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Samstag, 19. Juli 2025

Die gefährliche Verdrehung: Wenn Aufklärung als "Verschwörungstheorie" diffamiert wird

 


In einem vielzitierten Interview mit WIRED äußerte sich eine Vertreterin der Skeptiker-Bewegung wie folgt: "Anstatt manchmal zu akzeptieren, dass die Welt scheiße ist und es Kriege und Krankheiten gibt — und es dafür keinen Grund gibt —, werden Verschwörungstheorien erfunden."

Diese Aussage ist mehr als nur naiv – sie ist gefährlich irreführend und spielt denjenigen in die Hände, die ihre systematischen Machenschaften vor kritischer Untersuchung schützen wollen.

Systematische Kontrolle durch Konzerne und Institutionen

Ein besonders deutliches Beispiel für systematische Kontrolle zeigt sich im Agrarsektor: Die gezielte Zerstörung lokaler Landwirtschaft durch erzwungene Freihandelsabkommen und GMO-Patente hat ganze Regionen in Abhängigkeit getrieben. Diese Strategie ergänzt Kissingers Konzept von "Nahrung als Waffe" auf perfide Weise.

Parallel dazu agieren die großen Pharmakonzerne mit ähnlichen Methoden:

  • Patente auf überlebenswichtige Medikamente werden als Druckmittel eingesetzt
  • Preise werden künstlich hochgehalten
  • Forschungsergebnisse werden selektiv veröffentlicht
  • Nebenwirkungen werden systematisch verschleiert

Humanitäre Intervention als Deckmantel

Ein besonders problematisches Beispiel für systematische Eingriffe unter dem Deckmantel der Hilfe reicht weit in die Geschichte zurück. Bereits in den 1950er Jahren wurde der Kongo zum Experimentierfeld für Massenimpfungen. Unter der Leitung von Hilary Koprowski wurden fast eine Million Menschen in den ehemaligen belgischen Kolonien geimpft - bezeichnenderweise bevor auch nur ein einziger weißer Belgier den Impfstoff erhielt. Die Impfungen wurden ohne ausreichende Aufsicht durchgeführt, was später durch Edward Hoopers Recherchen erschreckende Verbindungen zum Ursprung von HIV/AIDS aufzeigte.

Diese Tradition des medizinischen Kolonialismus setzt sich bis heute fort, wie die Impfkampagnen der Bill und Melinda Gates Stiftung in Afrika belegen. Die dokumentierten Fälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen und Schäden durch aggressive Impfprogramme, unter denen bis heute Millionen Menschen leiden, zeigen deutlich, wie "philanthropische" Interventionen als Werkzeug für großangelegte Experimente missbraucht werden können. Diese Aktivitäten wurden und werden trotz bekannter Risiken und ohne ausreichende Sicherheitsstudien durchgeführt.

Besonders beunruhigend ist die historische Kontinuität: Vom Lindi-Lager am Kongofluss, wo in den 1950er Jahren Affen für Impfstoffexperimente gehalten wurden, bis zu den heutigen großangelegten Impfprogrammen zieht sich eine Linie der Missachtung grundlegender ethischer Standards und medizinischer Sicherheitsprotokolle. Die noble Absicht der Krankheitsbekämpfung wird dabei regelmäßig von Prestigestreben und wirtschaftlichen Interessen überlagert.


Die Verdrehung der Realität

Die Behauptung, Kriege und bestimmte gesellschaftliche Missstände hätten "keinen Grund", ist eine groteske Vereinfachung, die der historischen Realität nicht standhält. Werfen wir einen Blick auf gut dokumentierte Beispiele:

  • Henry Kissinger setzte Lebensmittel gezielt als geopolitische Waffe ein
  • Rohstoff- und Lebensmittelkartelle manipulieren systematisch Märkte
  • Flüchtlingsströme werden oft lange vor Konflikten strategisch geplant
  • Wirtschaftskrisen sind häufig das Ergebnis bewusster Finanzmanipulationen

Der Historiker Anthony Sutton hat in seinen akribischen Recherchen die Finanzierung verschiedener Regime und Konflikte detailliert nachgewiesen. Dies sind keine "Verschwörungstheorien", sondern durch Dokumente belegte historische Tatsachen.

Das perfide Spiel mit der "Verschwörungstheorie"

Der Begriff "Verschwörungstheorie" wird zunehmend als Instrument genutzt, um legitime Nachforschungen und kritische Fragen zu diskreditieren. Es ist eine Form des politischen Greenwashings: Während die tatsächlichen Akteure ihre Hände in Unschuld waschen, werden diejenigen, die Zusammenhänge aufdecken wollen, als irrational abgestempelt.

Die eigentliche Verschwörung liegt bei denjenigen, die:

  • Systematisch Krisen erzeugen
  • Ressourcen kontrollieren
  • Konflikte orchestrieren
  • Humanitäre Hilfe als Deckmantel für problematische Experimente nutzen
  • Kritische Nachforschungen als "Verschwörungstheorien" abstempeln

Die Rolle der Medien

Ein weiterer zentraler Mechanismus in diesem System ist die systematische Manipulation der öffentlichen Meinung durch Medien:

  • Whistleblower werden gezielt diskreditiert
  • Die Berichterstattung erfolgt hochselektiv
  • Legitime Kritik wird bewusst mit absurden Theorien vermischt, um sie unglaubwürdig erscheinen zu lassen
  • Investigative Journalisten werden als "Verschwörungstheoretiker" abgestempelt

Gelenkte Migration als Machtinstrument

Die strategische Lenkung von Flüchtlingsströmen geht weit über militärische Aspekte hinaus:

  • Gezielte Destabilisierung bestimmter Regionen
  • Schaffung von Abhängigkeiten
  • Gesellschaftliche Spaltung als politisches Instrument
  • Ablenkung von den eigentlichen Kriegstreibern

Die Bedeutung kritischer Forschung

Statt naive Behauptungen aufzustellen, dass Kriege und Krisen grundlos geschehen, sollten wir:

  1. Die dokumentierten strategischen Planungen analysieren
  2. Wirtschaftliche Interessenverbindungen aufdecken
  3. Geopolitische Strategien kritisch hinterfragen
  4. Historische Muster erkennen und verstehen

Die wahren Aufklärer

Ohne die als "Verschwörungstheoretiker" diffamierten Forscher, Journalisten und Whistleblower wären viele der heute bekannten Machenschaften nie ans Licht gekommen. Die entscheidende Frage lautet also: Wer sind die wahren Verschwörer?

  • Jene, die akribisch recherchieren und Zusammenhänge aufdecken?
  • Jene, die Dokumente sichern und der Öffentlichkeit zugänglich machen?
  • Jene, die trotz Diffamierung und Verfolgung nicht aufhören, unbequeme Fragen zu stellen?

Oder sind es nicht vielmehr:

  • Die Architekten von Hungerkrisen und Resourcenkriegen
  • Die Strategen der "gelenkten Migration"
  • Die Konzerne, die Medikamente und Nahrung als Waffe einsetzen
  • Die Medienkonzerne, die kritische Stimmen systematisch diskreditieren

Fazit 

Die Ironie des eingangs zitierten Statements könnte größer nicht sein: Es sind gerade die als "Verschwörungstheoretiker" Gebrandmarkten, die durch ihre Hartnäckigkeit zur Aufklärung beitragen. Ohne sie wären viele der heute bekannten Manipulationen und Machenschaften im Verborgenen geblieben.

Die wahre Verschwörung liegt im systematischen Versuch, kritisches Denken und investigative Recherche als "Verschwörungstheorie" abzustempeln. Es ist höchste Zeit, dass wir zwischen echten Aufklärern und jenen unterscheiden, die von der Verschleierung der Wahrheit profitieren.

Die Behauptung, es gäbe "keine Gründe" für Kriege und Krisen, ist mehr als nur naiv – sie ist ein aktiver Beitrag zur Vertuschung systematischer Machenschaften. Die Geschichte hat immer wieder gezeigt: Ohne die hartnäckige Arbeit der "Verschwörungstheoretiker" gäbe es keine Aufklärung, keine Transparenz und keine Chance auf Veränderung.


Freitag, 21. März 2025

Die Schattenseiten der "Aufklärungsszene": Eine kritische Analyse

 

In den letzten Jahren hat sich eine Szene etabliert, die sich selbst als "Aufklärer" bezeichnet und zunehmend Einfluss auf den öffentlichen Diskurs nimmt. Was auf den ersten Blick nach legitimer Medienkritik und alternativer Berichterstattung aussieht, offenbart bei näherer Betrachtung problematische Strukturen und Interessen.

Die Protagonisten: Ein Muster wird sichtbar

Die prominentesten Vertreter dieser Szene weisen auffällige Gemeinsamkeiten auf:

  • Viele kommen aus der Finanzbranche: ehemalige Goldhändler, Anlageberater, Vermögensverwalter, Börsenmakler, Hedgefonds-Manager usw.
  • Zahlreiche haben Karrieren bei einflussreichen Beratungsfirmen und globalen Institutionen wie McKinsey, Roland Berger, Weltbank, World Economic Forum und Ratingagenturen absolviert
  • Die meisten verfügen über erhebliche finanzielle Mittel
  • Viele leben nicht mehr in Deutschland, kritisieren das Land aber aus der Ferne
  • Sie bauen Medienkanäle mit hunderttausenden Abonnenten auf
  • Bemerkenswert viele sind oder waren Mitglieder in exklusiven Netzwerken und Clubs wie den Rotariern (Rotary International) und ähnlichen elitären Zirkeln

Während diese Personen vorgeben, "das Volk" zu vertreten, zeigt sich in ihren Inhalten oft eine deutliche Verachtung für sozial Schwächere. Die Kritik am Bürgergeld, an sozialen Sicherungssystemen und staatlichen Strukturen ist ein wiederkehrendes Motiv.

Die Vermischung von Kritik und Ideologie

Was diese Kanäle besonders problematisch macht, ist ihre Methodik. Sie beginnen mit berechtigter Kritik an tatsächlichen Missständen und gewinnen dadurch das Vertrauen ihrer Zuschauer. Dann aber vermischen sie diese Kritik geschickt mit libertären und teils menschenverachtenden Ideologien. Diese "Salamitaktik" der ideologischen Beeinflussung ist besonders wirksam:

  • Staatliche Strukturen werden grundsätzlich als ineffizient und freiheitsfeindlich dargestellt
  • Soziale Sicherungssysteme werden als "Hängematten für Faule" diffamiert
  • Libertäre Denker wie Dr. Markus Krall werden hofiert und ihre radikalen Positionen bleiben unwidersprochen
  • Extreme wirtschaftsliberale Positionen werden als alternativlos präsentiert

Diese Protagonisten verstehen es meisterhaft, berechtigte Kritik so zu drehen, dass der Staat als alleiniger Schuldiger dasteht. Was dabei ausgeblendet wird: Es sind oft ökonomische Machtinteressen, die staatliche Strukturen für ihre Zwecke instrumentalisieren. Ironischerweise gehören viele der selbsternannten "Aufklärer" genau zu jener Klientel, die von einer weiteren Schwächung staatlicher Regulierung profitieren würde.

Das Narrativ vom "Glücksschmied" und die Verachtung der Solidarität

Besonders auffällig ist das widersprüchliche Narrativ dieser Protagonisten: Einerseits propagieren sie das Bild vom "Jeder ist seines Glückes Schmied" und blicken auf Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger herab. Andererseits muss man fragen: Welchen konkreten Mehrwert leisten sie selbst für die Gesellschaft? Worin besteht ihr Beitrag zur Bedürfnisbefriedigung der Allgemeinheit?

Während sie vom Abbau staatlicher Strukturen träumen und den Sozialstaat als ineffizient und überflüssig darstellen, arbeiten sie de facto Hand in Hand mit jenen ökonomischen Mächten, die genau diesen Abbau sozialer Sicherungssysteme anstreben. Was als "Revolution" oder "Freiheitskampf" inszeniert wird, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als perfekte Übereinstimmung mit den Interessen wirtschaftlicher Eliten: Der Sozialstaat – dieser "störende Rest an Humanität" – soll verschwinden.

Mit wenigen Ausnahmen sind diese selbsternannten Aufklärer letztlich Erfüllungsgehilfen genau jener Machtstrukturen, die sie vorgeben zu bekämpfen.

Das Geld fließt in eine Richtung

Ein weiteres bedenkliches Muster: Trotz eigener finanzieller Unabhängigkeit sammeln viele dieser Kanäle aggressiv Spenden und "Unterstützungsgelder". Die Rhetorik suggeriert dabei oft, dass man gegen übermächtige Gegner kämpfe und jeder Euro zähle. In Wirklichkeit fließen diese Gelder zu Personen, die bereits in gehobenen Verhältnissen leben und über erhebliche Ressourcen verfügen.

Besonders auffällig ist das Geschäftsmodell vieler dieser Kanäle:

  1. Doppelte Einnahmequellen: Neben Spenden werden oft "alternative Finanzprodukte", Gold, Kryptowährungen oder exklusive Mitgliedschaften beworben – die Angst vor dem "Systemzusammenbruch" wird so monetarisiert
  2. Intransparente Finanzen: Während sie Transparenz von etablierten Medien fordern, legen viele selbst nicht offen, wie viel sie durch ihre Kanäle einnehmen

Die Instrumentalisierung der "Aufklärung": Eine geheimdienstliche Taktik

Bei tieferer Analyse zeigt sich ein weiteres beunruhigendes Muster: Die gezielte Instrumentalisierung und teilweise sogar Schaffung vermeintlich unabhängiger "Aufklärungs"-Bewegungen. Historisch belegt ist, dass Geheimdienste weltweit nicht passiv beobachten, sondern aktiv Graswurzelbewegungen infiltrieren, steuern oder sogar selbst aufbauen – stets im Dienste der vorherrschenden ökonomischen Interessen.

Diese Strategie folgt einem doppelten Zweck:

  1. Einerseits können legitime Kritik und echte Aufklärung durch die Etablierung absurder Randpositionen diskreditiert werden. Das Phänomen der "Flacherdler" ist hierfür ein Paradebeispiel: Eine Position, die so offensichtlich unsinnig ist, dass sie die gesamte kritische Szene in Misskredit bringt. Ähnlich verhält es sich mit Verschwörungserzählungen über "reptiloide Wesen" oder außerirdische Einflussnahme.
  2. Andererseits erlaubt die Kontrolle der Opposition die Kanalisierung des Protests in gewünschte, systemkonforme Bahnen. Die scheinbaren "Aufklärer" lenken die Aufmerksamkeit auf jene Themen, die den ökonomischen Eliten genehm sind – etwa die Kritik am Sozialstaat – und weg von grundlegenden Machtfragen.

Entscheidend ist: Geheimdienste sind keine autonomen Akteure, sondern agieren im Auftrag und Interesse der ökonomischen Macht. Sie sind der verlängerte Arm jener Kräfte, die ihre Interessen durchsetzen wollen. Die tausenden Blogger und selbsternannten "Aufklärer", die scheinbar unabhängig agieren, folgen oft – bewusst oder unbewusst – einer vorgegebenen Agenda.

Für kritische Medienkonsumenten bedeutet dies: Die Frage muss stets sein, wessen Interessen durch vermeintlich alternative Narrative tatsächlich bedient werden.

Die verdrängten Alternativen

Besonders problematisch ist die Marginalisierung tatsächlich humanistisch orientierter Kanäle. Während die großen Protagonisten mit libertären Tendenzen hunderttausende oder gar Millionen Abonnenten erreichen, bleiben Stimmen, die auf einem humanistischen Menschenbild aufbauen, oft unter 10.000 Abonnenten und werden kaum wahrgenommen.

So entsteht ein verzerrter Eindruck davon, was "alternative Medien" ausmacht. Der Meinungskorridor wird auch hier von finanzstarken Akteuren bestimmt - nur mit anderer ideologischer Ausrichtung als im Mainstream.

Die Algorithmen der sozialen Medien verstärken diesen Effekt noch: Radikalere Positionen erzeugen mehr Engagement und werden daher bevorzugt ausgespielt. Was ursprünglich als demokratisierendes Element gedacht war - dass jeder eine Stimme haben kann - hat in der Realität zu neuen Machtkonzentrationen geführt.

Die exklusiven Netzwerke im Hintergrund

Was in der öffentlichen Wahrnehmung dieser Medienschaffenden oft untergeht: Viele von ihnen sind in exklusiven Netzwerken und Clubs organisiert. Mitgliedschaften bei den Rotariern (Rotary International) und ähnlichen elitären Vereinigungen sind keine Seltenheit – ein Umstand, der selten thematisiert wird, wenn dieselben Personen vorgeben, für "den kleinen Mann" zu sprechen.

Diese Clubmitgliedschaften mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch sie bieten Zugang zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kreisen, die der breiten Bevölkerung verschlossen bleiben. Sie ermöglichen Kontakte und Gespräche fernab der Öffentlichkeit und schaffen Vertrauensverhältnisse, die für Außenstehende nicht zugänglich sind.

Die vermeintlichen Kämpfer gegen "die Elite" sind selbst Teil exklusiver Zirkel – ein Widerspruch, der zum Nachdenken anregen sollte.

Ein Appell zur kritischen Reflexion

Es wäre falsch, alle alternativen Medien pauschal zu verurteilen. Doch gerade wer nach authentischen Alternativen zum Mainstream sucht, sollte besonders wachsam sein. Die größte Reichweite haben nicht unbedingt die authentischsten Stimmen, sondern oft jene mit den besten finanziellen Ressourcen und Netzwerken.

Wer wirklich an einer pluralistischen Medienlandschaft interessiert ist, sollte auch kleinere Kanäle mit humanistischer Ausrichtung unterstützen und vor allem: immer hinterfragen, welche Interessen hinter scheinbar neutraler "Aufklärung" stehen könnten.

Denn kritisches Denken bedeutet, nicht nur den Mainstream zu hinterfragen, sondern auch jene, die sich als dessen Alternative präsentieren.

Samstag, 15. März 2025

Selektive Übersetzung und journalistische Sorgfalt: Eine kritische Analyse des DW-Faktenchecks zu Selenskyjs Aussagen

 

In einer Zeit intensiver Informationskonflikte rund um den Ukraine-Krieg werfen Faktenchecks wie jener der Deutschen Welle vom 7. März 2025 wichtige Fragen zur journalistischen Genauigkeit auf. Eine präzise Analyse der Quellen zeigt bemerkenswerte Diskrepanzen zwischen dem, was gesagt wurde, und wie es wiedergegeben wird.

Die Originalquelle

Die Primärquelle ist eine Pressekonferenz von Präsident Wolodymyr Selenskyj vom 24. Februar 2023, dem ersten Jahrestag der russischen Invasion, verfügbar auf YouTube unter: https://www.youtube.com/watch?v=yzR0Rr5oMts

Bei Zeitmarke 1:41:03-1:41:17 sagt Selenskyj auf Ukrainisch (laut Transkript):

"і тоді Сполучені Штати Америки будуть відправляти своїх синів і доньок так як відправляємо Сьогодні ми своїх і вони будуть воювати воювати тому що це НАТО і будуть гинути"

Wortgetreue Übersetzung: "Und dann werden die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Söhne und Töchter schicken müssen, so wie wir heute unsere schicken, und sie werden kämpfen, kämpfen, weil dies die NATO ist, und sie werden sterben."

Der DW-Faktencheck

In ihrem Artikel "Faktencheck: Fake-News-Welle nach Trump-Selenskyj-Eklat" vom 7. März 2025 (https://www.dw.com/de/faktencheck-fake-news-welle-nach-trump-selenskyj-eklat/a-71859782) schreibt die Deutsche Welle:

"Der Videoclip stammt aus einer Rede, die Selenskyj am 24. Februar 2023 gehalten hat. Darin forderte er nicht, dass US-Truppen in der Ukraine kämpfen. Stattdessen sprach er über ein hypothetisches Szenario, in dem die Ukraine den Krieg verliert. Selenskyj warnte, dass, wenn Russland die baltischen Staaten angreifen würde, die USA und andere NATO-Verbündete verpflichtet wären, nach Artikel 5 des NATO-Vertrags zu intervenieren."

Die DW gibt Selenskyjs Aussage dann wie folgt wieder: "Wenn die Ukraine verliert, wird Russland in die baltischen Staaten, die NATO-Staaten, einmarschieren, dann werden die USA ihre Söhne und Töchter genauso in den Krieg schicken müssen, wie wir unsere Söhne und Töchter in den Krieg schicken."

Direkte Gegenüberstellung

Direkte Gegenüberstellung

Originalaussage (vollständige Übersetzung):

"Und dann werden die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Söhne und Töchter schicken müssen, so wie wir heute unsere schicken, und sie werden kämpfen, kämpfen, weil dies die NATO ist, und sie werden sterben."

DW-Faktencheck-Wiedergabe:

"Wenn die Ukraine verliert, wird Russland in die baltischen Staaten, die NATO-Staaten, einmarschieren, dann werden die USA ihre Söhne und Töchter genauso in den Krieg schicken müssen, wie wir unsere Söhne und Töchter in den Krieg schicken."
[Der Teil "und sie werden sterben" fehlt vollständig]

Die DW-Version lässt den letzten Teil "und sie werden sterben" vollständig weg, obwohl dieser im Originaltranskript eindeutig vorhanden ist.

Kontext richtig, Inhalt unvollständig

Der DW-Faktencheck stellt den Kontext korrekt dar: Selenskyj sprach tatsächlich über ein hypothetisches Szenario, in dem Russland nach einer ukrainischen Niederlage NATO-Staaten angreifen würde. Die DW widerlegt auch richtig, dass Selenskyj eine direkte Entsendung amerikanischer Truppen in die Ukraine forderte.

Jedoch fehlt in der DW-Übersetzung die Erwähnung der tödlichen Konsequenzen ("und sie werden sterben"), die im Original ausdrücklich genannt werden. Diese Auslassung verändert den Ton und die Schwere der Aussage erheblich.

Problemstellung

Diese Analyse zeigt ein grundlegendes Problem: Ein Faktenchecker, der selbst unvollständig zitiert, während er andere der Desinformation bezichtigt, untergräbt potentiell die eigene Glaubwürdigkeit. Die Auslassung ist besonders problematisch, weil:

  1. Sie den emotionalen und inhaltlichen Schwerpunkt der Originalaussage abschwächt
  2. Sie in einem Artikel erscheint, der explizit darauf abzielt, Fehlinformationen zu korrigieren
  3. Die meisten deutschsprachigen Leser keinen direkten Zugang zum ukrainischen Original haben

Fazit

Diese Fallstudie verdeutlicht die Komplexität der Informationslandschaft im Kontext des Ukraine-Krieges. Selbst renommierte Medien wie die Deutsche Welle können unvollständige Darstellungen liefern, während sie gleichzeitig andere Quellen der Ungenauigkeit bezichtigen.

Für kritische Medienkonsumenten unterstreicht dies die Notwendigkeit, wo immer möglich, auf Primärquellen zurückzugreifen und verschiedene Übersetzungen und Interpretationen zu vergleichen. In einer Zeit, in der die Wahrheit oft das erste Opfer ist, bleibt gesunde Skepsis gegenüber allen Informationsquellen – unabhängig von ihrer Reputation – ein unverzichtbares Werkzeug.

Die Notwendigkeit einer differenzierten Konfliktbetrachtung

Die hier aufgezeigte Diskrepanz bei der DW-Übersetzung steht exemplarisch für ein größeres Problem in der westlichen Medienlandschaft: die selektive Darstellung des Ukraine-Konflikts und dessen Vorgeschichte.

Das Völkerrechtsverbot von Angriffskriegen ist ein fundamentales Prinzip internationaler Ordnung, dem uneingeschränkt zuzustimmen ist. Kein Land hat das Recht, ein anderes zu überfallen. Gleichzeitig verlangt eine ehrliche Analyse, die komplexen geopolitischen Entwicklungen zu betrachten, die zu Konflikten führen.

Der in westlichen Medien oft verwendete Begriff "unprovozierter Angriff" vereinfacht ein dichtes Geflecht historischer und strategischer Realitäten:

  1. Die NATO-Osterweiterung erfolgte trotz dokumentierter Zusicherungen westlicher Politiker an Gorbatschow, dass sich das Bündnis "nicht einen Zoll ostwärts" ausdehnen würde.
  2. Führende westliche Strategen wie George Kennan, der Architekt der Containment-Politik, warnten, die NATO-Osterweiterung sei "der verhängnisvollste Fehler der amerikanischen Politik seit dem Kalten Krieg".
  3. Zbigniew Brzezinski, ehemaliger US-Sicherheitsberater, formulierte explizit die strategische Bedeutung der Ukraine: "Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Imperium mehr" - ein klares Eingeständnis geopolitischer Ziele.
  4. George Friedman (Stratfor) bestätigte 2015 öffentlich, dass das "Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts" darin bestand, "eine Allianz zwischen Deutschland und Russland zu verhindern".
  5. Selbst Joe Biden warnte 1997: "Was Russland zu einer feindseligen Reaktion zwingen könnte, wäre eine Expansion der NATO an die russische Grenze."

Die westliche Einflussnahme in Osteuropa war weitaus systematischer als nur "offene Türen". Sie umfasste Milliardenzahlungen, gezielte Programme zur "Demokratieförderung" und strategische Unterstützung pro-westlicher Kräfte, wie im Fall der Ukraine besonders deutlich wurde.

Die Rolle von US-Diplomaten wie Victoria Nuland, die offen in die ukrainische Innenpolitik während der Maidan-Ereignisse eingriffen, wird in Faktenchecks wie dem der DW regelmäßig ausgeblendet - ebenso wie die massiven Verteidigungsausgaben der NATO, die das Russische um das Dreizehnfache übersteigen.

Eine differenzierte Perspektive ist entscheidend für die Entwicklung nachhaltiger Sicherheitsarchitekturen, die auf gegenseitigem Respekt und der Berücksichtigung legitimer Sicherheitsinteressen aller Seiten basieren. Die Anerkennung historischer Komplexität bedeutet nicht, Aggression zu rechtfertigen, sondern ist Voraussetzung für echte Konfliktlösung jenseits vereinfachender Gut-Böse-Schemata.

 

Montag, 12. August 2019

Zeit online zensiert Kommentare, weil der Kommentator seine Aussage ohne Quelle niederschreibt




















Da habe ich einen Artikel aus der Zeitonline gelesen mit der Überschrift: Matteo Salvini ist kaum noch aufzuhalten. Der Chef der italienischen Lega will die Neuwahl. Eine andere Regierungsmehrheit ohne die Rechtspopulisten könnte das verhindern – doch der Schritt wäre riskant.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-08/italien-matteo-salvini-lega-regierung-koalition-fuenf-sterne?utm_source=pocket-newtab

Die Kommentare sprechen Bände: In Italien steht der Faschismus vor der Tür. Da haut es mich vom Hocker.

Deutschland baut mit Unterstützung unserer Bundespolizei, Grenzzäune in Saudi-Arabien direkt an der Grenze von Jemen, damit die Flüchtlinge aus dem Jemen die die Königsfamilie Saud mit deutschen Waffen niederstreckt, nicht flüchten können. Waffengeschäfte mit einem brutalen diktatorischen Regime, man nennt sie auch schlicht die wahhabitischen Halsabschneider. Mit der Scheckbuchdiplomatie hat man über 500.000 irakische Kinder mit Absicht verhungern lassen. US-Außenministerin: 500'000 tote Kinder waren den Preis wert! https://www.youtube.com/watch?v=uJtSpev8zWk

Man hat militärisch völkerrechtswidrig ohne UN-Mandat in Afghanistan eingegriffen, dort Warlords installiert um den Drogenhandel aufzubauen. Man hat die jugoslawische Bevölkerung mit Uranmunition beschossen und das Land plattgemacht. Man stationiert in Mali Truppen, um militärisch zu intervenieren. Man verbringt genmanipulierte Nahrungsmittel nach Afrika, um die einheimische Vielfalt zu zerstören. Unsere Wertegemeinschaft schreckte nicht davor zurück Lebensmittel als Waffe gegen Afrika einzusetzen, mit dem Erfolg: 1 Milliarde verhungerte Menschen. Man revolutioniert Despoten in Ämter, löst demokratisch gewählte Präsidenten in Batteriesäure auf, man zerstört Afrikas bäuerliche Infrastruktur in dem man Lebensmittel aus Europa, hochsubventioniert auf Afrikas Märkte anbieten usw., und dann labern diese Idioten vom Faschismus? Sind bei denen nachts die Hirnpicker am Werk gewesen? Oder schreibt die Zeitonline ihre Kommentare selber? Die sind doch alle vom Wickeltisch gefallen - das kann doch gar nicht sein.

Jetzt kommt der Oberhammer - Zeit online hat einen Kommentar zensiert mit den Worten: dass der Kommentator bitte seiner Aussagen mit einer seriösen Quelle belegen soll. Ich liege immer noch unter'm Tisch vor lachen. Ein Kommentator soll seine Angaben mit Quellen bestätigen. Das sagt die Zeitonline? Das ist nicht wahr?

Montag, 8. Juli 2019

Die regulierte Meinungsfreiheit - Peter Frey ZDF-Chefredakteur im Interview

Man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus - Peter Frey seines Zeichens Chefredakteur des ZDF, lässt so Stück für Stück die demokratische Maske fallen vor der Adorno immer warnte. Er will, das Internet staatlich reglementiert wissen, es wäre höchste Zeit der Lübcke-Mord hätte gezeigt, wo es hinführe und dass es so nicht weitergehen könne - so Peter Frey.







Dazu fällt mir nichts mehr ein.

Ich schäme mich in Grund und Boden für diesen Journalismus, die aufs Schändlichste diesen Mord instrumentalisieren. Ich weiß nicht, wie die Hinterbliebenen sich dabei fühlen, dass einer von ihnen dafür missbraucht wird. Geschieht das mit Einwilligung der Hinterbliebenen?

Es ist richtig, und ich stimme mit Peter Frey vollkommen überein, dass Regularien eingezogen werden müssen - aber in Bezug auf das öffentlich-rechtliche Medium - zum Beispiel keine Brutkastenlüge mehr zu verbreiten. Wie viel Millionen Menschen mussten dadurch ihr Leben lassen? Allein 500.000 Kinder hat man dem Hungertod ausgesetzt. Madeleine Albright: "Wir haben gehört, daß eine halbe Million Kinder gestorben sind (wegen der Sanktionen gegen den Irak). "Ich meine, das sind mehr Kinder, als in Hiroshima umkamen. Und - sagen Sie, ist es den Preis wert?" Albright: "Ich glaube, das ist eine sehr schwere Entscheidung, aber der Preis - wir glauben, es ist den Preis wert." https://www.youtube.com/watch?v=uJtSpev8zWk

Und jetzt trifft es ein Politiker, es war kein Drohnenmord – der aus Ramstein gesteuert wurde, es war eine Hinrichtung, ein gezielter Kopfschuss. Die Mainstreammedien haben orchestriert aus allen Rohren geschossen und das narrativ sofort installiert: "Die Nazis waren es". Doch so richtig ermittelt wurde da bis heute nicht. Die Akten, die das aufklären könnten, sind immer noch unter Verschluss. Um genau zu - sein 120 Jahre.

Es war schon immer die schreibende Zunft, die uns in jeden Krieg, in jede Katastrophe, in jedes Leid und Elend geschrieben haben. Sie waren es und nicht das Internet mit seinen alternativen Plattformen. Diese Aussage von Peter Frey ist ein Verrat an der Aufklärung und an uns Bürger.

Den Massenmedien – insbesondere Presse, Rundfunk und Fernsehen - wird einer verbreiteten Auffassung zufolge eine Art Gegengewicht zur staatlichen Allmacht zugesprochen. Jedoch ist diese Auffassung seit langem und immer wieder als Mythos entlarvt worden. Um nur einige Beispiele zu nennen: Schon 1866 hat ein Heinrich Wuttke das Buch mit dem Titel ”Die deutschen Zeitschriften und die Entstehung der öffentlichen Meinung” veröffentlicht, in dem er die Fäulnis der deutschen und österreichischen Presse und ihre Verbindung mit der Reklame bloβlegte.

1918 schrieb Upton Sinclair sein monumentales Werk ”Brass Check”, das 1919 veröffentlicht und binnen eines Jahres mit 310 000 Expl. verkauft wurde. Und verkauft wurde es, obwohl es ebenso wie sein früheres Werk ”The Profits of Religion” von der gesamten amerikanischen Presse totgeschwiegen wurde. ”Brass Check”, wurde von Prof. Dr. J. Singer ins Deutsche übersetzt und 1921 in (der Not gehorchend) gekürzter Form unter dem Titel ”Der Sündenlohn” ebenfalls in Leipzig veröffentlicht. Zum Erfolg oder Misserfolg dieser Auflage kann ich nichts sagen, nur so viel: Obwohl die hohen amerikanischen Auflagen zeigen, dass das Buch quasi im Untergrund eifrig gelesen wurde, ist es bis heute beiderseits des Atlantik auch unter Intellektuellen so gut wie unbekannt.

Danach riss der Strom der radikalen Medienkritik nicht mehr ab. Zu den bedeutendsten Kritikern zählen Günter Anders, Noam Chomsky, Eduardo Galeano, John Pilger, Neil Postman u.v.a.m.

Doch die Realität zeigt, dass die alternativen Medien, in denen der Wahrheit eine Chance gegeben wurde (und wird), zu allen Zeiten nur von marginaler Bedeutung waren (und sind). Die seit über 100 Jahren bestehenden Medienmonopole (die Hearst, Huck, Hugo Stinnes, Springer, Murdoch & Co) haben mit Gottes und vor allem des Staates Hilfe und mit den Methoden des Verleumdens, Verschweigens, des Erpressens, des Mordes und Totschlags alle oppositionellen Meinungen ausgeschaltet, unschädlich oder unwirksam und ineffektiv gemacht.

Wer sich die ganze Podiumsdiskussion anschauen möchte, man findet es noch eine Zeit lang unter diesem Link: https://www.phoenix.de/sendungen/gespraeche/die-disku..

Leider zwingt uns das Establishment unserere in Auftrag gegebene Produktionen, Politikrecherchen, Wissenschaftsrecherchen usw. nur eine begrenzte Zeit lang dem Publikum im World Wide Web zu Verfügung stellen zu dürfen. Die müssen gestaffelt nach Themen in unterschiedlichen Zeitintervallen aus Netz genommen werden. So ist nun mal die Demokratie. Gnadenlos und erbarmungslos.

Sonntag, 19. März 2017

Wie tief seid ihr gesunken?

Wie erbärmlich, wie Journalisten eine dreckige Überlebensstrategie aufbauen, in dem sie sich der sozialen Netzwerke bedienen, Kommentare von stinknormalen Bürgern sich rosinenartig herauspicken, um aufzuzeigen, wie hasserfüllt und rassistisch der Pöbel in einem rechtsfreien Raum agieren würde. Machen sich dabei noch lächerlich über Rechtschreibfehler - wie tief seid ihr gesunken?

Geschickt fädeln sie von diesen Kommentaren ein Argumentationsmuster zusammen, das jeder journalistischen Arbeit spottet. Simplifiziert und übersteigert skandalisieren sie den Wutburger an den Internetpranger, den es mit aller Macht zu bekämpfen gilt. Sondereinsatzkommandos haben sich gebildet um Hass im Netz aufzuspüren - gefüttert von eben diesen Tintenknechten. 

Menschen, die autark leben wollen, skandalisieren sie als Bio Nazis und titeln: wie "völkische Siedler" ganze Dörfer unterwandern. Denke ich an den deutschen Journalismus in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, ich kann nicht mehr die Augen schließen, und meine heißen Tränen fließen.

Montag, 27. Februar 2017

Die große Selbslüge der Medien

Die große Selbstlüge des Journalismus, dass die Medien uns ein angemessenes Bild der gesellschaftlichen und politischen Situation verschaffen, ist seit mehr als 100 Jahren so intensiv widerlegt worden, auch in empirischen Studien, dass es eines enormen Maßes an Realitätsverlust es bedarf, sie überhaupt noch aufrechtzuerhalten.


Prof. Rainer Mausfeld „Die Angst der Machteliten vor dem Volk“ - Minute 56:31 https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack&feature=share

Freitag, 24. Februar 2017

Mika Brzezinski, das Denken übernehmen wir, nicht Trump

„Trump könnte versuchen, die Medien zu untergraben und das Denken der Bevölkerung zu steuern…. Aber das ist doch eigentlich unsere Aufgabe…“ Mika Brzezinski

Sonntag, 19. Februar 2017

Glaubwürdigkeitskrise unserer Qualitätsmedien

Prof. Dr. Ulrich Teusch : Um das mal an einem Beispiel darzulegen: Jeder deutsche Journalist und jeder Rezipient kennt inzwischen sicherlich den Namen Boris Nemzow. Das muss ich jetzt nicht groß erläutern, das war jedenfalls ein russischer Regimekritiker, ein Oppositioneller, der in Moskau in Sichtweite des Kremls, wie es dann immer so schön heißt, erschossen wurde. Das war damals ein dramatischer, schlimmer Vorfall, der zurecht mediale Aufmerksamkeit bekam – auch in russischen Medien hat er selbstverständlich große Aufmerksamkeit gefunden. Ein paar Tage lang war das ein Topthema und das Ganze wurde verbunden mit dramatischen Fragen. Günther Jauch in seiner Sendung fragte z. B.: "Ist Putins Russland auf dem Weg in die Diktatur?"

Eineinhalb Monate später wurde in Kiew der prominente Journalist Oles Busyna auf offener Straße erschossen. Er war ein Journalist, der dem neuen Regime in Kiew kritisch gegenüberstand. Im fraglichen Zeitraum gab es in der Ukraine etwa zwölf Morde an regimekritischen Menschen, also an Politikern, Journalisten und anderen. Und es gab äußerst mysteriöse Selbstmorde von Regimekritikern. Das hat jedoch bei uns in den Mainstreamnachrichten keine Rolle gespielt. Wenn ich heute einen Journalisten frage, wer Oles Busyna ist, dann sehe ich nur große fragende Augen. Das ist so ein Beispiel für das Messen mit zweierlei Maß. Wenn sich solche Formen von Einseitigkeit oder dass man bestimmte Dinge gar nicht erst wahrnimmt, verdichten, intensivieren, dann entsteht das, was man in der Medienforschung ein Narrativ nennt. Narrative gibt es allerdings viele, es gab in der Griechenlandkrise ein Narrativ…

Prof. Dr. Ulrich Teusch ist Publizist, Hörfunk- und Sachbuchautor und Professor für Politikwissenschaft an der Universität Trier. In seinem jüngsten Buch „Lückenpresse. Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten“ (2016) beschäftigt er sich mit der Glaubwürdigkeitskrise unserer Qualitätsmedien.

Quelle: Bildungskanal ARD alpha - Sendung vom 7.2.2017, 20.15 Uhr Professor Dr. Ulrich Teusch Sachbuchautor und Journalist im Gespräch mit Dr. Michael Appel

Samstag, 25. Juni 2016

Zur Geschichte der Mediensteuerung

Als Deutschland den 1. Weltkrieg verloren hatte, wurden Deutschland von den Siegern zwar einige Reparationszahlungen auferlegt, aber auf eine vollständige Steuerung der Medien verzichtet. Die Sieger scheinen angenommen zu haben, wenn der Kaiser davongejagt sei und aus Deutschland eine freiheitliche demokratische Republik gemacht würde, dann würde von Deutschland keine Gefahr mehr ausgehen. Das war ein Irrtum.

Im Jahre 1928 publizierte Edward L. Bernays sein bis heute gültiges Standardwerk “Propaganda“, in dem er zur Steuerung der Demokratie folgende Überlegung anstellte:
“Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Wer die ungesehenen Gesellschaftsmechanismen manipuliert, bildet eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist.”
Dieses Buch wurde nicht nur von den Eliten in den USA und Großbritanien gelesen, sondern hatte, wie Bernays später schockiert feststellte, auch einen festen Platz im Bücherschrank von Joseph Goebbels. Dank großzügiger Finanzspritzen durch Personen wie Fritz Thyssen und Prescott Bush, mit deren Geld Propagandaschriften wie der “völkische Beobachter“, “Der Stürmer” und “Der Angriff” letztlich finanziert wurden, gelang es Adolf Hitler im Januar 1933 zuerst die Wahl zu gewinnen und dann, nachdem seine nationalsozialistische Propagandamaschine keine Zweifel daran ließ, dass Kommunisten für den von den Nazis organisierten Reichstagsbrand verantwortlich wären, mit dem Ermächtigungsgesetz wenige Wochen später auch gleich Diktator von Deutschland zu werden. Während der Nazi-Diktatur verbreitete das Deutsche Nachrichtenbüro als Nachrichtenagentur Propaganda anstelle von Nachrichten und Klitschen wie Bertelsmann wurden mit dem Druck von linientreuer Propaganda zu Großkonzernen.

Als der Sieg der Alliierten 1944 absehbar war, standen sie vor der Aufgabe, in Deutschland eine Medienlandschaft zu schaffen, die sicherstellte, dass es gleichgeschalteten Goebbels-Medien nie wieder gelingen würde, die deutsche Bevölkerung zu einem Krieg gegen ihre Befreier aufzuhetzen. In der Zeit von 1944 bis etwa 1950 ist die Steuerung der Medien in Deutschland durch die Allierten von Grund auf neu in dauerhaften Strukturen organisiert worden. Zum Verständnis der heutigen Medienlandschaft in Deutschland macht es deshalb sicherlich Sinn, sich die Erschaffung dieser dauerhaften Strukturen sehr genau anzuschauen.

Reinhard Mohn, Sohn von Heinrich Mohn und ein Enkel von Johannes Mohn, dem 1887 von seinem Schwiegervater Heinrich Bertelsmann die Leitung des Gütersloher Druck- und Verlagshauses Bertelsmann übertragen wurde, war, nachdem er als Leutnant der deutschen Luftwaffe in amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet, von 1943 bis 1945 in einem Offizierslager in Kansas und eignete sich dort laut Wikipedia “neben Englisch auch Management-Kenntnisse an” an.
Hanni Butkay hat im März 2003 aus dem 1999 erschienenen Wälzer “Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland” von Jürgen Wilke eine Zeittafel extrahiert, in der einige bemerkenswerte Vorgänge aus dieser Zeit im Detail aufgeführt sind:
“Jan 1944: Briten und Amerikaner führen Detailplanungen für Eroberung Deutschlands und für die Phase nach der Kapitulation zusammen in der Psychological Warfare Division (PWD), einem Teil der SHAEF, durch.”
Dass das geschehen ist, ist naheliegend. Sender und Druckmaschinen sind im Rahmen eines Krieges strategisch wichtige Ziele und wenn man dabei ist, Sender und Druckmaschinen zu erobern, dann wird man sich auch mal Gedanken darüber machen, was man da eigentlich senden und drucken will. Für das befreite Deutschland wurde die Steuerung der Medien also gemeinsam von Briten und Amerikanern geplant und zuständig dafür war die Armeeabteilung für psychologische Kriegsführung. Im März 1944 waren auch die Franzosen mit dabei, womit die Westalliierten komplett waren.
Für den März 1944 findet sich dann ein generelles Verbot aller publizistischen Tätigkeiten in Deutschland:
“Verbot aller publizistischen Tätigkeiten in Deutschland durch das Gesetz Nr. 191 des Supreme Headquarters of the Allied Expeditionary Forces (SHAEF)”
Jeder, der in den befreiten Gebieten der Westalliierten etwas publizieren wollte, benötigte also fortan eine Genehmigung. Ohne die Genehmigung der Alliierten durfte in den folgenden Jahren nichts publiziert werden. Weiter fasst Hanni Butkay zusammen:
“April (1944): Verfahrensvorschlag der PWD für die längerfristige Rundfunkkontrolle: Es sollte ein Tripartite (Amerikaner, Briten, Sowjets) Propaganda Policy Committee eingerichtet werden, dessen ausführendes Organ ein Executive Control Body (3-Mächte-Kontrolle für den Deutschlandsender und das Deutsche Nachrichtenbüro in Berlin) darstellen sollte; in dieses sollte eine interalliierte Direction of German Radio Service eingegliedert werden, die v.a. für die Produktion eines nationalen Rundfunkdienstes zuständig sein sollte.”
Diese Idee der Psychological Warfare Division war eine Schnapsidee. Die Regierungen von USA und Großbritannien waren 1944 längst in die Planung des Kampfes gegen den sowjetischen Kommunismus übergegangen. Briten, Amerikaner und Franzosen haben die Medien 1945 in ihren Zonen ohne Mitsprache der Sowjetunion organisiert, die bei der Übernahme und Neuerschaffung von Medien in ihren Zonen deutlich langsamer war.

Da es bei der Hoheit über Medien um die strategisch außerordnetlich wichtige psychologische Kontrolle der Bevölkerung geht, gab es bereits am 24.08.1945 einen Eklat zwischen Westalliierten und Sowjets in Rundfunkangelgenheiten:
“24.8.Erster rundfunkpolitischer Eklat zwischen den Alliierten: Die Errichtung
eines Multipartite Radio-Committees, die zuvor im Information
Committee der Berliner Kommandatur vereinbart worden war, scheitert. …”
Für den Dezember 1945 ist vermerkt, dass in der britischen Zone 40 Lizenzzeitungen genehmigt wurden und aus Effizienzgründen die Kontrolle der Lizenzpresse dort über eine Nachzensur geregelt wurde:
“Aufsicht über die Lizenzpresse: Press and Information Services Control (PR/ISC); ihre Aufgabe war allerdings nahezu unlösbar, v.a. was die Umerziehungs-Kontrolle anbelangt. Die Inhaltskontrolle wurde über eine Nachzensur durchgeführt.”
In der sowjetischen Besatzungszone wurde hingegen versucht, die Umerzeihung der Deutschen mithilfe von direkter Zensur zu erreichen:
“21.11.(1945) Die Leitung des Rundfunkwesens in der sowjetischen Zone wird der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung (DVV) überantwortet, dessen Leiter Paul Wedel, ehemaliger Chefredakteur des KPD-Zentralorgans Deutsche Volkszeitung, wird. Die SMAD kontrolliert alle Rundfunkmitarbeiter und zensiert die Sendungen.”
Die anfänglich in den Westzonen von den Westallierten selbst betriebenen Rundfunksender und Nachrichtenagenturen wurden in der Folgezeit an Vertrauenspersonen der Alliierten übergeben und somit eingedeutscht. Als 1948 in den Westzonen eine vielfältige freie Lizenzpresse entstanden war, die komplett mit den Westalliierten genehmen Personen besetzt und ranghohe Nazis aus Hitler’s Ostgeheimdienst “Fremde Heere Ost” in der “Organisation Gehlen” von der CIA als antikommunistische Machtstütze für den Schwager von John McCloy, Konrad Adenauer, übernommen war, stand 1949 der Gründung der Bundesrepublik Deutschland als Teil des westlichen Staatenbündnisses, was der Absicht der Sowjets auf ein geeinigtes neutrales Deutschland zuwiderlief, nichts mehr im Wege.

Nachdem in der frisch gegründeten Bundesrepublik Deutschland mit Unterstützung der Lizenzpresse Konrad Adenauer zum Bundeskanzler gewählt worden war, wurde die Genehmigungspflicht für Medien durch die Westalliierten am 21.09.1949 aufgehoben. Alle bis dahin in den westlichen Besatzungszonen gegründeten Rundfunksender, Verlage, Zeitungen und Zeitschriften, angefangen bei der Süddeutschen Zeitung über Spiegel und Zeit bis hin zur Hamburger Morgenpost, die sich danach als Medienunternehmen auf dem freien Markt behaupten durften, sind Lizenzprodukte der Westalliierten. Dank Wirtschaftswunder und der von CIA und Nazis fiel es der “freien” Ex-Lizenzpresse in der Folgezeit nicht schwer, braune 131er zu feiern.

Besonders gut behaupteten sich auf dem freien Markt offenbar diejenigen Medienunternehmen, die über eine besonders enge Beziehung zu den westlichen Geheimdiensten verfügten. Hervorragend entwickelte sich beispielsweise die Zeit. Über die Partnerin von Eric M. Warburg in der Atlantik-Brücke, Marion Gräfin Dönhoff, die wesentlichen Einfluss bei der Zeit hatte, schrieb Otto Köhler in Freitag im Jahre 2003 unter dem Titel Deckname “Dorothea”:
“So vielfältig die Zeit-Kontakte zum BND waren - Marion Gräfin Dönhoff wurde - laut Eenboom - im März 1970 unter dem Decknamen “Dorothea” als “erstrangige BND-Sonderverbindung” geführt - andere Geheimdienste konnten sich auch nicht beschweren.”
Dass bei der Zeit nun ausgerechnet Michael Naumann, Ex-Schwiegersohn von Reinhard Gehlens Stellvertreter Gerhard Wessel und jetztiger Ehemann von Eric M. Warburgs Tochter Marie Warbug, Herausgeber ist, spricht nicht gerade dafür, dass heutzutage eine geradezu familiäre Beziehung zu einem Geheimdienst schädlich für eine Medienkarriere ist. Wenn die Zeitschrift “Der Monat“, bei dem Michael Naumann maßgeblich mitgewirkt hat, bevor sie an die Zeit gegangen ist, möglicherweise über die CIA-Tarnfirma “Congress for Cultural Freedom” mitfinanziert wurde, spricht das auch nicht gerade dagegen. Aber möglicherweise ist die Information auch falsch. So genau weiß das im Umfeld von Geheimdiensten ja meist niemand.

Auch der Verlag Kiepenheuer & Witsch entwickelte sich prima. Über Joseph Caspar Witsch findet sich folgende Information bei Telepolis:
“Heimlicher Kopf der Kölner Gruppe der CIA-Organisation war Josef Caspar Witsch, ein ehemaliger nationalsozialistischer Kulturfunktionär und SA-Mann, so die ZDF-Dokumentation, der den Literaturverlag Kiepenheuer & Witsch gegründet hatte.”
Schön, dass die alternative taz, deren Mitgründer Johannes Eisenberg als Presseanwalt auch den BND vertritt, gleich zu berichten weiß, dass das vermutlich gar nicht stimmt:
“Der CIA ist fast jeder Schwachsinn zuzutrauen, trotzdem hat sie bisher versucht, ihre Aktivitäten geheim zu halten, wenn auch oft vergeblich. Also, was im Hause Kiepenheuer und Witsch geschah, lag offen zu Tage, jeder, der es wissen wollte, konnte wissen: Witsch ließ sich seinen, dem belletristischen Verlag angegliederten ›Verlag für Politik und Wissenschaft‹ vom US-Geheimdienst bezahlen. Und jeder, der es wollte, konnte in der ›Schröder erzählt‹-Folge ›Menschen wie du und ich‹ nachlesen, wie Witschs ehemaliger Partner Behrend von Nottbeck 1961 fahnenflüchtig wurde. Der alte Konflikt zwischen SA und SS. Von Nottbeck gründete mit dem Geld von Reinhard Mohn einen eigenen Verlag, um einen Teil des kräftig sprudelnden CIA-Dollar-Segens für sich und die Bertelsmann-Gruppe abzuzweigen. Ich weiß das alles so genau, weil ich von 1962 bis 1965 Werbeleiter im Hause Kiepenheuer und Witsch war.”
Weiter geht’s damit hier:
“Aber Ehrgeiz findet immer auch ein Objekt, am 27. September 1964 veröffentlichte die Warren-Kommission ihren Siebenhundert-Seiten-Report. Fünf Tage nach dem Tod des Präsidenten hatte Johnson den Sonderausschuß eingesetzt, der die Ermordung von John F. Kennedy am 22. November 1963 untersuchen sollte. … »Es würde ein Jahr dauern, bis wir die Übersetzung fertig hätten, und wer weiß, wer es noch herausbringen will – das ist der Nachteil, wenn die Rechte frei sind.« »Wieso ginge es nicht schneller mit fünf Übersetzern? Lassen Sie uns die Sache mal mit Witsch besprechen. … Ich schaltete eine ›Börsenblatt‹-Anzeige: »Warren-Report« – schon in März-Typographie, nur statt der ›Fetten Block‹ nahm ich eine schmalfette ›Information‹ für den Schriftzug, acht Zentimeter hoch, klotzig – »erscheint bereits im Januar 1965«. Also insgesamt nur eine Produktionszeit von drei Monaten, sehr knapp. Kaum war diese Anzeige erschienen, meldete ›dpa‹: »Der ›Warren-Report‹ wird schon Anfang Dezember im Verlag für Wissenschaft und Politik vorliegen.« Und zwei Tage später wieder die Agentur: »Der Bechtle Verlag, München, kündigt das Erscheinen des ›Warren-Reports‹ für Mitte November an.« Ja, große Scheiße! Offenbar hatten die beiden Konkurrenten längst mit der Übersetzung begonnen, also entschied Witsch: »Wir lassen das fallen.”
Die Lacher haben die Autoren der taz auf ihrer Seite. Den Beweis, dass Reinhard Mohn möglicherweise bessere Connections für den Druck der Alleintätertheorie des Warren-Reports zum Attentat auf John F. Kennedy hatte als der CIA-Agent Joseph Caspar Witsch, würde man allenfalls der “Generation Doof” zutrauen.

Denn es noch eine ganz andere Geschichte, die zu Reinhard Mohn, dem damals scheinbar allmächtigen Chef von Bertelsmann, passen könnte. In einem Forum schrieb ein Poster mit Namen “Sterling Seagrave” vor etwa einem halben Jahr folgendes:
“I know Jack Singlaub personally, and knew Bill Casey slightly, as well. … Casey was one of the key men in the acquisition of media after WW2. It was one of his proteges (a young German immigrant to the US) who was sent back to Germany after the war to take over Bertelsmann and build it up.”
Zu Rupert Murdoch steht da dann übrigens auch noch was interessantes, aber das soll nun hier nicht interessieren. Mit Bill Casey könnte wohl der PSYOP-Spezialist beim CIA-Vorläufer OSS und spätere CIA-Chef von Ronald Reagan William Casey gemeint sein. Mein Parteibuch weiß natürlich nicht, ob die Information richtig ist, dass Reinhard Mohn vom CIA_Mann William Casey protegiert wurde. Aber falls es so war, dann würde das erklären, wie der Eindruck entstehen kann, Reinhard Mohn hätte bessere Kontakte zur CIA gehabt als CIA-Agent Joseph Caspar Witsch. Und es hätte dem schier unermesslichen Wachstum von Bertelsmann zumindest nicht im Wege gestanden.
Ja, gibt’s denn sowas? Wer sich dann noch bewusst ist, dass die CIA im Rahmen der Operation Mockingbird Milliardenbudgets für die ebenso geheime wie illegale Mediensteuerung im In- und Ausland ausgegeben hat, der kann auf den seltsamen Gedanken kommen, die Alliierten hätten die Kontrolle über die Medien in Deutschland 1949 nur zum Schein aufgegeben und die Steuerung der Medien insgeheim durch die Geheimdienste fortgesetzt.

Man stelle sich mal vor, in allen Massenmedien hat ein Geheimdienst dafür gesorgt, dass ihre Agenten alle wichtigen Posten besetzen. Aber wer denkt schon sowas? Das tun die heute bestimmt nicht mehr. Denn wenn Geheimdienste mit einem Milliardenbudget von Steuergeldern die Medien als vierte Gewalt steuern, dann wär die Demokratie ja kaum einen Pfifferling wert. Und das würden Ehrenmänner wie Bush bestimmt nicht verantworten können.

Quelle Mein Parteibuch Blog

Dienstag, 2. Februar 2016

Was die tagesschau in Gestalt von Herrn Becker hier schon wieder versucht, ist "framing", De-und Rekontextualisierung von Information im Dienste der herrschenden Meinung und damit vermutl. auch seiner Karriere.

Solche Beiträge zielen von vorneherein darauf ab, dem Zuschauer das Verständnis politischer Kontexte zu erschweren, wenn nicht gar zu verunmöglichen.

Und im Ergebnis wächst und gedeiht das Phänomen der AfD, weil sich ein immer größerer Teil des Publikums nach rechts ausklinkt.

Die Damen-Combo der AfD braucht da nur gezielt "buzzwords" vage genug einzusetzen, um einen falschen Medienhype auszulösen, der dann mühelos argumentativ dekonstruiert werden kann:

a. Petry/Storch haben lediglich als Nichtjuristen die letzte Konsequenz des staatlichen Gewaltmonopols nach Gesetzeslage referiert und es ist kein Geheimnis, dass deutsche Sicherheitskräfte bewaffnet sind und im Schnitt etwa 20 mal im Jahr Zivilisten durch Waffengewalt töten. Dass das so selten vorkommt, ist Folge einer sehr ausgefeilten strukturierten Ordnung und nichttödlichen Maßnahmen zu ihrer Aufrechterhaltung - auch gegenüber Menschenmassen, wie immer wieder bei Demonstrationen vorgeführt.



b. Gleichartige Äußerungen von Politikern der CDU/CSU/SPD/Grüne werden i.d.R. völlig anders oder gar nicht interpretiert (z.B. Boris Palmer 10/2015), das fällt einem Teil des Publikums natürlich auf und stützt den Eindruck der "Lügenpresse" (mit Recht). "Quod licet lovi ..." wußte dazu schon der antike Römer.



c. In beiden Fällen geht es nichtsdestotrotz nur um (vages) Gerede. Das Handeln oder Unterlassen der Regierung wird aber unmittelbar wirksam. Und da können wir erhebliche Anstrengungen (und einige Erfolge) wahrnehmen, im großen Stil dafür zu sorgen, dass geschieht, was die AfD-Damen-Combo (nur angeblich) fordert: Das Hindern von Flüchtlingsmassen auch mit Waffengewalt an der Einwanderung. Das wird allerdings mit zwei kleinen Kniffen garniert: Man bevorzugt offenbar die liebgewonnene Erfahrung aus dem kalten Krieg, dass es besser an das Publikum zu bringen ist, Nachbarstaaten dazu zu bringen, möglichst niemand rauszulassen, statt sich selbst die Hände schmutzig zu machen und möchte das Problem möglichst weit weg verlegen. So ist nur konsequent, dass ausgerechnet Griechenland (wirtschaftlich von Berlin stranguliert) angegangen wird, seine Außengrenzen nicht ausreichend dicht zu machen oder Ankömmlinge gleich wieder zu deportieren und ausgerechnet die Türkei sogar noch dafür bezahlt werden soll, niemanden Richtung Union (Deutschland ist gemeint) rauszulassen, trotz des neu begonnenen Bürgerkriegs gegen die Kurden und die massive logistische Unterstützung für den sog. IS.

d. All das dient auch zur Aufrechterhaltun des Dogmas, (ausgerechnet) die deutschen Grenzen seien gar nicht zu "schützen", obwohl das jahrzehntelange Praxis fast überall auf der Welt ist. Dieses Dogma pflanzt gleichzeitig ein (ebenso falsches) Horrorgemälde in die Köpfe ängstlicher Zeitgenossen, "wir" würden "überrant von Barbaren", wenn wir nicht schon präventiv kapitulierten. Evident ist natürlich der Widerspruch, dass notfalls gewaltsam eindringende Horden sich andererseits als ordentliche Neubürger nahtlos in die hiesige Gesellschaft einfügen würden. Eins kann nur stimmen.

Fazit: Wie soll man die Tätigkeit der tagesschau anders werten, als wohlfeile Desinformation zu verbreiten, die versucht, die Bürger möglichst unmündig zu halten ? - Solche logischen Widersprüche müssten erklärt werden. Die politischen Entscheidungen dahinter kritisch hinterfragt werden und offene demokratische Debatte über Mittel und Wege, Wünsche und Möglichkeiten erfolgen.
via Andreas Heil