Heute bin ich erneut auf einen Beitrag von Werner Koller gestoßen, der sich selbst als Ökonom, Philosoph und Wirtschaftsrechtler bezeichnet. Was er von sich gibt, ist jedoch keine ökonomische Analyse, sondern reine Systemapologetik:
Wenn zwei Parteien im Wahlkampf jeweils Unsinn versprochen haben, dann zusammen eine Regierung bilden wollen und ergo den Unsinn aufgrund von mit dem Koalitionspartner zu schließenden Kompromissen wechselseitig nicht umsetzen können, dann wird daraus am Ende bessere Politik. Und dieses Muster ist erstaunlich oft der Gang der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Sie glauben, ich erfinde das? Ich lüge? Hier der Screenshot als Beweis - direkt von Herrn Kollers LinkedIn-Profil. Ein "Ökonom", der allen Ernstes behauptet, dass systematischer Wahlbetrug und die Nicht-Einhaltung von Wahlversprechen zu "besserer Politik" führen. Dies ist keine Interpretation, sondern seine eigenen Worte.
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Dieser Satz zeigt in erschreckender Deutlichkeit, wie die angebliche akademische Elite tickt: Sie haben ihren Verstand an der Garderobe abgegeben.
Was Koller hier als Erfolgsrezept preist, ist nichts anderes als das Eingeständnis des vollständigen Versagens unseres politischen Systems. Er sagt im Klartext: Parteien lügen systematisch im Wahlkampf ("versprechen Unsinn"), und das ist gut so, weil sie diesen Unsinn dann in Koalitionen nicht umsetzen können. Mit anderen Worten: Das System funktioniert gerade deshalb, weil es die Wähler systematisch täuscht!
Dies ist keine Analyse eines Ökonomen. Es ist die Rechtfertigung eines Systemapologeten, der versucht, das offensichtliche Versagen unserer "Demokratie" als ihren größten Vorzug zu verkaufen. Der Wähler wird nicht nur für dumm verkauft, sondern seine systematische Täuschung wird zum Erfolgsrezept erklärt.
Was wir hier sehen, ist die intellektuelle und moralische Bankrotterklärung einer Elite, die sich selbst in einem Netz aus Widersprüchen und Zynismus verstrickt hat. Sie nennen Wahlbetrug "bessere Politik" und systematisches Lügen "Kompromissfähigkeit".
Das ist kein Ökonom, das ist ein Systempriester, dessen Aufgabe es ist, die Fassade aufrechtzuerhalten, während das Gebäude bereits einstürzt.
Ein bemerkenswertes Timing
Interessanterweise veröffentlicht Koller diesen Kommentar nur einen Tag nach meinem Blogbeitrag Die Illusion der Demokratie: Eine Antwort auf die naive Verherrlichung des politischen Kompromisses, in dem ich genau diese Scheindemokratie kritisch analysiert habe.
Was ich gestern noch als kritische Analyse unseres politischen Systems formuliert habe, bestätigt Koller heute unfreiwillig mit seinen eigenen Worten. Er gibt offen zu, was ich gestern bereits dargelegt habe: Dass unser demokratisches System auf systematischer Täuschung basiert und die vielgepriesenen "politischen Kompromisse" nichts anderes sind als ein Mechanismus, um Wahlversprechen elegant zu entsorgen.
Ich lade alle Leser ein, meinen gestrigen ausführlichen Beitrag zu lesen, um die systematischen Zusammenhänge zu verstehen, die hinter solchen zynischen Aussagen stehen. Werner Koller hat mit seinem heutigen Kommentar unfreiwillig den besten Beweis für meine These geliefert.
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