Donnerstag, 23. Februar 2017

Wie man erfolgreich in diesem Kapitalismus ein Unternehmen führt

Jeder Unternehmer, der ein Produkt auf den Markt bringen will, ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht gezwungen alle Kosten, die dafür aufgewendet werden, um das fertige Produkt herzustellen, im Endpreis einzuspeisen. Das bedeutet, er muss den Kredit, den er dafür benötigt, Betriebskosten, Lohnkosten, seine Gewinnmarge usw. auf den Endkunden abwälzen, sprich alle Kosten müssen letztendlich an der Ladenkasse über den Scanner abgerechnet werden.

Das bedeutet weiterhin, wenn ein Unternehmer in diesem kapitalistischen System über Konkurrenz gezwungen wird, Kosten einzusparen, kann das nur passieren über die geplante Obsoleszenz sowie Lohnansprüche der Arbeitnehmer zu drücken, um so seinen Kundenstamm zu sichern. Um nicht unterzugehen, muss er also die Konkurrenz aus dem Weg räumen, damit der Markt für ihn kalkulierbar bleibt.

Ist ein Unternehmer nicht in der Lage diesen Markt für sich zu bereinigen – sollte er am besten seinen Laden schließen, da nützt es auch nicht, die Lohnkosten noch weiter zu drücken, dass die Menschen davon nicht mehr leben können und staatliche Aufstockungsleistungen beantragen müssen.

Ich will damit sagen, wer diese eiskalte Brutalität als Charakterzug nicht in sich trägt - sollte unter diesen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Finger von der Selbstständigkeit lassen. Um marktbereinigend agieren zu können, bedarf es Verflechtungen bis hinein in die Politik - nur so gelingt ein Unternehmen. Alle die glauben mit einem kleinen Nagellack-Studio, Friseurladen, Fitnessstudio usw. sich auf die Beine der Selbstständigkeit zu stellen - sind nur Futter für das System - denn alle Institutionen angefangen von der Handwerkskammer verdienen erst einmal eine Zeit lang an der selbstausbeutenden Selbstähnlichkeit. Bis dann der letzte Bürge für diese Geschäftsidee gleichfalls ausgeblutet ist - wird der Selbstständige in die Sozialhilfe entlassen. Das ist unser Kapitalismus. Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel.

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