Freitag, 4. Juni 2021

Wenn man Idioten studieren lässt und diese dann in Schlüsselposition positioniert, kommt dieser Irrsinn dabei heraus. Idioten haben das Zepter in die Hand genommen - und wir sind noch größere Idioten, dass wir uns solche Idioten überhaupt leisten.

 "Bahnfahren ist immer eine Grundübung in Demokratie"

Warum haben die Deutschen so ein gestörtes Verhältnis zur Bahn? Der Psychologe Stephan Grünewald sagt: Es liegt an ihrer Anspruchshaltung.

ZEIT ONLINE: Gibt es somit ein gefühltes Menschenrecht auf Beförderung?

Grünewald: Zumindest ein Gewohnheitsrecht: Erst wurden wir im Mutterleib kostenlos befördert, dann im Kinderwagen, danach hat­ten wir elterliche Chauffeure. Diese Anspruchshaltung über­trägt sich ganz gewiss auf die Bahn.

Grünewald: Sicherlich. Sie wird sozusagen als staatliche Institution angesehen und damit ist sie fast schon ein persönlicher Besitzstand der Menschen. Unbewusst werden dann noch Beförderungs­ansprüche transportiert, die wir hatten, als wir noch nicht selbst fahren konnten. Werden diese nicht erfüllt, erleben wir das als persönliche Zurücksetzung. Da regiert weder Vernunft noch Verständnis: Zum Autonomieverlust gesellt sich dann das Gefühl, nicht geliebt zu werden. 


https://www.zeit.de/mobilitaet/2021-05/stephan-gruenewald-deutsche-bahn-auto-mobilitaet-demokratie-soziologie

Stephan Grünewald

ist Psychologe und Mitbegründer des rheingold Instituts. Mit seinen Kollegen führt er jedes Jahr mehr als 5.000 Tiefeninterviews zu aktuellen Fragen aus Markt, Medien und Gesellschaft durch. Der "Seelenforscher der Nation" (db mobil) schrieb Bücher wie "Deutschland auf der Couch" oder "Wie tickt Deutschland".


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