Donnerstag, 30. Juni 2016

Intellektuelles Geschwätz. Intellektualistischer Sprachstil als erfolgreich scheiternde Einrichtung zur Erzeugung von Übersinn

Intellektuelles Geschwätz. Intellektualistischer Sprachstil als erfolgreich scheiternde Einrichtung zur Erzeugung von Übersinn

Schmitz, Ulrich (1995)

In: Grosser, Wolfgang; Hogg, James; Hubmayer, Karl (eds.): Styles Literary and Non-Literary. Salzburg 1995, S. 12-32




O. Zusammenfassung

Intellektualistische Texte haben einen eigenen Stil. Man kann ihn vor allem an zwei themenunabhängigen Merkmalen erkennen, die als durchgängig immer wiederkehrende (= obstinate) Zeichen den ganzen Text kennzeichnen. Zum einen werden viele Wörter verwendet, die im Alltag selten oder gar nicht vorkommen, und zwar häufig so, daß der gleiche Gedanke mit gebräuchlicheren Worten ebenso treffend oder sogar besser und richtiger ausgedrückt werden könnte. Zum anderen werden Sätze derart lang und verschachtelt konstruiert, daß der Leser mehr Mühe zur Analyse des Satzes als zum Verständnis der vorgetragenen Gedanken verwenden muß.
Solch intellektualistischer Stil speist sich aus einer Mischung von vorgetäuschter Expertise und sozialem Autismus: der sprachliche Aufwand ist höher als der gedankliche, damit der Verfasser sich als Mitglied seiner intellektuellen Kaste ausweist und dadurch höheres Ansehen erschleicht, daß er anderen gegenüber unverständlich erscheint.
Intellektualistischer Stil hat eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Als erfolgreich scheiternde Einrichtung zur Erzeugung eindrucksvoll abschreckenden und kaum mitteilbaren Übersinns riegelt er einerseits Geisteskraft von öffentlicher Diskussion ab und erleichtert andererseits die Abschiebung von Verantwortung auf professionalisierte Experten. Es gibt aber mehrere Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren.

1. Intellektuelle Antworten auf Probleme des Lebens

Eheleute trennen sich und kämpfen um die Kinder. Der eine Experte rät zu "erhöhter Sozialkompetenz", der andere warnt vor "habitualisierter Fehlkommunikation". Ein Patient mit plötzlichen heftigen Kreislaufstörungen erfährt nach einer Woche ausgedehnter medizinischer Untersuchungen seine "Diagnose": "kryptogene Dystonie". Auf deutsch heißt das: "Störung (des normalen Spannungszustandes), deren Herkunft verborgen ist"; das sagt ihm aber niemand.
Jeder von uns kennt solche Fälle. Intellektuelle Experten antworten auf Probleme im Leben oft in einer Sprache, die das Problem ausgrenzt, scheinbar identifiziert, mit einem Namen belegt und so den Anschein erweckt, als habe man es im Griff. Oft ist aber das Gegenteil der Fall. Das Problem scheint durch Benennung beherrschbar. Doch der intellektuelle Rat verdeckt die tatsächliche Ratlosigkeit. Und dann verhält es sich so:
Verbale Diagnose weckt Hoffnungen auf Therapiemöglichkeit, erreicht die Welt der Tatsachen aber nicht. Im Zeitalter der Wissenschaft ("wenn nur noch die Wissenschaft die Autorität hat, ein Für-Wahr-Halten zu begründen" (Habermas 1985:91)) tritt der Anschein von Wissen an die Stelle von Sprachmagie. Wer das Wort hat, hat die Macht: scheinbar über die benannte Sache, tatsächlich über die leidenden Menschen.
Nicht selten wird damit viel Geld gemacht. Gutachter und Therapeuten aller Art verwalten alltäglich ungelöste Probleme mit ihrer Sprachgewalt. Das medizinisch gedeutete "Konstrukt der klassischen Legasthenie" etwa, um nur ein Beispiel zu nennen, ist zwar "weder theoretisch sinnvoll noch praktisch-therapeutisch brauchbar", entlastet aber die Beteiligten und sichert interessierten Experten "materiellen Gewinnstand" (Valtin/Naegele 1993:146,153). Wir erkennen intellektuelle Sprachgewalt an, um Verantwortung professionalisieren und uns damit freikaufen zu können.

2. Warum reden Intellektuelle sonderbar?

Das Urbild des Intellektuellen ist Thales von Milet. Von ihm wird erzählt, er betrachte als Astronom in jeder Nacht die Sterne. Einmal fiel er dabei in eine Zisterne, zum Gespött der thrakischen Dienstmagd, die fand, er sammle seine ganze Geisteskraft am Himmel, wo ihm doch schon das, was ihm vor den Füßen liege, verborgen bleibe. Freilich, so eine andere Anekdote, verstand er sehr wohl, aus seinem Wissen viel Geld zu schlagen (vgl. Blumenberg 1987:13f,24). Thales bereits vereint die beiden Seiten, die bis heute die Rolle des Intellektuellen in der Gesellschaft bestimmen. Seine geistigen Fähigkeiten können ihn einspinnen und Macht bringen; er ist Autist und Experte. Das schlägt sich in seinem sprachlichen Stil nieder.
Was ist Stil? Gracián (1969:II,243) zufolge ist das In-Begriffe-Fassen das Wesen des Stils ("lo conceptuoso es el espíritu del estilo"). Dabei stellt man freilich nicht nur Gegenstände und Sachverhalte gedanklich für ein bestimmtes Publikum dar, sondern man bringt auch sich selbst zum Ausdruck: jedes Zeichen, wie Bühler (1934:28) sagt, drückt auch die "Innerlichkeit" des Senders aus. Jeder, der spricht oder schreibt, sagt etwas über sich selbst ("Das ist nicht mein Stil."). Auch ganze Gruppen von Menschen stellen sich in ihrem Stil als Gruppe dar. Im Stil wie in der Mode grenzen sie sich von anderen ab und schaffen einen eigenen Bezirk.

Anders als in der Mode und anders als bei manch verbreiteten sprachstilistischen Marotten jedoch ist der typische Sprachstil von Intellektuellen nicht zufällig entstanden und beliebig austauschbar, sondern er ist sozial motiviert und daher sehr zählebig. Er liegt nämlich eben in ihrer sozialen Rolle als Autisten und Experten begründet.
Was tun Intellektuelle? "Die Reflexion ist die ursprüngliche Aufgabe der Intellektuellen - die Selbstreflexion ist ihre konstante Bedrohung. Denn das Zurückwenden auf sich selbst birgt die Gefahr in sich, nur noch das eigene Ich, nicht aber mehr die Welt um sich herum wahrzunehmen." (Lepenies 1992:12) So wird er leicht zum klagenden Melancholiker, der "nur denken, aber nicht handeln kann" und "sich die Flucht in die Utopie offenhält" (ebd.14f). So sieht Joseph Schumpeter die Intellektuellen: als Leute, denen die unmittelbare Erfahrung aus erster Hand und die direkte Verantwortlichkeit für praktische Dinge fehlt und die als Kritiker über Dinge reden oder schreiben, die außerhalb ihrer Zuständigkeit liegen, um den normalen Ablauf der Dinge zu stören (vgl. Lepsius 1964:81f).
Doch es gibt einen dritten Weg, und der führt über Wissenschaft. "Man könnte die Wissenschaft geradezu als jenen Bereich intellektueller Tätigkeit charakterisieren, der jenseits der Melancholie und diesseits der Utopie liegt." (Lepenies 1992:17) An dieser Stelle scheiden sich zwei Schichten der europäischen Intelligenz, die Lepenies (ebd.17) die "klagende Klasse" und die "Menschen guten Gewissens" nennt. Letztere treten als Experten auf und werden als solche anerkannt. Lepenies (ebd.17-45) zeichnet den Ursprung ihres guten Gewissens nach: es geht aus "Historisierung der Natur und Entmoralisierung der Wissenschaften" (ebd.17) hervor.
Als anerkannter Experte hat der Intellektuelle Macht. Traditionell weiß der Volksmund, Wissen sei Macht. Sie wird gefährlich, wenn sie von moralischen Bedenken entbunden ist. Wie Platon sagt: jede Erkenntnis, wenn sie von Gerechtigkeit und den übrigen Tugenden getrennt ist, zeigt sich nur als Verschlagenheit, nicht als Weisheit. Und das scheint der Trend: je differenzierter das Wissen, desto bedeutungsloser die Moral. In den reichen Ländern, so Lepenies (ebd.54), sammeln sich "Fachleute mit hervorragender Expertise, die an moralischen Problemen nur mäßig interessiert sind"; und die Nachfrage nach Expertise trägt dazu bei, "moralische Gesichtspunkte zu neutralisieren" (ebd.68).
So wird Vernunft praktisch als Rationalisierung: nicht Menschlichkeit, sondern Funktionsfähigkeit wird gesteigert.

Und so entsteht "die Gegenfrage und die Umkehrfrage zum Problem der Aufklärung: Wie kommt es, daß die Rationalisierung zur Raserei der Macht führt?" (Foucault 1992:24) Foucault verfolgt diese Frage bis ins Zentrum der Vernunft (ebd.20) und des Wissens: "damit das Wissen als Wissen funktionieren kann, muß es eine Macht ausüben" (ebd.46). Wir gehen dieser Frage nur so weit nach, wie sie die Sprache berührt, mit der der Experte auftritt. Wo vom Wissen selbst schon Macht ausgeht, hätte er es gar nicht nötig, sich Macht durch Stil zu verschaffen. Das stärkt den Verdacht, daß Bluff im Spiel ist: durch Protz einschüchternder Sprachstil könnte eine Armut an Wissen, geschweige denn Weisheit verbergen.

3. Textbeispiele aus der Wissenschaft

Betrachten wir einige willkürlich ausgewählte Textbeispiele aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich. Die Kommentare dazu sind selbst von einer intellektuellen Haltung getragen. Sie wollen aufklären, nörgeln besserwisserisch und wünschen sich noch mehr Hauch von Expertise. Und sie verfolgen ein moralisches Motiv: der Intellektuelle möge seine Fähigkeiten in den Dienst der Allgemeinheit stellen.
Text 1
Ein kurzer Aufsatz über "Filmerzeugung und Filmverbrauch" beginnt mit den Sätzen:
"Die beiden folgenden quasi-phänomenologischen Beschreibungen haben vor, den hier vorgeschlagenen Begriff der «Techno-Imagination» in den Griff zu bekommen. «Techno-Imagination» soll die Fähigkeit genannt werden, durch Apparate erzeugte Bilder («Technobilder») zu verschlüsseln und zu entziffern. Diesem Aufsatz liegt die Hypothese zugrunde, daß sich diese Fähigkeit von der traditionellen Imagination radikal unterscheidet." (Flusser 1993:153)
Kommentar
(1) Der Essay steht auf keine erkennbare Weise in der Tradition der philosophischen Phänomenologie; er beschreibt und interpretiert Sachverhalte. Mit dem Etikett "phänomenologisch" bauscht der Verfasser die Bedeutung seiner Gedanken über Gebühr auf. Mit "quasi" nimmt er den Anspruch inhaltlich zu recht gleich wieder zurück; stilistisch fügt er ihm aber noch eine scheinbar subtile Note hinzu, fast als handle es sich um eine besonders raffinierte Variante von Phänomenologie. Das ist doppelter Bluff. (Ergänzender Hinweis: Tatsächlich gibt es in dem ganzen Buch keine genauere Begriffsbestimmung als diese: "Die phänomenologische Methode ist im Grunde eine spezifische Schau der Dinge, die darauf abzielt, an ihnen Aspekte aufzudecken, welche der üblichen Sicht durch Gewohnheit verdeckt sind." (ebd.181) Zu deutsch: "Ich möchte Ihnen etwas vor Augen führen, was meistens übersehen wird." Na, so was.)
(2) Der Autor erzeugt sein eigenes Problem. Er schlägt einen neuen Begriff vor, um ihn anschließend in den Griff zu bekommen. Warum soll ein Leser sich für dieses autistische Thema interessieren?
(3) Der Formulierung nach sind freilich die "Beschreibungen" und nicht der Verfasser für Entstehung und Lösung des Problems verantwortlich. Günther Anders (1980:47) würde diese Haltung "angemaßte Selbsterniedrigung" nennen: der Mensch unterwirft sich seinen Produkten und entledigt sich so seiner Verantwortung für sie. Aus einer ähnlichen Haltung geht die Formulierung des dritten Satzes hervor. Inhaltlich finden wir sie im zweiten wieder: als ob die Apparate selbst die Bilder erzeugten, die Menschen anschließend verschlüsseln und entziffern müßten.
(4) Erst im dritten Satz wird der Kerngedanke des Aufsatzes angedeutet. Die ersten beiden Sätze nehmen den Leser nicht etwa bei der Hand, um ihn dorthin zu führen, sondern lassen ihn umständliche Umwege durch Wortberge gehen. Das Pferd wird sozusagen vom Schwanz her aufgezäumt.
(5) Insgesamt vermittelt die Passage sprachlich den Eindruck, als ginge es um eine wissenschaftlich exakte Argumentation, mit Definition, Hypothese, Theoriegebäude, empirischer Beschreibung. Tatsächlich folgt aber ein kulturkritischer Essay. Man sollte zu den eigenen Federn stehen und sich nicht mit fremden schmücken.
Verbesserungsvorschlag
"Seit jeher machen Menschen sich Bilder. Bilder aber, die mit Kameras und ähnlichen Apparaten erzeugt wurden, stellen ganz neuartige Anforderungen an die menschliche Einbildungskraft. Ich möchte der Fähigkeit, mit derart technisch erzeugten Bildern geistig umzugehen, deshalb einen eigenen Namen geben und nenne sie «Techno-Imagination». Die folgenden beiden Studien sollen diesem Begriff Inhalt und Bedeutung geben."
Text 2
Der Gedanke, daß Erwachsene unter Medieneinfluß sich möglicherweise geistig zu Kindern zurückentwickeln, wird so weitergeführt:
"Selbstverständlich werden Werbestrategen sich hüten, solch negative Attitüden für die Stimulierung noch mächtigerer Spiel- und Medienneigungen unter den Erwachsenen zu ventilieren. Sie haben deshalb einen positiven Topos kreiert, der grundlegende Sehnsüchte nach Harmonie und Geborgenheit aktiviert und außerdem politisch hochgeschätzt wird: Es ist der der Familienfreundlichkeit. Kein höheres Prädikat kann ein Fernsehprogramm oder Videospiel derzeit erlangen als das, die Familie zusammenzubringen und sie zum gemeinsamen Zeitvertreib anzuregen." (Kübler 1994:24)
Kommentar
(1) Viele Fremdwörter können ohne Verlust durch geläufigere Wörter ersetzt werden. Immerhin hat der Verfasser sich ja auch für "grundlegende" statt "fundamentale" entschieden.
(2) "Selbstverständlich" verdeckt einen Mangel an Argumentation. Wieso soll das selbstverständlich sein? Der Verfasser setzt auf das stillschweigende Einverständnis des Lesers. In Verbindung mit dem überheblich-verächtlichen Ton im Ausdruck "Werbestrategen" und mit dem scheinbar-argumentativen "deshalb" im folgenden Satz macht er ihn sogar zum Komplizen statt zum Prüfer seines Denkens.
(3) Da der Verfasser in den Sätzen zuvor über mehrere verschiedene Dinge spricht, ist nicht ganz klar, worauf sich "negative Attitüden" bezieht. In jedem Fall wäre der Ausdruck nicht treffend. Vermutlich ist die Regression der Erwachsenen gemeint. Dann müßte hier ein härteres Wort im Singular stehen, z.B. "Fehlentwicklung". Attitüden sind ja Haltungen, die man sich auch ohne großen Aufwand wieder abgewöhnen kann.
(4) "Ventilieren" heißt "sorgfältig erwägen"; der Ausdruck paßt an dieser Stelle nicht, erst recht nicht in der Kombination mit "für". Selten benutzte Fremdwörter verdecken hier, daß der Gedanke nicht sorgfältig ausformuliert wurde.
(5) Selbst wenn "Familienfreundlichkeit" ein "Topos" sein sollte, so hätten ihn nicht Werbestrategen erst geschaffen. Das Fremdwort verdeckt hier, daß der Gedanke falsch ist.
(6) Die "Familie zusammenzubringen" ist kein Prädikat (wie etwa "wertvoll"). Drei verschiedene, aufeinander bezogene Gedanken (Prädikat, Ansehen, Eigenschaft) wurden in einen Begriff zusammengezogen.
Verbesserungsvorschlag
"Diese Neigung von Erwachsenen nun, durch Medienkonsum wieder zu kindlichen Einstellungen und Haltungen zurückzukehren, könnte in der Werbung noch gezielt und offen verstärkt werden. Das würde jedoch das Selbstbild der Erwachsenen verletzen: sie wollen ja doch als Erwachsene gelten. Deshalb setzt man auf Familienfreundlichkeit. Dieser Topos spricht grundlegende Sehnsüchte nach Harmonie und Geborgenheit an und steht außerdem politisch hoch im Kurs. Ein Fernsehprogramm oder Videospiel, von dem man glaubt, daß es die Familie zusammenbringt und zum gemeinsamen Zeitvertreib anregt, genießt derzeit das höchste gesellschaftliche Ansehen."
Text 3
"Zu dieser allgemeinen Ausgangsüberlegung paßt die anläßlich der Analyse von Interaktionsprotokollen mit Hilfe der Verfahren der objektiven Hermeneutik gewonnene empirische Feststellung, daß die sozialisatorischen Interaktionen, an denen Kinder teilnehmen, einen solchen Reichtum und Differenzierungsgrad an objektiven Bedeutungsstrukturen aufweisen, daß sie ganz offensichtlich und auch in Anrechnung der unproblematischen Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie vom Kind weder antizipiert, also bewußt produziert werden, noch in ihrer handlungsstrukturellen Emergenz nachträglich vollständig dekodiert und entschlüsselt werden könnten, also die Sinninterpretationskapazität des sich bildenden Subjekts auf seinem jeweiligen Entwicklungsstand weit übersteigen. Gerade darin aber ist die spezifische Leistungsfähigkeit der sozialisatorischen Interaktion zu sehen." (Oevermann u.a. 1979:353)
Kommentar
(1) Die Gedanken sind nicht sehr schlüssig angeordnet. Zum Beispiel ist der Einstieg überflüssig kompliziert organisiert; der Hauptgedanke kann frühestens nach dem 59. Wort ("produziert werden") erraten bzw. nach dem 71. Wort ("entschlüsselt werden könnten") verstanden werden.
(2) Der erste Satz ist ohne Grund viel zu lang und verschachtelt.
(3) Dadurch sind manche Bezüge schwer zu entziffern oder sogar nicht eindeutig. "Emergenz" zum Beispiel bezieht sich wahrscheinlich über 38 andere Wörter hinweg auf "sozialisatorische Interaktionen", obwohl grammatisch und semantisch auch zwei später folgende Ausdrücke ("Reichtum und Differenzierungsgrad" bzw. "Bedeutungsstrukturen") in Frage kämen.
(4) Viele Nominalkonstruktionen machen den Text umständlich und schwer lesbar.
(5) Viele Fremdwörter können ohne Not durch gebräuchlichere Wörter ersetzt werden. Manche verwirren auch oder sind fehl am Platze. Was zum Beispiel sind 'sozialisatorische Interaktionen in ihrer handlungsstrukturellen Emergenz'? ('Emergenz' heißt 'Sichtbarwerden'.) Welcher Unterschied zwischen 'dekodieren' und 'entschlüsseln' soll gemeint sein? Was ist 'Sinninterpretation' anderes als 'Interpretation'?
(6) Die "Leistungsfähigkeit" sozialisatorischer Interaktion kann schlecht allein schon darin liegen, daß sie kindliche Fähigkeiten übersteigt. Der eigentliche Gedanke ("gerade darin") ist nicht formuliert.
Verbesserungsvorschlag
[Angenommen, der Begriff "sozialisatorische Interaktion" sei vorher eingeführt worden:]
"Die sozialisatorischen Interaktionen, an denen Kinder teilnehmen, übersteigen ihr Verständnis bei weitem. Mit den Verfahren der objektiven Hermeneutik haben wir Interaktionsprotokolle ausgewertet und dabei festgestellt, daß solche Situationen so reiche und so vielfältige objektive Bedeutungsstrukturen aufweisen, daß Kinder sie unmöglich alle verstehen können. Ganz offensichtlich, und auch angesichts der Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie, reichen die geistigen Fähigkeiten des Kindes bei weitem nicht aus, um alles, was geschieht, vorherzusehen, bewußt zu durchschauen und selbst zu erzeugen oder auch in seinen Konsequenzen für Handlungen nachträglich zu begreifen. Was sich in der Umgebung des Kindes abspielt, ist erheblich komplizierter als das, was es auf seinem jeweiligen Entwicklungsstand verstehen kann. Genau dadurch wird das Kind herausgefordert und entwickelt sich weiter."
Text 4
"Bleibt als Nachwort noch die Frage zu beantworten, die allen, die am Sinn unserer technisch-wissenschaftlichen Kultur zweifeln, unweigerlich gestellt zu werden pflegt: Wie weit wir denn unsere technische Macht zurücknehmen müssen, um wieder zum Frieden mit uns selbst und mit der Erde zu gelangen, und ob wir gar auf Wissenschaft und Technik ganz verzichten sollten? Grundsätzlich muß dazu gesagt werden, daß es anmaßend und lächerlich von einem einzelnen Menschen wäre, hier antworten zu wollen, weil die Antwort nur in in [sic] einer kollektiven Anstrengung hin zu diesem Frieden gefunden werden kann und zu dieser Antwort das Wissen und die Phantasie aller Beteiligten nötig sein werden. Und nach meiner Überzeugung werden wir diesen neuen Frieden nicht finden, solange wir [...]" (Unseld 1993:513)
Kommentar
(1) Viel näher an der Alltagssprache als die anderen Beispieltexte. Aber eben auch nur die persönliche Meinungsäußerung einer Intellektuellen und dennoch wie ex cathedra gesprochen.
(2) Umständlich: nach über 500 ähnlich weitschweifigen Textseiten wird dem Leser immer noch Zeit und Geduld abverlangt für leere Floskeln ("bleibt noch die Frage zu beantworten", "grundsätzlich muß dazu gesagt werden") und für Drumherumgerede, das vom Punkt wegführt ("die allen [...] gestellt zu werden pflegt").
(3) Anmaßend: wieso "muß" dazu dieses gesagt werden, und mit welchem Recht werden 'Wissen und Phantasie aller Beteiligten' eingefordert, deren Mehrheit sich vielleicht gar nicht um die Frage schert?
(4) Widersprüchlich: Die Antwort auf die Hauptfrage des Buches wird wie beiläufig fürs Nachwort versprochen, aber dann auf andere geschoben.
Verbesserungsvorschlag
"Wie weit müssen wir unsere technische Macht zurücknehmen, um wieder zum Frieden mit uns selbst und mit der Erde zu gelangen? Sollten wir sogar ganz auf Wissenschaft und Technik verzichten? Die Antwort darauf kann nur in einer gemeinsamen Anstrengung gefunden werden, die auch unser aller Wissen und Phantasie fordert. Wir werden diesen neuen Frieden nicht finden, solange wir [...]"
Text 5
Es wird gesagt, daß der physiologisch vom Ohr gehörte Bedeutungsträger (Signifikant) eines Zeichens in keinem Verhältnis zur Bedeutung des Zeichens stehe. Was man höre, sei der Signifikant, die Bedeutung sei dessen Wirkung. Der nächste Satz lautet:
"Alle Bildung eklipsiert den Signifikanten, verdrängt das Rauschen." (Bolz 1990:10)
Kommentar
(1) Der Satz ist erfrischend kurz, doch für Nichteingeweihte unzugänglich.
(2) Von "Bildung" und "Rauschen" war im Text zuvor nicht die Rede. Der Leser kann deren
Bedeutung in der Hoffnung füllen, etwa das gleiche damit zu verbinden wie der Verfasser. (Dann wäre er, im Sinne des Satzes selbst, gebildet; denn die Widerstände im Zeichen störten nicht mehr bei der Lektüre.)
(3) 'Eklipse' heißt 'Ausbleiben, Verschwinden', das vom Verfasser neugebildete Verb also so viel wie 'macht verschwinden'.
(4) Der Satz verknüpft einen Fachausdruck ('Signifikant') und ein neu erfundenes Fremdwort ('eklipsieren') mit drei scheinbar einfachen, in den Fachwissenschaften aber jeweils hoch bedeutungsbeladenen Wörtern ('Bildung', 'verdrängen', 'Rauschen'). Stilistisch wohlgesetzt läßt er tiefen Sinn vermuten und eröffnet vielfältigen Assoziationen Raum, obwohl im Kern wohl nur gemeint ist: "Wer ein Zeichen versteht, vergißt dessen äußere Gestalt."
(5) Dieser Satz scheint der äußeren Gestalt nach ein Aphorismus über Wirklichkeit; inhaltlich spielt er mit intellektuellen Zeichen: postmodernes Rokoko.
(6) Der im ersten Wort ("alle") verkündete Universalanspruch macht aus dem Spiel freilich autoritären Ernst; Widerspruch soll sich nicht trauen.
Verbesserungsvorschlag
Entfällt.

4. Merkmale und Leistung intellektualistischen Stils

Die Textausschnitte sind mehr oder weniger zufällig ausgewählt und zeigen eben dadurch einige typische Merkmale, die man an zahlreichen ähnlich intellektualistischen Texten wiederfinden kann. Text 1 ist aufgeblasen; mit sprachlichen Mitteln werden gedankliche Tiefe und argumentative Genauigkeit vorgetäuscht. Text 2 ist unausgegoren: schwer verständlich, dadurch scheinbar anspruchsvoll, tatsächlich aber nicht zu Ende gedacht. Text 3 ist überflüssig kompliziert; Länge und Verschachtelungsgrad des Satzes sowie Menge und Art der Fremdwörter entsprechen nicht dem Reichtum der Gedanken. Text 4 ist umständlich; obzwar näher an der Alltagssprache, bekenntnishaft, in sich verwickelt und ohne klare Perspektive. Text 5 ist hermetisch; er kultiviert einen Jargon, der nur von Insidern verstanden werden will.
Unsere kleine Textauswahl erlaubt eine vorläufige Antwort auf die Frage, woran man intellektualistische Texte erkennen kann. Durchweg suggeriert das sprachliche Gewand ein gedankliches Niveau, das bei näherer Prüfung nicht erreicht wird. Durch stilistische Besonderheiten scheint der Text mehr Sinn und Verstand zu enthalten, als wirklich der Fall ist. Die Differenz nennen wir Übersinn.
Der Anschein ungewöhnlicher geistiger Höhe wird hauptsächlich durch zwei Mittel erzeugt. Zum einen werden viele Wörter verwendet, die im Alltag selten oder gar nicht vorkommen (insbesondere Fremdwörter und Fachbegriffe), und zwar häufig so, daß der gleiche Gedanke mit gebräuchlicheren Worten ebenso treffend oder sogar besser und richtiger ausgedrückt werden könnte. Zum anderen werden Sätze derart lang und verschachtelt konstruiert, daß der Leser mehr Mühe zur Analyse des Satzes als zum Verständnis der vorgetragenen Gedanken aufbringen muß. Wo die Menge schwieriger Wörter und die Länge und der Verschachtelungsgrad der Sätze durch die Schlichtheit der Gedanken nicht gedeckt ist, haben wir es mit intellektualistischem Stil zu tun.
Diese beiden Merkmale ziehen sich als obstinate Zeichen durch den ganzen Text. (Obstinate Zeichen sind häufig wiederkehrende Zeichen mit fortdauernder Geltung innerhalb eines Textes; Weinrich (1985:11ff) bestimmt Tempusformen als solche Zeichen.) Statt der oben vorgestellten Textausschnitte könnte man nämlich auch viele andere Passagen aus den gleichen Quellen mit ähnlichem Ergebnis betrachten. Sie dienen als Erkennungsmerkmal für Intellektualismus. Nicht-Intellektuellen gegenüber wirken sie abschreckend ('keiner von uns'), Gleichgesinnten gegenüber vereinnahmend ('einer von uns'). Das immunisiert gegen Kritik (schützt vor Auseinandersetzung) und verführt zu gedanklicher Schlamperei.
Intellektualistischer Stil also speist sich aus einer Mischung von vorgetäuschter Expertise und sozialem Autismus: der sprachliche Aufwand ist höher als der gedankliche, damit der Verfasser sich als Mitglied seiner intellektuellen Kaste ausweist und dadurch höheres Ansehen erschleicht, daß er anderen gegenüber unverständlich erscheint. Kurz: Bluff. Intellektualistische Stilmittel erzeugen den Anschein von mehr Autorität, als durch den Sachverstand des Verfassers gerechtfertigt wäre. Sie verhindern Fragen und schotten die Texte gegen öffentliche Diskussion ab.
Durch seine Sprache lähmt der Intellektuelle sich selbst. Wenn Kritik "der Beruf des Intellektuellen" ist (Lepsius 1964:82), so nimmt intellektualistischer Stil ihr Antrieb und Stachel. Wer sich als Leser intellektuell verhält, nämlich den vorgedachten Gedanken nach-denkt, der wird enttäuscht. Übersetzt man die Texte in eine nicht-intellektualistische Sprache, so wird man für den erheblichen Aufwand nur selten durch eine angemessene gedankliche Einsicht belohnt.
Warum nehmen Intellektuelle ihre Selbstverstümmelung in Kauf? Sie schadet ihrer Berufung, nützt aber ihrem Beruf. Seibel (1992) beschreibt Organisationen im "Dritten Sektor" zwischen Markt und Staat, die existieren, weil sie verläßlich versagen und so den Umgang mit unlösbaren Problemen erleichtern. Solch Dilettantismus ist gerade dadurch funktional, daß die Probleme bestehen bleiben und wir unberührt weiterleben. Wir haben uns also Instrumente geschaffen, deren Erfolg darin besteht, daß sie fortwährend scheitern. Intellektualistischer Stil ist eine erfolgreich scheiternde Einrichtung zur Erzeugung eindrucksvoll abschreckenden und kaum mitteilbaren Übersinns. Übersinn ist das scheinbare Mehr an Sinn, das einen Text von seinen Übersetzungsvarianten abhebt.

5. Kann schlechter Stil mit intellektueller Expertise geheilt werden?

Wir machen nun die Probe aufs Exempel. Es könnte ja sein, daß wir böswillig waren. Vielleicht gibt es doch schwierige Gedanken, die sich nicht einfacher ausdrücken lassen. Vielleicht hat es auch seinen Sinn, daß Intellektuelle unter sich so reden, bevor sie ihre ausgedachten Ergebnisse an die Öffentlichkeit lassen. Und vielleicht läßt sich das Problem auch auf intellektuelle Weise beheben, wenn man Mittel findet, den hohen Stil in einen öffentlichen Stil zu übersetzen. Fragen wir die Experten!
Leider finden wir bestätigt, was wir eingangs behaupteten: der intellektuelle Rat verdeckt die tatsächliche Ratlosigkeit. Das Problem ist nicht mit den kritisierten Mitteln selbst zu lösen. Es wird dann nämlich seinerseits als Problem bloß mit Vokabeln belegt, aber gerade nicht gelöst. In der Tat finden wir beim Versuch wissenschaftlicher Selbstreparatur all die intellektualistischen Stilmittel gerade nicht geheilt, sondern verstärkt.
So behandelt zum Beispiel die Gesellschaft für Angewandte Linguistik e.V. auf ihrer 24. Jahrestagung 1993 in Leipzig diese Frage unter dem Stichwort "Wissenstransfer und Popularisierung". Ob man diese Formulierung wohl selbst transferieren und popularisieren, das heißt einer nichtakademischen Öffentlichkeit nahebringen könnte? Vielleicht so: "Wie kann man Fachwissen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen?" Diese Fassung ist allgemeinverständlich und enthält vermutlich das meiste von dem, was mit jenen beiden Schlagwörtern (ob es Fachwörter sind?) gemeint sein soll. Aber sie entspricht nicht der erwarteten Umgebung und dem erwarteten akademischen Stil. Die Öffentlichkeit, über die man spricht, erscheint ja auch nicht. Man bleibt unter sich und scheitert erfolgreich.
Schauen wir noch etwas genauer hin. Die Tagungsunterlagen enthalten Kurzfassungen von vier der angekündigten acht Vorträge zu diesem Thema (GAL 1993: 21f, 81f, 89f, 126). Die Verfasser wenden vier einfache Techniken an, die es Otto Normalverbraucher unmöglich machen, diese Texte zu verstehen: (1) Fachwörter, (2) (sonstige alltagssprachlich nicht gebräuchliche) Fremdwörter, (3) langwierige Adjektiv-Substantiv-Verbindungen, (4) unmäßige Satzkonstruktionen. Hier eine Auswahl:
(1) lexikalisch-semantisch, Konzept, textsemantisch, lexikalische Netze, Bedeutungsrepräsentation, denotativ-semantische Relationen, Textsortenspezifika, referenzidentische Netzpartner, Lexeme/Lexemkombinationen, Konnotationen, metaphorisch, morphosyntaktisch, Lexien, prädikativ, gradierbar
(2) repräsentiert, determiniert, kommunikativ, Prozeduren, konstituiert, korrespondiert, Realisierungen, intentional, fundiert, basieren, Bedeutungsäquivalenz, akkumulieren, fokussieren, Relationen, begrifflich-konzeptuell, Rezeptionshilfen, fixierten, prägnanter, Phänomen, Autorentermini, Nominierungsweise, Priorität, maximal, prognostizieren, mnemotechnisch, Etalon, Sprachkompetenz, Popularisierungsprozesse, Relevanz, Innovation, Charakteristikum, ambitioniert, Anwendungsspektrum, Frequenz, Komplex, Pendant, Restriktionen
(3) Partnergrößen und -beziehungen fachbezogener Kommunikationsprozesse, die Erfassung von Sender-Empfänger-geprägten Prozeduren der Vermittlung von Fachwissen, diese aus Textwörtern/Textwortkombinationen konstituierte linguistische Analyse- und Beschreibungskategorie, ein Antizipieren von rationalen und emotionalen Dispositionen des angesprochenen Leserkreises, Wege der Nutzung bzw. Entstehung unterschiedlicher Konnotationen in lexikalischen Netzen, linguistische Analyse des terminologistischen Systems der modernen Mathematik, ein spürbares Nivellieren beim Anwenden der sprachlichen Mittel, das Schaffen des Vorrates von terminibildenden Modellen, Impuls der Aktivierung aller potenziellen Reserven der Allgemeinsprache, Popularisierungsprozesse von ökologischem Fachwissen, kreativer Gebrauch von gespeichertem Fachmaterial, Auflösung der fachsprachlichen morphosyntaktischen Restriktionen von écologique in der Allgemeinsprache
(4) "Wenn in den früheren Entwicklungsperioden der Mathematik die Abhängigkeit der Nominierungsweise der Wissenschaftler von den Gesetzen der Nationalsprache, ihrer traditionellen Wortbildung scharf ausgeprägt war, so ist heute ein spürbares Nivellieren beim Anwenden der sprachlichen Mittel zu betonen, es verstärkt sich der Trend der Internationalisierung." (S.81)
Ein erheblicher Teil der Textmenge (vier mal knapp 300, zusammen 1134 Wörter) geht aus diesen vier Techniken hervor. Statistisch exakte Angaben sind wegen der fließenden Übergänge zwischen den zählbaren Kategorien nicht sinnvoll; doch vom intuitiven Eindruck her steht klar weit mehr als die Hälfte des Materials unter ihrem Einfluß, auch wenn individuelle Unterschiede zwischen den vier Texten zu würdigen sind.
Müssen die Texte so sein, oder könnte man die gleichen Gedanken auch einfacher sagen?
(1) Auf viele der Fachwörter wird man nicht ohne weiteres verzichten können, gerade bei einer so dicht geschriebenen Textsorte wie Vortragszusammenfassungen (abstracts). Es wäre dann wünschenswert, wenn Laien deren (zumindest ungefähre) Bedeutung aus dem Zusammenhang erschließen könnten, etwa durch eine mitgelieferte Definition ("Lexikalische Netze sind ..."). (Wichter 1994 sucht nach Verbindungswegen zwischen Experten- und Laienwortschätzen.)
(2) Die meisten der anderen Fremdwörter können so durch gebräuchlichere Wörter ersetzt werden, daß die Texte nicht an Information verlieren, aber an Verständlichkeit und nicht selten sogar an Klarheit und Genauigkeit gewinnen. Die Wörter der Liste (2) bedeuten an der Stelle ihres Vorkommens:
(2) dargestellt, bestimmt, durch die Art und Weise unseres Sprechens darüber, Verfahren, zusammengesetzt, entspricht, tatsächliche Formen, bewußt und zielgerichtet, -- [Wort streichen], zurückgehen, Bedeutungsgleichheit, an sich binden, hervorheben, Beziehungen, begrifflich, Hilfen für das Verständnis, festgehaltenen, ausdrucksstärker und sinnlicher, Tatsache, Fachausdrücke, die Art Fachausdrücke zu bilden, Vorrang, bestmöglich, vorhersagen, leicht zu behalten, Standard, Sprachkenntnis, wenn einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, Bedeutung, Neuerungen, -- [Wort streichen], mit ... Absichten, Anwendungsvielfalt, Verwendungshäufigkeit, Gruppe, Entsprechung, Einschränkungen.
Wie man sieht, entsprechen die "Übersetzungen" keineswegs immer den erwarteten Standard-Erklärungen aus dem Fremdwörterlexikon. Manchmal kann man auf das Wort schadlos verzichten. Manchmal sagt das leichte Wort etwas handfester ("Tatsache" statt "Phänomen"), eindeutiger ("Gruppe" statt "Komplex") oder richtiger ("Fachausdrücke" statt "Autorentermini") als das schwere. Manchmal werden Fachausdrücke verwendet, wo eine (etwas andere) umgangssprachliche Bedeutung gemeint ist ("Sprachkompetenz" für "Sprachkenntnis").
Immer wieder erwecken Fremdwörter den Anschein wissenschaftlicher Autorität und Genauigkeit, wo sie in Wirklichkeit eine Ungenauigkeit im Denken verdecken. Beispielsweise wird "maximal" im Sinne von "optimal", nämlich "bestmöglich" verwendet, wenn es - sonderbar genug - darum geht, "Bedürfnisse [...] maximal zu decken" (S. 82). Einige dieser Wörter sind Jokerwörter mit einem sehr breiten und unklaren Bedeutungsfeld; sie dienen den Verfassern hauptsächlich dazu, sich selbst als intellektuelle Experten darzustellen. Ein Beispiel ist "basieren", das in dem folgenden Satz eher Verwirrung stiftet als Klarheit schafft: "Referenzidentische Netzpartner basieren entweder auf im Sprachsystem gespeicherten Möglichkeiten der Bedeutungsäquivalenz oder werden erst im Text zu Ausdrücken, die sich auf ein und dasselbe Konzept beziehen." (S. 22) Richtiger müßte es heißen:

"Wenn zwei Netzpartner referenzidentisch sind, so beruht das entweder darauf, daß...". Bei gründlicherer Redaktion kommt dann etwa die folgende Fassung heraus: "Wenn zwei Ausdrücke das gleiche bezeichnen, so kommt das entweder daher, daß sie in der Sprache von vornherein schon das gleiche bedeuten, oder daher, daß sie erst in einem bestimmten Text so aufeinander bezogen werden, daß sie das gleiche bedeuten." Diese Fassung drückt den gemeinten Gedanken wohl richtiger und genauer aus; zugleich ist sie allgemein verständlich. (Immerhin geht es inhaltlich just um die Vermittlung von Fachwissen in Texten für Nichtfachleute.) Allerdings erscheint der Gedanke nun auch als einigermaßen banal, und wir denken an des Kaisers neue Kleider. Dieses Beispiel steht für viele. Nicht selten verbirgt sich hinter einem eindrucksvollen Wörterkleid ein geringfügiger Gedanke, und die aufwendige Einkleidung hat ihn sogar noch verwirrt.
(3) Das gilt gleichermaßen für die letzten beiden Techniken, aus denen intellektualistischer Stil hervorgeht. Langwierige Adjektiv-Substantiv-Verbindungen erwecken den Anschein unzweifelhafter Sachkenntnis des Verfassers. Sie sind aber nicht nur für den Leser schwer zu verstehen, sondern ergeben sich nicht selten auch daraus, daß der Verfasser seinen Gedanken nicht zu Ende gedacht hat und ihn vielleicht auch für anspruchsvoller hält, als er ist.
Betrachten wir zum Beispiel folgenden Satz: "Diese Freiheit gibt einen mächtigen Impuls der Aktivierung aller potenziellen Reserven der Allgemeinsprache, die Autorentermini informationsreich, mnemotechnisch, originell und bildhaft macht." (S. 82) Im Zusammenhang ist gemeint: 'Wenn Mathematiker Fachausdrücke prägen, sollen sie schöpferische Freiheit walten lassen. Sie sollen alle sprachlichen Möglichkeiten ausnutzen, um Fachausdrücke originell, aussagekräftig, bildhaft und damit einprägsam zu gestalten.' Für diesen Gedanken ist es unbedeutend, irreführend und stilistisch umständlich, der Freiheit eine Fähigkeit zuzuschreiben ("gibt einen Impuls"). Wenn man das doch ausdrücken wollte, sagte man statt "gibt einen Impuls der Aktivierung" einfacher: "aktiviert". "Potenzielle Reserven" sind in diesem Zusammenhang wie "weiße Schimmel" und nichts anderes als "Reserven". Die ohne einsichtigen Grund verwendete militärische Metapher "Reserven der Sprache aktivieren" heißt so viel wie "alle sprachlichen Möglichkeiten ausnutzen". Das Relativpronomen "die" im zitierten Satz bezieht sich offenbar auf "Allgemeinsprache". Demzufolge würde die Sprache schon von sich aus tun, was der Verfasser von der schöpferischen Freiheit der Sprecher erst fordert. (Ähnlich unausgegorene Gedanken ergeben sich, wenn man "die" verzweifelt auf "Freiheit", "Aktivierung" oder "Reserven" bezieht.)
(4) Wenn mehrere ineinandergreifende Gedanken syntaktisch so konstruiert sind, daß der Leser ohne Not den Überblick verliert, nennen wir den Satzbau unmäßig. Meist (a) kann man den Satz einfach in zwei oder mehrere Sätze zerlegen; oft sind die verschiedenen Teile aber auch (b) unnötig ineinander verschachtelt oder (c) semantisch falsch aufeinander bezogen. Im oben zitierten (gar nicht besonders langen) Beispielsatz kommen alle drei Mängel vor. Der letzte Teilsatz ("es verstärkt sich...") könnte als selbständiger Satz durch Punkt abgetrennt werden. Inhaltlich variiert und ergänzt er aber den vorherigen Teilsatz ("Nivellieren"), der für sich allein kaum verständlich wäre. Die ersten beiden Gedanken des ganzen Satzes ("Wenn..., so...") sind falsch aufeinander bezogen; richtig müßte das erste Wort "Während" heißen. Einfacher könnte man aber auch diesen beiden Gedanken je einen eigenen Satz widmen und den zweiten dann durch ein "dagegen" an den ersten binden. Im ersten Gedanken ist unklar, wie sich das nachgeklappte "ihrer traditionellen Wortbildung" auf die "Gesetze der Nationalsprache" beziehen soll: einschränkend ("und zwar hinsichtlich der Wortbildung"), exemplarisch ("zum Beispiel der Wortbildung"), hervorhebend ("insbesondere") oder absichtlich unbestimmt ("und"). Übersichtlicher und kürzer (58 bzw. 59 % der Anschläge bzw. Wörter), doch ohne Informationsverlust, könnte der Satz etwa so umformuliert werden: "Früher hing die Bildung mathematischer Fachausdrücke sehr stark von den herkömmlichen Regeln der Wortbildung in einer Nationalsprache ab. Heute verstärkt sich hingegen der Trend zur Internationalisierung."
In drei der vier Kategorien (nämlich mit Ausnahme der Fachwörter) sehen wir also, daß die wissenschaftlich gemeinten Texte sehr viel alltagssprachlicher formuliert sein können, ohne daß sie dadurch an inhaltlicher Qualität verlieren. Dafür gewinnen sie an Verständlichkeit, Lesbarkeit und teilweise auch gedanklicher Klarheit.
Dieses Ergebnis wurde hier nur an wenigen Texten vorgeführt. Es gilt aber für eine erhebliche Menge intellektueller Schriften. Unser ganz kleines Beispielcorpus in diesem Abschnitt behandelt eben das, wovon wir sprechen, nämlich die Frage, wie man Fachwissen einer größeren Allgemeinheit zugänglich machen kann. Diese Frage wird auf eine Weise zur Sprache gebracht, die einer größeren Allgemeinheit gerade nicht zugänglich ist. Das ist beschämend.
Münchhausen zog sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf. Doch intellektuell-autistische Idiomatik ist nicht selbstreflexiv therapierbar; sagen wir jetzt besser: akademisches Gehabe kann sich nicht selbst heilen. Die Sprachbarriere will als menschliche Barriere übersprungen werden: man muß weltoffen werden.

6. Abhilfen

Was also kann man tun, um mit intellektualistischem Stil fertig zu werden? Der Leser oder Hörer hat die Wahl zwischen vier Wegen.
(1) Er kann mutig gegen den Strich lesen. Soentgen (1994) skizziert in seiner "experimentellen Hermeneutik" frische Ideen für einen phantasievollen Umgang mit theoretischen Texten, der sich nicht von akademischem Wortgeklingel einschüchtern läßt: "Fertige Formulierungen haben eine Wirkung wie ein frischgemachtes Bett. Sie laden ein zum dogmatischen Schlummer." (ebd.39) Dagegen schlägt er eine Reihe von einfachen, auf Widerspruch angelegten Lektüretechniken vor. Man solle Definitionen gegen die eigene Lebenserfahrung prüfen, eingängige Textformeln durch sprachliche Abwandlung auf ihren Sinn oder Unsinn hin befragen, in bildhaften Vergleichen die hinkende Stelle aufspüren, gegen Thesen probeweise das genaue Gegenteil durchspielen, anspruchsvolle Theorien auf einfache Gegenstände anwenden und dergleichen mehr. Das sind hauptsächlich Techniken, die helfen, sich mit dem Inhalt und der Argumentationsweise wissenschaftlicher Schriften auseinanderzusetzen. Sie unterwandern die Leichtgläubigkeit, die wissenschaftlichen Gedanken entgegengebracht wird. Eine solche Haltung wird auch falschen Respekt mildern, der intellektualistischem Stil oft gezollt wird. Aber man muß die Sprache doch erst verstehen, um frei und kritisch mit ihr umgehen zu können. Das ist nicht jedermanns Sache.
(2) Leichter, aber auch weniger produktiv, ist es, sich lustig zu machen und intellektuelles Gehabe zu ironisieren. Wunderlich (1993) zum Beispiel zieht den gesamten Wissenschaftsbetrieb durch Übersteigerung ins Lächerliche und amüsiert sich über geschwätzige Vorträge ("Rein empirisch bzw. metatheoretisch und banalogisch") und programmatische Formulierungen ("die autokommunikative Generation"), mit denen Wissenschaftler sich zu profilieren suchen (ebd.152,33-35). Henscheid (1993) formuliert die Vorbemerkung zu seinem "Dummdeutsch"-Wörterbuch in einer Sprache, von der man nicht recht weiß, ob sie selbstironisch oder ernst gemeint, also dummdeutsch geimpft oder angesteckt ist: "'Dummdeutsch': der fraglos wissenschaftlich, historisch, linguistisch nicht allzu ausgewiesene noch abgegrenzte Begriff tut sogar gut daran, im leicht zwielichtig Unausgewiesenen zu verbleiben; wie gleichsam die Sache, die er bezeichnet, selber: Diese genetisch manchmal kaum sortierbare [...]" etc. (ebd.8). Derlei macht Spaß, ändert aber nichts an den Tatsachen.
(3) Man kann intellektualistischen Stil in Alltagssprache übersetzen. Eine praktische Hilfe wären Übersetzungsangebote (wie oben in Abschnitt 3 und 5 teilweise vorgeführt). Und so wie man Fremdsprachen lernt, könnte man auch intellektualistischen Stil erlernen. Wir könnten ein stilgrammatisches Lehrbuch schreiben. Wir könnten ein intellektualistisches Lexikon erstellen. Zum Beispiel fänden wir unter dem Eintrag "Das ist unsere Philosophie" ebenso wie unter "Unsere Intention ist es" jeweils die Übersetzung "das möchten wir gern tun". Viele Übersetzungen wären aber stark kontextabhängig. So müßten wir Kurse anbieten und eröffneten den Intellektuellen ein weiteres Berufs- und Herrschaftsfeld. Der Transfer-und-Popularisierungsexperte (Dipl. transf. et pop.) bezöge seine Rechtfertigung aus den Unarten seiner eigenen Kaste und verstärkte sie nur.
(4) Die vierte Möglichkeit schließlich ist die, die die Mehrheit wählt; und sie tut auch nicht unbedingt schlecht daran. Man kann nämlich intellektualistische Texte einfach links liegen lassen. Das läßt den Verfasser freilich allein. Viel Wissen und Arbeitskraft liegt ungenutzt brach. Oder auch so: viele Autoren entziehen ihre Arbeit unnötigerweise dem größten Teil der Bevölkerung.
Wer das nicht zulassen will, muß vom Verfasser mehr verlangen. Nicht der Leser, sondern der Schreiber ist gefordert. Der muß sich einfach mehr Mühe geben und die Formulierung mehr oder weniger anspruchsvoller Gedanken wie ein Kunsthandwerk betreiben. Seit Poesie und Wissen als zwei verschiedene Weisen von Weltdarstellung auseinandergetreten sind, neigen gelehrte Bücher zu gedrechselter Trockenheit (vgl. Schlaffer 1990:29,222 et passim), obwohl inspiriertes Wissen doch auch begeisternd dargestellt werden könnte. Man muß nicht unbedingt der unorthodoxen Vorstellung von "Wissenschaft als Kunst" (Feyerabend 1984) anhängen oder zum Beispiel zur "wechselseitigen Belebung von philosophischem und dichterischem Diskurs" (Ric?ur 1986:253) beitragen wollen, um intellektuelle Gedanken schöpferisch frisch, klar, gefällig und anschaulich zu formulieren. "Arbeit an einer guten Prosa hat drei Stufen: eine musikalische, auf der sie komponiert, eine architektonische, auf der sie gebaut, endlich eine textile, auf der sie gewoben wird." (Benjamin 1972:102) Und das kann man lernen. Von Werders (1993) "universitäre Schreibdidaktik" etwa pflegt die Übergänge zwischen anschaulichem und abstraktem Denken sowie zwischen alltäglichem und wissenschaftlichem Schreiben. Verfasser sollten lernen, "die Barrieren und Widerstände zwischen innerer und äußerer Sprache (1. Barriere) und zwischen alltäglicher und wissenschaftlicher Schreibqualifikation (2. Barriere)" (ebd.24) zu überwinden. Dann können Leser Gedanken verstehen, ohne erst Worte beiseiteräumen zu müssen.

Literatur

  • Anders, Günther (1980): Die Antiquiertheit des Menschen (1956). 5. Aufl. München: Beck.
  • Blumenberg, Hans (1987): Das Lachen der Thrakerin. Eine Urgeschichte der Theorie. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
  • Bühler, Karl (1934): Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache. Jena: Gustav Fischer.
  • Benjamin, Walter (1972): ACHTUNG STUFEN! In: Einbahnstraße (1928). In: Gesammelte Schriften IV.1. Frankfurt/M.: Suhrkamp, S. 83-148
  • Bolz, Norbert (1990): Theorie der neuen Medien. München 1990: Raben.
  • Feyerabend, Paul (1984): Wissenschaft als Kunst. Frankfurt/M.: Frankfurt/M.
  • Foucault, Michel (1992): Was ist Kritik? (frz.1990). Berlin: Merve.
  • [GAL 1993] Gesellschaft für Angewandte Linguistik e.V. (Hg.): Abstracts zur 24. Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL) e.V. vom 23. bis zum 25. September an der Universität Leipzig. Duisburg (vgl. auch das Programmheft, S. 8, ebd.)
  • Flusser, Vilém (1993): Lob der Oberflächlichkeit. Für eine Phänomenologie der Medien. Bensheim, Düsseldorf: Bollmann.
  • Gracián, Baltasar (1969): Agudeza y Arte de Ingenio (1642). (Ed. Evaristo Correa Calderón). 2 Bde. Madrid
  • Habermas, Jürgen (1985): Der philosophische Diskurs der Moderne. Frankfurt/M.: Suhrkamp
  • Henscheid, Eckhard (1993): Dummdeutsch. Ein Wörterbuch. [Zuvor 1985,1986]. Stuttgart: Reclam.
  • Kübler, Hans-Dieter (1994): Inszenierte Kindheit: Zwischen kommerzieller Konformität und kontingenten Gegenläufigkeiten. In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 41, H. 1, S. 8-26
  • Lepenies, Wolf (1992): Aufstieg und Fall der Intellektuellen in Europa. Frankfurt, New York, Paris: Campus.
  • Lepsius, M. Rainer (1964): Kritik als Beruf. Zur Soziologie der Intellektuellen. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 16, S. 75-91
  • Oevermann, Ulrich/ Allert, Tilman/ Konau, Elisabeth/ Krambeck, Jürgen (1979): Die Methodologie einer »objektiven Hermeneutik« und ihre allgemeine forschungslogische Bedeutung in den Sozialwissenschaften. In: Soeffner, Hans-Georg (Hg.): Interpretative Verfahren in den Sozial- und Textwissenschaften. Stuttgart: Metzler, S. 352-434
  • Ric?ur, Paul (1986): Die lebendige Metapher (frz.1975). München: Fink.
  • Schlaffer, Heinz (1990): Poesie und Wissen. Die Entstehung des ästhetischen Bewußtseins und der philologischen Erkenntnis. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
  • Seibel, Wolfgang (1992): Funktionaler Dilettantismus. Erfolgreich scheiternde Organisationen im »Dritten Sektor« zwischen Markt und Staat. Baden-Baden: Nomos.
  • Soentgen, Jens (1994): Experimentelle Hermeneutik oder: Die Kunst und das Vergnügen Theorien zu lesen. In: Das Hochschulwesen 42, H. 1, S. 36-45.
  • Unseld, Godela (1993): Maschinenintelligenz oder Menschenphantasie? Ein Plädoyer für den Ausstieg aus unserer technisch-wissenschaftlichen Kultur. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
  • Valtin, Renate/ Naegele, Ingrid M. (1993): Hürden beim Schriftspracherwerb. Von der Legasthenie zur LRS. In: Haarmann, Dieter (Hg.): Handbuch Grundschule. Bd. 2. Fachdidaktik: Inhalte und Bereiche grundlegender Bildung. Weinheim, Basel: Beltz, S. 143-155.
  • Weinrich, Harald (1985): Tempus. Besprochene und erzählte Welt (1964). 4. Aufl. Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz: Kohlhammer.
  • von Werder, Lutz (1993): Lehrbuch des wissenschaftlichen Schreibens. Ein Übungsbuch für die Praxis. Berlin, Milow: Schibri.
  • Wichter, Sigurd (1994): Experten- und Laienwortschätze. Umriß einer Lexikologie der Vertikalität. Tübingen: Niemeyer.
  • Wunderlich, Otto (Hg.1993): Entfesselte Wissenschaft. Beiträge zur Wissenschaftsbetriebslehre. Opladen: Westdeutscher Verlag.

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