Eineinhalb Monate später wurde in Kiew der prominente Journalist Oles
Busyna auf offener Straße erschossen. Er war ein Journalist, der dem
neuen Regime in Kiew kritisch gegenüberstand. Im fraglichen Zeitraum gab
es in der Ukraine etwa zwölf Morde an regimekritischen Menschen, also
an Politikern, Journalisten und anderen. Und es gab äußerst mysteriöse
Selbstmorde von Regimekritikern. Das hat jedoch bei uns in den
Mainstreamnachrichten keine Rolle gespielt. Wenn ich heute einen
Journalisten frage, wer Oles Busyna ist, dann sehe ich nur große
fragende Augen. Das ist so ein Beispiel für das Messen mit zweierlei
Maß. Wenn sich solche Formen von Einseitigkeit oder dass man bestimmte
Dinge gar nicht erst wahrnimmt, verdichten, intensivieren, dann entsteht
das, was man in der Medienforschung ein Narrativ nennt. Narrative gibt
es allerdings viele, es gab in der Griechenlandkrise ein Narrativ…
Prof. Dr. Ulrich Teusch ist Publizist, Hörfunk- und Sachbuchautor und Professor für Politikwissenschaft an der Universität Trier. In seinem jüngsten Buch „Lückenpresse. Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten“ (2016) beschäftigt er sich mit der Glaubwürdigkeitskrise unserer Qualitätsmedien.
Quelle: Bildungskanal ARD alpha - Sendung vom 7.2.2017, 20.15 Uhr Professor Dr. Ulrich Teusch Sachbuchautor und Journalist im Gespräch mit Dr. Michael Appel
Prof. Dr. Ulrich Teusch ist Publizist, Hörfunk- und Sachbuchautor und Professor für Politikwissenschaft an der Universität Trier. In seinem jüngsten Buch „Lückenpresse. Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten“ (2016) beschäftigt er sich mit der Glaubwürdigkeitskrise unserer Qualitätsmedien.
Quelle: Bildungskanal ARD alpha - Sendung vom 7.2.2017, 20.15 Uhr Professor Dr. Ulrich Teusch Sachbuchautor und Journalist im Gespräch mit Dr. Michael Appel
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