Jeder Unternehmer, der ein Produkt auf den Markt bringen will, ist
aus betriebswirtschaftlicher Sicht gezwungen alle Kosten, die dafür
aufgewendet werden, um das fertige Produkt herzustellen, im Endpreis
einzuspeisen. Das bedeutet, er muss den Kredit, den er dafür
benötigt, Betriebskosten, Lohnkosten, seine Gewinnmarge usw. auf den
Endkunden abwälzen, sprich alle Kosten müssen letztendlich an der
Ladenkasse über den Scanner abgerechnet werden.
Das bedeutet weiterhin, wenn ein Unternehmer in diesem
kapitalistischen System über Konkurrenz gezwungen wird, Kosten
einzusparen, kann das nur passieren über die geplante Obsoleszenz
sowie Lohnansprüche der Arbeitnehmer zu drücken, um so seinen
Kundenstamm zu sichern. Um nicht unterzugehen, muss er also die
Konkurrenz aus dem Weg räumen, damit der Markt für ihn kalkulierbar
bleibt.
Ist ein Unternehmer nicht in der Lage diesen Markt für sich zu
bereinigen – sollte er am besten seinen Laden schließen, da nützt
es auch nicht, die Lohnkosten noch weiter zu drücken, dass die
Menschen davon nicht mehr leben können und staatliche
Aufstockungsleistungen beantragen müssen.
Ich will damit sagen, wer diese eiskalte Brutalität als
Charakterzug nicht in sich trägt - sollte unter diesen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Finger von der
Selbstständigkeit lassen. Um marktbereinigend agieren zu können,
bedarf es Verflechtungen bis hinein in die Politik - nur so gelingt
ein Unternehmen. Alle die glauben mit einem kleinen Nagellack-Studio,
Friseurladen, Fitnessstudio usw. sich auf die Beine der
Selbstständigkeit zu stellen - sind nur Futter für das System -
denn alle Institutionen angefangen von der Handwerkskammer verdienen
erst einmal eine Zeit lang an der selbstausbeutenden
Selbstähnlichkeit. Bis dann der letzte Bürge für diese
Geschäftsidee gleichfalls ausgeblutet ist - wird der Selbstständige
in die Sozialhilfe entlassen. Das ist unser Kapitalismus. Ausnahmen
bestätigen hier natürlich die Regel.
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