Kriegslügen – ob der Überfall auf den Sender Gleiwitz 1939, der
Zwischenfall in der Tonkin-Bucht 1964 oder die chemischen
Massenvernichtungswaffen von Saddam Hussein 2003 – haben im Allgemeinen
kurze Beine. Die Gleiwitz-Lüge wurde nach sechs Jahren in den Nürnberger
Kriegsverbrecherprozessen aufgedeckt, und auch die Behauptung vom
Zwischenfall in der Tonkin-Bucht hatte nur eine Lebensdauer
von sechs Jahren, bis Daniel Elsberg in den »Pentagon-Papieren« die
Wahrheit publizierte. Die Lüge von den Massenvernichtungswaffen Saddam
Husseins wurde bereits im selben Jahr entlarvt. Doch gleichgültig, wie
lange die Unwahrheiten geglaubt wurden, sie erfüllten alle zunächst
ihren Zweck, die rechtswidrigen Angriffe auf den Feind als Verteidigung
zu legitimieren. Die jüngste Lüge über den Einsatz von Sarin durch Assad
in Syrien hätte fast die gleiche Bedeutung für die Rechtfertigung eines
Angriffs der US-Army auf ausgewählte Ziele in Syrien erfüllt. Der
Angriff konnte verhindert werden, und die Geschichte der Lüge wird immer
offensichtlicher.
Quelle zum weiterlesen: http://www.sopos.org/aufsaetze/56865875406f5/1.phtml
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