begreifen.

Sonst werden unsere Kinder uns eines Tages fragen: Warum habt ihr zugelassen, dass sie alles zerstören, was über Jahrhunderte gewachsen ist? Den Wind, den wir heute "ernten", wird ihnen morgen fehlen. Und was werden wir ihnen dann antworten?


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