Im Februar 1899 begann eines der dunkelsten Kapitel der amerikanischen Geschichte: Die USA fielen mit 70.000 Soldaten in die Philippinen ein - ein Land, das sich gerade erst von 300 Jahren spanischer Kolonialherrschaft befreit hatte. Was folgte, war ein systematischer Völkermord unter dem Deckmantel der "Zivilisierung".
Die Brutalität der Invasion
General Jacob H. Smith gab den berüchtigten Befehl, alle Filipinos über 10 Jahre zu töten. Seine genauen Worte an seine Truppen: "Ich will das Land in eine heulende Wildnis verwandeln. Ich will jeden töten, der fähig ist, Waffen zu tragen."
Die Grausamkeiten umfassten:
- Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleichgemacht. Die US-Truppen wandten die "Verbrannte-Erde-Taktik" an: Sie brannten Felder nieder, vergifteten Brunnen und töteten das Vieh, um die Bevölkerung auszuhungern.
- Die Amerikaner errichteten Konzentrationslager, die sie beschönigend "Reconcentration Zones" nannten. Dort starben unzählige Menschen an Hunger, Cholera und anderen Krankheiten.
Die Dimensionen des Grauens
Opferzahlen und Ausmaß
- Die Schätzungen der Todesopfer reichen von 200.000 bis zu 1,4 Millionen Filipinos - bei einer damaligen Gesamtbevölkerung von nur 7 Millionen.
- Ganze Regionen wurden entvölkert, insbesondere auf den Inseln Samar und Luzon.
- Besonders perfide: Die USA hatten sich zunächst als Verbündete der philippinischen Unabhängigkeitskämpfer ausgegeben, nur um das Land dann selbst zu kolonisieren.
Dokumentierte Kriegsverbrechen und Foltermethoden
- Die "Water Cure" Folter: Gefangenen wurde gewaltsam Salzwasser eingeflößt, bis ihre inneren Organe zu platzen drohten. Dann wurden sie getreten, bis das Wasser wieder herauskam.
- Massenerschießungen von Zivilisten, einschließlich Frauen und Kindern über 10 Jahren.
- Das "Sammeln" ganzer Dorfgemeinschaften in Konzentrationslager, wo sie systematisch ausgehungert wurden.
- Vergewaltigungen wurden als Kriegswaffe eingesetzt.
- Gefangene wurden lebendig begraben oder bei lebendigem Leib verbrannt.
Die Konzentrationslager
- In den "Reconcentration Zones" wurden Familien zusammengepfercht.
- Keine ausreichende Nahrung oder medizinische Versorgung.
- Cholera und andere Krankheiten breiteten sich rasant aus.
- Kinder waren die häufigsten Opfer der katastrophalen hygienischen Bedingungen.
- Wer versuchte zu fliehen, wurde erschossen.
Psychologische Kriegsführung
- Gefangene wurden gezwungen, bei der Folterung ihrer Angehörigen zuzusehen.
- Öffentliche Hinrichtungen zur Einschüchterung der Bevölkerung.
- Zerstörung kultureller und religiöser Stätten zur Brechung des Widerstands.
- Zwangsarbeit der gefangenen Bevölkerung.
Die Verschleierung
In amerikanischen Geschichtsbüchern wird dieser Krieg euphemistisch als "Philippine Insurrection" (Philippinischer Aufstand) bezeichnet - als ob es sich um eine kleine Rebellion und nicht um einen Völkermord gehandelt hätte.
Die systematische Vertuschung umfasste:
- Die brutalen Methoden der US-Truppen wurden systematisch verschwiegen
- General Smith wurde zwar vor ein Kriegsgericht gestellt, aber nur mit einer leichten Strafe belegt
- Die Philippinen blieben bis 1946 unter US-Kontrolle, und selbst danach blieb das Land durch Militärbasen und wirtschaftliche Abhängigkeit an die USA gebunden
Bedeutung für die Gegenwart
Dieses dunkle Kapitel der Geschichte zeigt exemplarisch, wie imperialistische Gewalt unter dem Vorwand der "Zivilisierung" ausgeübt und später systematisch aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt wurde. Die Parallelen zu späteren Kriegen und Interventionen sind erschreckend deutlich, werden aber selten thematisiert.
Der Philippinisch-Amerikanische Krieg mahnt uns, kritisch zu hinterfragen, welche historischen Gräueltaten bis heute verschwiegen oder verharmlost werden. Es ist unsere Pflicht, diese Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und aus ihnen zu lernen.
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