Als ich dann niederschrieb, dass das eine gigantische Mär sei, weil es nämlich immer der Konsument sei, der alles zahlt, und eben nicht der Unternehmer - ja da ... da fing das Geschrei an.
Wie zum Beispiel hier:
»Frank Emser Meine Güte, was für ein grandioser Schwachsinn!«
»Andreas Reif Sozialistisch sozialisiert? Bitte nach Nordkorea auswandern. da braucht es Leute wie Sie. Kleiner Tipp: Der Preis wird vom Markt diktiert, die Steuern vom Staat. #basiswissen«
»Andreas Reif Tja Geldkreislauf und so, vertracktes Problem, gell. Nochmal: Die Unternehmenssteuern fehlen dem Unternehmen für den Gewinn, daraus kann er nicht investieren, das Geld "investiert" der Staat dann. #NieDieHoffnungAUfgebenStoffDerMitteschuleVermitteln«
»So viel Dummheit hatte ich bei dir nicht erwartet. Vielleicht kommst du noch drauf, was du Unternehmer hier unterstellst. Jedenfalls überlege ich mir ab jetzt auch, ob der Harz IV Satz für dumm schwatzen und rumsitzen nicht doch zu hoch ist«
Davon abgesehen haben die letzten drei Kommentare inhaltlich überhaupt nichts mit dem Thema zu tun – wie nur Nebelkerzen zu zünden.
Ich kann verstehen, dass diese Demaskierung wehtut, weil der Konsument es nämlich ist, der diese schwere Steuerlast zu tragen hat. Rüttelt diese Erkenntnis doch an ihrem Status, des Leistungsträgers, die die schwere Last der Steuern zu tragen hätten enorm. Und konterkariert gleichzeitig, die Abrissbirne an den Sozialstaat weiter in Stellung zu bringen.
Oder nimmt sich der Unternehmer jedes Mal einen Kredit auf, wenn die Steuern zu entrichten sind? Oder kalkulierter Unternehmer seit Neuestem seine zu entrichten Steuern überhaupt nicht mehr mit ein, und arbeitet für nichts?
Tatsache ist, dass ein Unternehmer den Konsumenten davon überzeugen muss, seine kompletten Betriebskosten inklusiv Gewinnmarge und die darauf zu entrichten Unternehmersteuern - zu übernehmen - nur so funktioniert das Geschäft. Selbst verständlich ist der Unternehmer auch Kunde, also Konsument und trägt dann die Last auf seinen Schultern - beim Einkauf bei Aldi Lidl und Co.
Und wenn ein Unternehmen seine Produkte nicht mehr los wird, und auf seinen dadurch geschmälerten Gewinn Steuern zahlen muss, und dann auf die „hohe Steuerlast“ schimpft, hat das weniger was mit der „hohen Steuerlast“ zu tun, die er am liebsten als Gewinn jetzt einstreichen würde, als Kompensation seiner entgangenen Gewinne, wie viel mehr damit, dass seine Strategie sich auf dem Markt zu behaupten nicht mehr aufging, weil der Kunde nicht bereit war, seine Betriebskosten, seine Gewinne, seine Unternehmenssteuer usw. zu übernehmen, sondern die des Konkurrenten. Es sind vielmehr die neoliberalen Marktgesetze, die hier greifen - man munkelt, es gebe so eine unsichtbare Hand, die das regeln.
Der Konkurrent war vielleicht etwas „cleverer“, hat über Werbung den Kunden davon überzeugen können, doch seine Betriebskosten zu kaufen. Da spielen viele Faktoren hinein, warum der eine Unternehmer das Leben hat und andere wiederum die Segel streichen muss. Das ist hier im Detail überhaupt nicht zu erläutern, denn es ist viel zu vielfältig. Wichtig ist nur zu begreifen, dass es letztendlich mit der Höhe der Steuern wenig zu tun hat, als vielmehr mit den kapitalistischen neoliberal geprägten Marktgesetzen, selbst wenn wir die Unternehmersteuer alle abschaffen, hätten sie genauso das Problem - sich am Markt behaupten zu müssen.
Vielleicht liegt es auch daran - liebe Unternehmer, wie Henry Ford das schon feststellend analysierete, : Autos kaufen keine Autos? Ob da auch bei vielen das unternehmerische Scheitern zu suchen ist? Aber das nur am Rande.
Und hier mein leidenschaftliches Plädoyer dazu, sich als kleiner Mann in diesem Haifischbecken sich nicht selbstständig zu machen, denn er kommt in diesem System überhaupt nicht drin vor. Er ist nur da, um ausgebeutet zu werden: https://www.facebook.com/marigny.degrilleau/posts/869905129855747
Und nun zu dieser hohen Steuerlast die Unternehmen beklagen, darüber hat sich mein Freund Reiner August Dammann Gedanken gemacht, und ein paar Zeilen niedergeschrieben viel Spaß beim Lesen:
Und hier ein wunderbuntes Beispiel von meinem Freund Rainer August Dammann, der aufgezeigt hat, wie das mit der Steuerlast in Deutschland überhaupt aussieht hier zu lesen,
1980 zum Beispiel war ein schönes Jahr. Die Bruttounternehmensgewinne machten 39,1 Milliarden Euro aus, obwohl damals noch keiner an dieses Jux-Geld dachte.
1991 machten die Bruttounternehmensgewinne 195,8 Milliarden Euro aus. Es waren nur elf Jahre vergangen, aber: die Gewinne der Unternehmen hatten sich fast um 500% gesteigert.
2004 wuchsen die Unternehmensgewinne auf 368,77 Milliarden Euro.
Geld floß in Strömen, Ackermann und Konsorten stopften sich die Taschen voll ... und man hätte sagen können: dieses Land ist reich. Superreich. Das muss doch in Steuern nur so schwimmen.
Weit gefehlt. Theoretisch besteuern wir solche Gewinne mit 38 %. Eine passable Marktbenutzungsgebühr will ich meinen. Immerhin zahlen auch Witwen mit Minirenten, Kinder und Arbeitslose von ihren schmalen Bezügen noch 19 % Mehrwertsteuer, Geld, das sie eigentlich zum Überleben bräuchten, da ist es doch nicht verkehrt, wenn reiner Gewinn das Doppelte einfährt. Immerhin wollen die Manager auch den Schutz von Bundeswehr und Polizei, sie wollen intakte Straßen, sie wollen Krankenhäuser und Universitäten, Fernsehen und Bibliotheken, Flug- und Bahnhöfe, Post und Telefon und was man sonst alles noch Gratis vom Staat zurückbekommt....als Einrichtung der Infrastruktur.
Praktisch jedoch ... sieht es anders aus.
1993 flossen von 178 Milliarden Gewinn noch locker 21,87 Milliarden an direkten Steuern in die Staatskassen ... Freunde der Prozentrechnung können das gern detalliert ausrechnen, mit reichts, das ich sehe, das es noch nicht mal 15 % sind.
2004 flossen von 368,77 Milliaren Gewinn noch dicke 20,81 Milliarden in die Steuerkasse. Doppelt soviel Gewinn ... und die Steuern sinken sogar.
Der Teufel scheißt immer auf den dicksten Haufen, sage ein alter deutscher Sinnspruch. Und Kapitalgesellschaften scheinen hier völlige Narrenfreiheit zu haben.
Jedoch der deutsche Bürger zahlt mehr und mehr und mehr Steuern ... und bekommt - dank Agenda 2010 - immer weniger heraus. Und bald soll er dafür sogar nochmal Zwangsarbeit leisten ... dabei hatte er zuvor doch alles von seinen Steuern bezahlt. Wahrscheinlich wird man bald auch Rentner wieder zur Arbeit schicken .... nun, durch die Verlängerung des Renteneintrittsalters macht man das ja schon...
Hauptsache, die Zahl der Millionäre schießt in die Höhe. Davon ... bekommen wir immer mehr. Toll, nicht wahr? Jedenfalls für die, die zufällig durch familiäre Beziehungen Zugriff zu den riesigen Geldströmen bekommen, die am Fiskus vorbeigeschleust werden.
2004 hätte der Staat 140 Milliarden Euro einnehmen müssen ... Steuern aus Kapitaleinkünften. Stattdessen begnügte er sich mit einem siebtel davon. 120 Milliarden verschenkte er an die, die die Gelegenheit hatten, es unter sich aufzuteilen. Es wurde ja immerhin nicht aus Flugzeugen über dem Land abgeworfen.
Das sind über den Daumen gepeilt 1400 Milliarden in zehn Jahren ... wahrscheinlich mehr.
EINTAUSENDVIERHUNDERT MILLIARDEN legale Steuern, die verschenkt werden, um Superreiche zu züchten. Gleichzeitig vertrocknet der Sozialstaat. Und in Zeiten der Krise muß jeder Arbeitnehmer sein Privatkapital aufbrauchen, um staatliche Unterstützung zu bekommen - aber jeder Konzern, der zuvor satte Milliardengewinne eingefahren hat, bekommt sofort nochmal Milliarden geliehenes Geld obendrauf, wenn er nur ein wenig schwächelt.
Und das soll nicht dämlich sein? Gleiches Recht für Alle? Nö.
Die Staatsverschuldung beträgt 1600 Milliarden Euro ... na, dämmerts einem, warum wir als Bürger arm geworden sind? Warum wir verschuldet sind?
Und jetzt ratet mal, wer an der Staatsverschuldung auch noch verdient? Naaa ... keine Idee?
Ratet mal, wer den Banken das Geld leiht und dafür 25 % Renditen haben will. Und jetzt ratet mal wer die bezahlen soll ...
Vielen Dank an das Autorenteam Vollborn/Georgescu (Brennpunkt Deutschland)für diese Zahlen.
Und jetzt ... wer hat die Tomaten, Eier und Farbbeutel verdient? Wirklich ich?
Und wer ist so dämlich, das er sich jahrzehntelang für blöd verkaufen läßt? Naaa ... keine Idee?
Ich habe aber eine. Eine wirtschaftspolitische Forderung. 25 Prozent Gehaltsteigerung rückwirkend
von 2004 ab für jeden Deutschen Arbeitnehmer, Beamten und Angestellten. Sofortige Einführung einer bedingungslosen Grundsicherung ... 1500 Euro pro Monat pro Person scheinen mir ab heute noch sehr niedrig gegriffen. Und während man noch rechnet und diskutiert - erstmal eine Verdreifachung der Hartz - IV - Bezüge ab Morgen.
Alternativ könnte man auch erstmal über eine sofortige Eliminierung von Benzin- und Mehrwertsteuer reden. Sollen die sich ihr Geld doch da holen, wo es sich ohne Arbeit von allein vermehrt, und nicht unseren Kindern und Kindeskindern untilgbare Schulden aufbürden, damit andere in Geldspeichern schwimmen können.
Und dafür braucht man keine Revolution ... sondern nur die Anwendung schon vorhandener Gesetze.
Geld ist genug da. Wir schwimmen darin....oder könnten darin schwimmen, wären wir nicht so saublöde.
Also: Schluß mit der hirnrissigen Bescheidenheit. Laßt uns Leistungsträger werden ... und zwar alle!
Dafür braucht man nur eins: Geld. Und das ist reichlich da ...
Das bürgerliche Paradies auf Erden kann Montag Morgen Wirklichkeit werden....wenn wir wollen.
Oder wir demonstrieren weiterhin geschlossen die gutdeutsche Dämlichkeit der Generation Doof.
Natürlich darf das Kapital gerne flüchten ... aber wir sollten vorher das abziehen, was sie uns seit mindestens 25 Jahren geklaut haben. Den Rest können sie gern behalten ... und dann von mir aus in China wohnen.
Dort soll man ja noch gut verdienen können. Wir kommen hier schon ohne die zurecht, keine Sorge.
Vielleicht hat ja jemand Lust nachzurechnen, wieviel Guthaben der Bundeshaushalt dann auf einmal hat.
Von Schulden dürfte man dann wohl nicht mehr reden.
Nimmt er sich jedes Mal einen Kredit auf, wenn die Steuern zu entrichten sind? Oder kalkulierter Unternehmer seit Neuestem seine zu entrichten Steuern überhaupt nicht mehr ein, und arbeitet für nichts?
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