Haltet die Presse an! Deutschland diskutiert hitzig über 900 Milliarden für Rüstung und Investitionen! Die heilige Schuldenbremse soll gelockert werden! Was für ein Skandal! Oder, wie man in der fantasievollen Sprache unserer Politiker sagt: Es wird ein neues "Sondervermögen" geschaffen. Klingt doch gleich viel hübscher als "wir machen Schulden bis zum Abwinken", nicht wahr?
Der Elefant im Raum (den keiner sehen will)
Während wir uns kollektiv die Haare raufen über diese neuen Schulden, sitzen wir wie Schafe vor dem Fernseher und ignorieren meisterhaft die 700 Milliarden Euro, die jährlich aus unseren Taschen verschwinden. Bravo, liebe Mitbürger! Eine Leistung olympischen Ausmaßes in der Disziplin "Wegschauen"!
Jedes Mal, wenn du an der Kasse dein Portemonnaie zückst, fließen 30-35% deines hart verdienten Geldes stillschweigend als Zinskosten davon. Bei der Miete sind es sogar 70-80%! Aber HALLO, warum sollte uns das interessieren? Ist ja nur UNSER Geld!
Mathe für Fortgeschrittene (oder: Warum wir alle Rechenlegastheniker sind)
Natürlich, wir sind uns alle einig: Jeder Unternehmer muss seine Kosten ins Endprodukt einpreisen. Personalkosten, Miete, Rohstoffe, eigene Gewinnmarge und – ganz wichtig – seine kompletten Kredite samt Zinsen. Völlig logisch! Aber habt ihr schon mal durchgerechnet, was das bedeutet?
Stell dir vor: Ein Bäcker nimmt einen Kredit für seinen Ofen – Zinsen. Der Mehlproduzent finanziert seine Mühle auf Kredit – Zinsen. Der Getreidebauer kauft Dünger auf Pump – noch mehr Zinsen. Am Ende stecken in deinem Brot 30-35% Zinskosten. Bei 2 Billionen Euro Konsumausgaben der Deutschen sind das aktuell 700 Milliarden Euro – jedes Jahr! Über die letzten zehn Jahre summiert sich das auf etwa 5 Billionen Euro, die wir der Bruderschaft des Bankkartells auf dem Silbertablett serviert haben. Wo sieht man die? Nirgends! Die verstecken sich in jedem Brotpreis, jeder Miete – unsichtbar, aber real.
Stattdessen wandert es fröhlich über alle Grenzen hinweg in die Schatzkammern des internationalen Bankkartells und wird dort großzügig an die "Bruderschaft der Geldbesitzer" verteilt. Jahr für Jahr. Wie ein Abo für Netflix, nur dass du statt Unterhaltung absolut gar nichts bekommst. Genial, oder?
Die große Kunst des Schweigens
Warum beschwert sich eigentlich niemand? Sind wir alle zu beschäftigt mit der nächsten Staffel irgendeiner Reality-Show? Zu abgelenkt von der neuesten Smartphone-Generation?
Nein, nein, das Problem ist viel einfacher: Was man nicht sehen soll, wird einfach nicht gezeigt. Nach dem bewährten Motto: Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Und so sitzen wir in unserem kollektiven Gedankengefängnis und debattieren leidenschaftlich über die Schuldenbremse, während die wahre Geldmaschine im Verborgenen weiterläuft.
Aber keine Sorge, liebe Mitmenschen – solange wir alle brav mitspielen und keine unbequemen Fragen stellen, bleibt alles beim Alten. Und das ist doch beruhigend, oder etwa nicht? Schließlich könnte es ja unangenehm werden, wenn wir anfangen würden, wirklich nachzudenken.
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