Eine Ärztin packt aus – und die Wahrheit ist erschütternder als jede Verschwörungstheorie
Die unbequeme Wahrheit einer Insiderin
Dr. Nina Prollak ist keine Berufsaktivistin. Sie ist praktizierende Orthopädin in München, führt gemeinsam mit ihrem Mann eine Praxis für Endoprothetik, arbeitet 60 bis 100 Stunden pro Woche. Was sie zu berichten hat, sollte jeden Bürger dieses Landes aufrütteln.
Ihre Kernthese ist so einfach wie erschütternd: Das deutsche Gesundheitssystem wurde nicht aus Versehen ruiniert. Es wurde vorsätzlich zerstört.
Nicht durch Inkompetenz. Nicht durch Fehler. Sondern durch systematische Reformen, die einem einzigen Zweck dienen: der Überführung öffentlicher Strukturen in Konzernhände.
Wohin fließen unsere Beiträge wirklich?
Erinnern wir uns: 1970 zahlten wir 60 D-Mark Kassenbeitrag und hatten eine Versorgung, von der wir heute nur träumen können. Eine Großmutter mit Schenkelhalsbruch konnte zwei Wochen im Krankenhaus bleiben, wenn sie zu Hause nicht versorgt war. Heute wird sie nach drei Tagen entlassen – Hauptsache, der Umsatz stimmt.
Heute zahlen wir Höchstbeiträge von über 1.000 Euro monatlich. Menschen in der Digitalbranche mit entsprechenden Gehältern kommen auf 2.000 Euro. Und was bekommen wir dafür?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
- 64,2 Prozent fließen in Material und Industrie
- 19,7 Prozent versickern in der Verwaltung
- Was bleibt für die eigentliche medizinische Versorgung? Ein Bruchteil.
Dr. Prollak berichtet aus eigener Erfahrung: Als junge Assistenzärztin hat sie Unfallopfer aus dem Helikopter versorgt, Schädelfrakturen behandelt, Leben gerettet – für 5 Euro pro Stunde vor Steuern. Bei Schichten von bis zu 35 Stunden am Stück. Das hat sich bis heute nicht wesentlich geändert.
Zum Vergleich: Als sie einmal einen Monat bei einer Krankenkasse arbeitete, verdiente sie 3.400 D-Mark. Die Arbeit war um 9 Uhr erledigt. Der Rest war Däumchendrehen. Sie kündigte aus Langeweile.
Zwei Patienten, ein System – eine Bankrotterklärung
Die Ärztin schildert zwei Fälle, die das ganze Elend auf den Punkt bringen.
Patient 1: Ein 62-jähriger Krebspatient
Er hat Metastasen, entwickelt Schmerzen an der Halswirbelsäule. Der Onkologe macht ein CT und sagt: "Gehen Sie nach Hause, wir melden uns."
Der Mann wartet. Eine Woche. Zwei Wochen. Er kann nur noch mit dem Kopf auf dem Tisch existieren, hat neurologische Ausfälle, kann keine Flaschen mehr zudrehen. Kurz vor der Querschnittslähmung.
Dr. Prollak telefoniert sich durch die Universitätsklinik. Der Befund lag die ganze Zeit irgendwo herum: hochgradiger Verdacht auf Wirbelmetastase kurz vor dem Durchbruch. Als sie den Patienten endlich zum Professor bringt, schaut dieser nicht einmal hin. Er will ein MRT. Der Patient soll sich eine Überweisung beim Hausarzt holen, einen Termin machen, wiederkommen. Für einen Kassenpatienten bedeutet das: noch einmal zwei Wochen. Bis dahin wäre er querschnittsgelähmt gewesen.
Nur durch einen befreundeten Radiologen, der sofort eine Maschine stoppte und den Patienten durchrollte, konnte das Schlimmste verhindert werden. Die Bestrahlung lief dann außerhalb des Protokolls – der Patient hatte zehn Wochen lang eine verätzte Speiseröhre.
Patient 2: Ihre Katze
Das Tier wird über Weihnachten krank. Anruf in der Tierklinik: "Können wir kommen?" – "Ja, sofort."
Vor Ort: hervorragende Personaldecke, schöne Räume, modernste Ausstattung. Keine Wartezeit, eigenes Zimmer für die gestresste Katze. Eine kompetente, empathische Tierärztin untersucht das Tier, erklärt alles, macht MRT, Sono, Blutbild – alles vor Ort. Am Abend ruft sie persönlich an und erklärt einfühlsam die Diagnose.
Der Unterschied? 880 Euro bar am Tresen bezahlt. Das Geld kam direkt an.
Das "Tandler-Prinzip": Korruption als Geschäftsmodell
Die Maskenaffäre steht stellvertretend für ein System, das Dr. Prollak als "Korruptionswirtschaft" bezeichnet.
Frau Tandler ließ Masken für unter einen Cent herstellen. Der Staat zahlte 12,70 Euro pro Stück. In zwei Jahren wurde sie 50 Millionen Euro schwer.
Dr. Prollak rechnet vor: Sie selbst hat in 40 Jahren Hochleistungsmedizin, mit 80 bis 100 Stunden pro Woche, es nicht ins eigene Haus geschafft. Frau Tandler, die nach eigener Einschätzung "wahrscheinlich noch nicht mal ansatzweise kann, was ich kann", machte in zwei Jahren 50 Millionen.
Verurteilt wurde sie nicht wegen Korruption. Sondern weil sie keine Steuern zahlen wollte.
Die Pandemie hat den Bund 440 Milliarden Euro gekostet. Mit diesem Geld hätte man 8.000 Krankenhäuser bauen können. Deutschland hat derzeit noch knapp 2.000 – und nur 539 davon sind in öffentlicher Hand. Der Rest gehört Konzernen.
Digitalisierung: Der maximale Informationsverlust
Früher, so erinnert sich Dr. Prollak, kannte man sich. Ein Anruf in der Radiologie, ein persönliches Gespräch, schnelle Wege. Der Patient war "mein Patient", man fühlte sich verantwortlich.
Heute rattern Befunde durch digitale Systeme, landen bei überforderten Sekretärinnen, die nicht wissen, ob der Patient stirbt oder nur Schnupfen hat. Anonyme Nummern statt menschlicher Schicksale.
Sie bringt es auf den Punkt: "Maximaler Informationsverlust durch Digitalisierung."
Dabei erzählt sie von einem Erlebnis als junge Assistenzärztin. Eine 22-Jährige sitzt auf der Pritsche, ist mit dem Fahrrad gestürzt, nichts Auffälliges. Dr. Prollak versorgt die Schürfwunden – und weiß plötzlich: Diese Frau muss sofort in die Neurochirurgie. Keine messbaren Werte, keine Flags auf irgendeinem Monitor. Reine Intuition.
Die Oberschwester hält sie für verrückt. Dr. Prollak besteht auf dem Helikopter. Drei Stunden später der Anruf: Hirnblutung. Leben gerettet.
"Der Mensch hat eine hyperkomplexe Wahrnehmung. Die kann keine KI ersetzen."
Systemischer Rassismus gegen den deutschen Nachwuchs
Wer in Deutschland Medizin studieren will, braucht einen NC von etwa 0,9. In Bayern, wo das Abitur das anspruchsvollste der Welt ist, praktisch unerreichbar.
Gleichzeitig werden 97 Prozent aller im Ausland ausgebildeten Ärzte in Deutschland anerkannt. Man kann in Bulgarien studieren – an Universitäten, die Dr. Prollak als "Schimmelunis" bezeichnet, wo man Prüfungen für 500 Euro kaufen kann – und dann kostenlos an deutschen Unis weitermachen.
Ihre eigene Tochter studiert in Bulgarien. Für 10.000 Euro pro Jahr. An einer Universität, die sie mit ihren Steuern nicht finanziert hat. Während die LMU, die sie sehr wohl finanziert hat, ihrer Tochter verschlossen bleibt.
Jeder sechste Arzt in Deutschland kommt mittlerweile aus dem Ausland. Tendenz steigend.
Das Problem: In Bulgarien verdient ein Arzt 800 Euro im Monat. Diese Kollegen sind bereit, zu jedem Preis zu arbeiten. Das Ergebnis: Lohndumping für alle.
Das große Bild: Konzernübernahme durch Staatsfinanzierung
Dr. Prollak sieht hinter allem eine Strategie. Die Konzerne lassen den Staat die Digitalisierung finanzieren, die Infrastruktur aufbauen, die Schulden machen. Wenn alles pleite ist, kaufen sie billig ein.
Sie nennt es "Crash and Cash" – Bankersprache für ein altbekanntes Spiel: Strukturen zerstören, dann übernehmen.
Die MVZ-Gesetzgebung bevorzugt Konzernpraxen gegenüber Einzelpraxen. Überbürokratisierung und Zwangsdigitalisierung treiben selbstständige Ärzte in den Ruin. Wer nicht digital arbeitet, bekommt nicht 20 Euro pro Patient, sondern nur 15.
Das Ergebnis: Ärzte gründen "Kolchosenpraxen", beten darum, von Konzernen gekauft zu werden. Die aufgekauften Praxen werden zu "Menschenschleusmaschinen" mit Renditezielen von 10 bis 20 Prozent.
Für Patienten bedeutet das: drei Minuten pro Termin, Massenabfertigung, keine Wohnortnähe, keine freie Arztwahl. Kostspielige Schwerstkranke werden gar nicht mehr behandelt.
Die Lösung liegt bei uns
Dr. Prollak zitiert Joseph Weizenbaum, den Erfinder der Computersprache: "Die sogenannte Ohnmacht des Einzelnen ist die gefährlichste Illusion, die ein Mensch überhaupt haben kann."
Ihr konkreter Vorschlag: Crowdfunding für regionale Krankenhäuser.
Die Rechnung ist einfach:
- Ein Krankenhaus mit 150 Betten kostet 50 Millionen Euro
- Bei 40.000 Bürgern im Landkreis wären das 250 Euro pro Person
- In fünf Monaten wäre das Krankenhaus finanziert
- Mit 250 Euro monatlich pro Bürger ließe sich der laufende Betrieb stemmen
Dazu Studentenwohnheime, eigene Ausbildung, Synergien mit Gärtnerei, Wäscherei, Kantine. Ein geschlossener Kreislauf, der Arbeitsplätze schafft und die Gemeinde stärkt.
Fazit: Die Zeit der Analyse ist vorbei
Das Gesundheitssystem ist nicht krank. Es wird krank gemacht. Von Reformen, die keine sind. Von Politikern, die Konzerninteressen bedienen. Von einer Digitalisierung, die entmenschlicht statt zu helfen.
Die Zahlen sind bekannt. Die Mechanismen sind durchschaut. Die Täter haben Namen.
Was fehlt, ist der Wille zur Veränderung. Und der kann nur von unten kommen.
Wann fangen wir an? Jetzt oder nie.
Dieser Artikel basiert auf einem Vortrag von Dr. Nina Prollak. Das vollständige Video ist verfügbar.
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