Jutta Ditfurth ist ein
Paradebeispiel dafür, wie man sich intellektuell in nationalistisch
begründeten Denkmodellen verfängt, quasi sich seiner eigenen
analytischen Denkfähigkeit beraubt, denn anders lässt sich ihre
Aussage über das "aggressive deutsche Kapital" in dem
knapp 60 Sekunden langen Spiegel-Interview, sowie in dem Beitrag in
dem sie Sahara Wagenknecht in die nationalistische Ecke verortet -
nicht erklären. Denn genauso wenig, wie die "Deutsche Bank"
Deutsch noch eine Bank ist, genauso wenig - gibt es das "deutsche
aggressive Kapital".
http://www.hintergrund.de/201208232215/wirtschaft/wirtschaft-inland/die-deutsche-bank-ist-weder-deutsch-noch-eine-bank.html
Deutsche Kapitalinteressen und Griechenland
von Jutta Ditfurth
Welche deutschen Konzerne werden sich welche Teile griechischen Vermögens einverleiben? VW, Daimler, Hochtief, Siemens, BASF, Telekom, Siemens, Hochtief, Fraport, ThyssenKrupp? Wenn man manche Leute reden hörte, konnte man fast glauben, es gäbe keine deutschen Konzerne mehr, nur noch "angloamerikanisches Finanzkapital und griechische Oligarchen". Hauptsache diese "linken" Nationalist*innen konnten Deutschland als Opfer fremder Mächte sehen. Alles nationalistische Gerede von "Deutschland als US-Kolonie" (Wagenknecht) erweist sich selbstverständlich als Farce und Verschleierung der Realität.
Gegen die Vernebelung der Köpfe und konkreten Verhältnisse gilt es außerparlamentarischen emanzipatorisch-linken antinationalistischen Widerstand zu organisieren, in Griechenland so wie hier. Es geht nicht darum, ob Schäuble oder Merkel "böse" sind (ich mag die auch nicht), sondern darum zu analysieren, in wessen Interesse die deutsche CDU/SPD-Regierung handelt. Es geht um deutsche und europäische Kapitalinteressen und die gilt es zu begreifen.
Griechenland wird zur "Kolonie" des kapitalistischen Zentrums Deutschland in seiner Rolle als EU-Führungsnation. Und Syriza, so sympathisch die Wahl- und Referendumsergebnisse waren (allein die Schadenfreude angesichts der Gesichter der herrschenden Eliten!) war nie etwas anderes als eine neue reformistische Partei mit einem radikaleren Bewegungsflügel, die leider fähig war, mit einer rechtspopulistischen Partei zu paktieren. Alles andere waren Projektionen, die immer nur aufhalten.
Die Produktionseigner
sowie die Finanzoligarchie sind keine Nationalisten, sondern
Internationalisten, die ihre Knotenpunkte weltweit vernetzt und somit
vereint haben. Bei der Finanzoligarchie laufen diese Fäden bei der
BIS http://www.bis.org/ (Bank for International Settlements) zusammen, das ist die
Zentralbank der Zentralbanken schlechthin, dem ist alles
untergeordnet, IWF, Weltbank, usw. – Diese
modernen Raubritter sind es, gesteuert von der BIS - die den Kreuzzug
gegen die Weltbevölkerung führt - und nicht etwa das " …
aggressive deutsche Kapital".
Frau Ditfurth sollte sich
mal die Aktionärsstrukturen der weltweit agierenden Konzerne und
auch die in Deutschland ansässigen, generell mal genauer anschauen.
Dann wird sie so einen Unsinn vom "deutschen aggressiven
Kapital" nicht vom Stapel lassen. Die Familie Siemens zum
Beispiel hält gerade mal 6 % Anteile an ihrem eigenen Konzern.
BlackRock (USA), Staat Katar oder der Staatliche Pensionsfonds
(Norwegen) halten da wesentlich mehr Anteile in den Händen.
Nur ein gutes Drittel der
Anteile an den Dax-Unternehmen wird von Inländern gehalten. Ein
weiteres Drittel gehört Personen und vor allem Finanzkonzernen aus
den USA und Großbritannien, während das letzte Drittel sich auf den
Rest der Welt verteilt. Die Spinne im Netz der Beteiligungen an den
Dax-Unternehmen ist dabei ein Unternehmen, dessen Name wohl nur
Insidern bekannt ist – BlackRock.
Jains Familie der Boss der Deutschen Bank gehört in Indien
zur Religionsgruppe der Jainas. Wegen ihrer strengen ethischen Regeln –
dazugehört unter anderem die Nichtverletzung von Lebewesen – dürfen die
Anhänger nicht jeden Beruf ausüben. Oft arbeiten sie deshalb im Handel, im
Bankgewerbe oder als Staatsbeamte. Jains Vater stieg im indischen Rechnungshof
auf, Jains Cousin Ajit gehört zur Leitung von Warren Buffets Insvestmentholding
Berkshire Hathaway. Internationalisten sind es, die hier die Fäden ziehen.
Dass dieser Mann an die Spitze kam, wurde eingeleitet von
den Haupteigentümern der Deutschen Bank - sie wollten als neuen Vorstandschef
nicht Ackermanns Wunschkandidaten, Ex-Bundesbank-Präsident Axel Weber. Sie
wollten Jain. Larry Fink, Chef des größten Hedgefonds der gegenwärtigen Welt,
Blackrock, und zugleich größter Einzelaktionär der Deutschen Bank, ließ in der
New York Times verlauten, als das Postengerangel zwischen Ackermännern und
Jains tobte: „Anshu macht einen fantastischen Job“: Das war die Entscheidung.
Sie lag ohnehin schon vorher fest.
Das weltweite
Industriekapital kennt keine nationalen Grenzen - multinational
agieren sie im Sinne ihrer eigenen Interessen. Diese
Internationalisten aus aller Herren Ländern der Welt, vereint keine
Nation, keine Religion wie nur die Religion der "Profitmaximierung"
- das vereint sie zu einer schlagkräftigen Truppe - gegen die
Interessen der Weltbevölkerung.
Man kann mit Fug und Recht
behaupten, dass diese Schmierschicht sich an die Spitze der Pyramide
gesetzt, und damit eine neue unsichtbare Hand geschaffen die
Breitengrade auf der Landkarte zu ihren Gunsten verschiebt –
verpflichtet nur der Gewinnmaximierung – koste es, was es wolle.
Eine eingeschworene
Gemeinschaft von Internationalisten, für die die Weltbevölkerung
nur ein Spielball darstellt, um ihre mörderische dekadente
Lebensweise aufrecht zu halten - das ist unabhängig von der
deutschen Staatsbürgerschaft oder sonst irgendeiner
Staatsbürgerschaft. Ditfurth nationalistische
Tunnelblickargumentation gibt somit nur ein Zerrbild der
tatsächlichen Gegebenheiten wieder. (Absichtlich?)
Geostrategische Pläne der
Internationalisten dahinter kann sie nicht erkennen, weil nämlich
diese Kunst der Geostrategie an deutschen Universitäten nicht
gelehrt wurde und wird - und das in weiser Voraussicht. Denn je
dümmer die intellektuelle Avantgarde gehalten wird - desto besser
für die Internationalisten, die es sehr erfreut. Frei nach Pispers:
Ist der Feind erst mal erkannt, dann hat der Tag Struktur.
Dazu kann nur noch gesagt
werden – eine von sich behauptende wissenschaftlich arbeitende
Ditfurth macht sich die Welt so, wie sie ihr gefällt:
2 x 3 macht 4 -
widdewiddewitt und 3 macht
9e !
Ich mach' mir die Welt -
widdewidde, wie sie mir gefällt ...
Hey - Pippi Langstrumpf
hollahi-hollaho-holla-hopsasa
Hey - Pippi Langstrumpf -
die macht, was ihr gefällt.
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