Sonntag, 8. April 2018

Der Türöffner für die Scharia ist das Banksystem.

So langsam glaube ich, dass ich gar nicht mehr im Walde stehe, sondern in der Chefetage einer Irrenanstalt, wie lässt es sich erklären, dass der Mainstream wie ein geiler Bock sich an dem Scharia-Banksystem befriedigt? Auf der anderen Seite, wenn das hiesige Geldsystem kritisiert wird, mit seinem teuflischen Zins und Zinssystem ist man Antisemit, Rechtspopulist, Nazi und was weiß ich noch alles.

Und hier Glorifizieren sie das Scharia-Bankwesen. Sind die noch ganz dicht? Merkt denn keiner, wie geschickt über das Bankwesen die allheilige Institution „Scharia“ eingezogen werden soll? Rafft das denn überhaupt einer? Ich glaube nicht. Dass wir ein anderes Geldsystem brauchen, keine Frage - aber bitte ohne Scharia. Das Bankwesen gehört in die Gemeinwohlökonomie überführt - doch man geht lieber den Weg der Scharia. Ich bin in einem Irrenhaus.

Keine Zinsen, keine Kredite …?

Im Unterschied zu westlichen Finanzinstituten haben islamische Banken die Eigenschaften, keine Zinsen zu nehmen und keine Kredite zu vergeben und stehen, damit im Einklang mit dem Koran: "Oh ihr die ihr glaubt, fürchtet Allah und verzichtet auf das, was noch möglich ist an Vermehrung, wenn ihr Gläubige seid." Sure 2, Vers 278.

Weltweit gibt es angeblich etwa 500 schariakonforme Geldinstitute, die am arabischen Golf, in Malaysia und Indonesien über 700 Milliarden Dollar Kapitaleinlagen verfügen. Statt Geld zu verleihen, investieren die Banken direkt in ein Unternehmen oder in ein Projekt, vorausgesetzt es hat nichts gemein mit Waffenhandel, Pornographie, Glücksspiel oder dem Verkauf von Schweinefleisch und Alkoholika ein islamisches Finanzsystem eben.

Idealerweise basiert "Islamic Banking" auf dem religiös motivierten "Handel", wobei es einen gerechten Austausch geben sollte, wie es in einem Ausspruch "Hadith" des Propheten Mohammed heißt:

Gold für Gold, Silber für Silber, Weizen für Weizen, Gerste für Gerste, Datteln für Datteln, Salz für Salz, Gleiches für Gleiches, Hand zu Hand. Wer mehr gibt oder mehr verlangt, der hat bereits ein Zinsgeschäft betrieben. Der Zinsnehmer und der Zinsgeber sind (in der Schuld) gleich.

Problematisch ist, dass es keine zentrale, globale islamische Behörde gibt, die offiziell regelt, was nach religiösen Prinzipien erlaubt "hallal" und was verboten "haram" ist. Islamische Finanzinstitutionen lassen sich in Regel von einem religiösen Konsortium beraten, die den Koran, die Aussprüche "Hadiths" und die Lebensgeschichte "Sunnah" des Propheten interpretieren. Die fast 1400 Jahre alten Texte auf moderne Kompatibilität hin zu prüfen, ist für die islamischen Rechtsgelehrten "Imam" nicht immer so einfach und die Interpretationen sind von Fall zu Fall verschieden. Mittlerweile existiert eine sehr umfangreiche Literatur zum Recht des islamischen Finanzsystems, aber ein einheitliches, übergreifendes Instrumentarium ist bisher nicht in Sicht.
Spekulationen und das Geschäft mit heißer Luft?

Quasi JEDES Produkt kann islamisch ausgestaltet werden jede Investmentbank hat das entsprechende Vehikel mit dem entsprechenden Schariaboard dahinter, das abnickt, wer nicht aufpasst, kauft eben ein islamisches Produkt, mit dem er Totalverlust erleidet, wer aufpasst, kann aber genauso islamisch oder nicht islamisch ein gutes Produkt erwerben, das seinen Bedürfnissen entspricht, in der Regel kostet die Scharia-Ausgestaltung einfach ein paar Basispunkte mehr, weil sich das Board bezahlen lässt.

Hier ein Beispiel:

Sachsen-Anhalt hat 2004 ein Anleihekonstrukt begeben, in dem schuldrechtlich die Nutzungsrechte von Immobilienvermögen des Landes an eine niederländische Stiftung übertragen werden. Dafür erhält das Land eine einmalige Zahlung, was einer Kreditaufnahme gleichkommt. Die niederländische Stiftung vermietet das Vermögen gegen jährliche Mietraten an das Land zurück, die somit den Zinszahlungen einer normalen Anleihe entsprechen.

Zur Finanzierung des Kaufs der Nutzungsrechte emittiert die niederländische Stiftung Treuhandzertifikate (islamische Anleihen) an arabische Investoren. Das islamische Zinsverbot wird dadurch umgangen, dass die Mietraten als Gewinnverteilung gelten, die aus einer wirtschaftlichen Leistung resultieren. Am Laufzeitende erwirbt das Land die Nutzungsrechte durch einmalige Rückzahlung der Summe von 2004 zurück, wodurch die niederländische Stiftung das Kapital erhält, das sie den arabischen Investoren zurückzuzahlen hat im Prinzip eine festverzinsliche Anleihe.

Deutsche Bank auf muslimischem Kundenfang mit „Islam-Fonds“
Deutsche Bank erweitert seine Zielgruppe, indem es für Muslime Produkte nach muslimischem Glauben anbietet. Demnach sind Investitionen mit muslimischen Geldern in Wirtschaftszweige wie Glücksspiel, Alkohol, Schweinefleischvertrieb- und Verarbeitung sowie pornografische Unterhaltungsindustrie verboten.

Allein in Frankreich gibt es über 5 Millionen Muslime, das ist ein riesiger wachsender Markt für gläubige Produkte, und in Anbetracht der 1,4 Milliarden weltweiten Muslime ein gigantisches Geschäft.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen