Montag, 23. April 2018

Der grüne Adolf, zeigt immer mehr seine hässliche Fratze

Da ich seit Jahren den Mainstream meide, sinkt mein Blutdruck ab und an ins Bodenlose, das Problem hatte ich vorher nicht, der stieg ständig immer weiter - also beim Schauen dieser Verblödungsmaschinerie - aber wie. Und da Sekt üblicherweise helfen solle, auch den Blutdruck ein bisschen in die Höhe zu treiben, ich mir, den aber nicht leisten kann und auch nicht will, dachte ich mir, dann schaust du mal wieder Mainstream, zumindest ab und an, und siehe da, der ging gleich mal auf 220 - aber wie.

Da musste ich doch wahrlich in einer ARTE-Dokumentation vernehmen, dass der Konsument mit seinem Griff ins Regal noch nie so eine große Macht hat ausüben können, wie in dieser Zeit. Man hat geradezu geschwärmt davon, dass der Konsument über einen clever geschickten Griff in die Regale die ganze Welt beherrscht und auch lenken könne.

Der Konsument als Konterrevolutionär, der mit einem geschickten Griff in die psychologisch angebrachten Verkaufsregale die ihm die multinationalen Konzerne zur Verfügung stellen, die Welt verändern kann – es darf gelacht werden.

Sind die noch ganz dicht?

Jetzt haben die aus mir schon einen Konsumenten und Endverbraucher gemacht und jetzt schieben die mir die Schuld in die Schuhe, für all das, was hier auf dem Planeten geschieht? Weil ich mit einem geschickten Griff alles zu verhindern wüsste? Wenn dem wirklich so wäre und der Konsument mit einem konterrevolutionären Griff in die Verkaufsregale, den multinationalen Konzernen die Stirn bieten könnte, gebe es diese Form des Einkaufs gar nicht mehr - das ist mal sicher.

Wisst ihr was, für euch habe ich noch einen nassen Putzlappen übrig, den man euch quer über eure Kauleiste ziehen sollte - und das mache ich dann ganz clever und geschickt - also so richtig Konterrevolutionär – versprochen!

Weder mit dem Griff ins Regal, konnte ich die Atomkraftwerke verhindern, geschweige denn kann ich mit meinem geschickten cleveren Griff ins Regal, den Panzerbau und die damit zusammenhängende Rüstungsindustrie verändern. Ich kann noch nicht mal mit meinem geschickten Griff ins Regal, die Pharmaindustrie in die Schranken weisen. Ich wüsste auch nicht, wie ich mit meinem geschickten Griff ins Regal über 33 Millionen Tote die nach dem Zweiten Weltkrieg für diese Wirtschaftsordnung ihr Leben gelassen habe - hätte verhindern können. Oder hat man etwa mit dem Griff ins Regal den Jugoslawien-Krieg verhindert? Ich wüsste nicht.

Ich wüsste auch nicht, wie 3,5 Milliarden Menschen, die unter einem Dollar sich ernähren müssen, mit einem geschickten und cleveren Griff ins Regal, haben überhaupt irgendwas ändern können. Ich wüsste auch nicht, wie das Millionenheer der Armutsrentner etwas daran hätte ändern können. Ich wüsste auch nicht, wie die etwa 7,6 Millionen Hartz-IV-Empfänger mit ihrem Griff in die Regale etwas zu verändern hätten, wie nur ihr Budget direkt beim Discounter auf dem Tisch liegen zu lassen. Ich wüsste auch nicht, wie all die Menschen, die man in Leiharbeit, Zeitarbeit, prekäre Beschäftigungsverhältnisse presst, die über die Hälfte ihres Gehaltes an Miete abdrücken müssen, auch nur ansatzweise mit ihrem Kaufverhalten irgendetwas ändern könnten.

Ich wüsste auch nicht, wie der Endverbraucher, auch nur ansatzweise hätte verhindern können, dass bäuerliche Infrastrukturen zerstört werden und wir abhängig gemacht werden vom internationalen globalisierten Handel. Ich wüsste nicht, wie der Verbraucher Zinskolonien und Absatzplantagen hätte verhindern können. Das Schlimmste ist noch, der Verbraucher lässt sich das noch einreden, der glaubt es auch noch. Und der Konsument, ja, die erklären sich gegenseitig den Krieg. Da gibt es dann den ökologisch bewussten Konsumenten und den gemeingefährlichen Konsumenten, der ihr Leben in Gefahr bringt durch ihr Kaufverhalten.

Hier wird ein politisches Thema, auf den Endverbraucher abgewälzt. Unfassbar aber wahr. Selbst wenn es uns gelänge, diese verlogene Kampagne, die gegen Nestlé losgetreten worden ist zu gewinnen, dass also Nestlé die Segel streichen muss, ist das nichts anderes, als dass wir Bürger für einen anderen multinationalen Konzern den Markt bereinigt haben, denn der steht schon in den Startlöchern, um Nestlés Markt zu übernehmen. Man sieht, wie der Verbraucher hier kostengünstig eingespannt wird, um einen Wirtschaftskrieg für andere Giganten zu führen. http://grilleau.blogspot.de/2018/04/das-rohstoff-und-lebensmittelkartell.html

Ich hab's langsam begriffen, der Verbraucher muss vernichtet werden, dann klappt es auch mit dem Umweltschutz und mit dem Frieden auf der Welt.

Und ich ahne schon die Kommentare, die jetzt aufschlagen, die dann so lauten werden: Selbst verständlich kann ein jeder was tun, regional einkaufen zum Beispiel, auf Plastik verzichten, selbst backen, Gemüse im Garten anpflanzen usw. toll sag ich nur. Ändert aber an der Grundsätzlichkeit - nichts. Da werden individuelle Beispiele an Beispiel herangekarrt, die in sich alle stimmig sein mögen, aber keine Allgemeingültigkeit besitzen. Es beruhigt halt nur das Seelenleben des ökologisch bewussten Konsumenten.

Jetzt fehlt bloß noch dass der Verbraucher an der geplanten Obsoleszenz dran schuld sei.

Weltweit sind bis zu 11 Millionen VW-Autos manipuliert - ein Skandal sondergleichen, zumindest für den mainstream. Das jedoch angefangen von der Glühbirne bis hin zum Toaster, die geplante Obsoleszenz eingebaut, also der mit Absicht vorausgeplante Verschleiß, der im Grunde genommen ein organisierter Betrug darstellt und dadurch multinationale Konzerne sich über diese Schiene Milliarden in die Tasche stopfen und Müllberge in solch einem Ausmaß produzieren, das nur noch Afrika als Schutthalde dafür übrig bleibt - ist noch nicht so richtig im mainstream angekommen. Da ist Geplanter Verschleiß als organisierter Betrug.


1 Kommentar:

  1. "Kaufen für die Müllhalde" auch eine ARTE Doku, allerdings von (mindestens) 2011. Da geht es auch um Obsoleszenz.
    https://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA
    Die Menschen werden nur noch zum Konsumenten erzogen, und der nachwachsene "Rohstoff Mensch" geht ja nicht aus. Es ist ein Trauerspiel, aus der Nummer kommen wir wohl nicht mehr raus.

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