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Freitag, 25. August 2023

Die zynische Rhetorik Lindners und der stille Angriff auf den Sozialstaat: Kinder zahlen den Preis!

Christian Lindner hat in einer Podiumsdiskussion folgendes zu Protokoll gegeben:

"[...] Es gibt also ganz klar einen statistischen Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Kinderarmut oder ist es nicht mindestens diskussionswürdig in die Sprachförderung, Integration, Beschäftigungsfähigkeit der Eltern zu investieren. [...]"

Was will dieser Manipulator und Sozialrassist Lindner uns eigentlich weismachen? Dass ausschließlich vermögende Eltern fähig sind, ihre Kinder ordentlich zu ernähren? Die Armen? Laut ihm sind sie offensichtlich zu unwissend, um das zu tun. Lindner zeigt sich hier nicht nur als verblendeter Demagoge, sondern entblößt sich als harter Sozialrassist. Seine wahren Farben sind klar ersichtlich. Es ist eine unbestreitbare Realität, dass sozialleistungsabhängige Menschen mit Kindern kein Kindergeld erhalten, sondern dass dieses direkt mit den Sozialleistungen verrechnet wird.

Die versteckte Annahme dahinter? Dass die finanziell Schwächeren lieber ihr letztes Geld für Alkohol ausgeben, anstatt ihre Kinder zu versorgen. Ein zynischer und entwürdigender Blick auf die Armen.

Wer meint, dass nur Migranten von dieser Agenda betroffen sind, liegt gewaltig daneben. Für Libertäre ist der Sozialstaat schon lange ein Dorn im Auge. Mit ihrer demagogischen Rhetorik zielen sie darauf ab, den Sozialstaat schrittweise zu demontieren. Es ist nicht der Sozialstaat, der für die Migration verantwortlich ist, sondern politische Entscheidungen. 

Die derzeitigen Missstände könnten sofort beendet werden, aber das ist nicht gewollt. Stattdessen werden Argumente geschaffen, um den Sozialstaat zu schwächen. Die Migrationsproblematik wird als Vorwand genutzt, um dem Sozialstaat die Schuld zuzuschieben und ihn stetig abzubauen. Wer glaubt, dass deutsche Familien hiervon unberührt bleiben, sollte dringend seinen Realitätssinn überprüfen.

Eltern, die von Sozialleistungen abhängig sind und Kinder haben, stehen vor enormen Herausforderungen. Entgegen der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts wurde der Regelbedarf viel zu niedrig angesetzt. Dazu kommt, dass das Kindergeld zusätzlich mit den Sozialleistungen verrechnet wird.

In der 32. Sitzung des Agrarausschusses des Bundestages vom 24. Juni 2019 brachte Prof. Dr. med. Hans-Konrad Biesalski die Auswirkungen dieser Praktik unverblümt auf den Punkt. Er betonte die gravierenden Folgen, die entstehen, wenn Menschen, die es dringend benötigen, kein Kindergeld erhalten.

20,4 Prozent der Kinder leben in relativer Armut, von denen 23 Prozent auf die Tafel angewiesen sind. Was bedeutet Ernährung in Armut? Studien des Robert-Koch-Instituts (RKI) und anderer Untersuchungen haben gezeigt, dass die ärmere Bevölkerung Lebensmittel mit geringem Preis-/Mengenverhältnis bevorzugt, wie Nudeln, Kartoffeln, fettes Fleisch und Wurst mit hohem Energiegehalt. Diese Lebensmittel weisen jedoch oft nur geringe Mikronährstoffe auf.

Daraus ergibt sich das double burden-Problem, das gleichzeitige Vorliegen von Übergewicht und Mangelernährung als Doppelbelastung. Übergewicht tritt bei Kindern aus armen Verhältnissen drei- bis fünfmal häufiger auf. Besonders besorgniserregend ist die eingeschränkte physische Entwicklung bei Kindern unter 3 Jahren, auch bekannt als 'stunting'. In Brandenburg verzeichnen 250.000 Kinder aus armen Verhältnissen im Vergleich zum Trend eine abnehmende Körpergröße. Stunting ist irreparabel und führt zu physischer Einschränkung.

Ein weiteres Problem bei diesen Kindern betrifft die kognitive Entwicklung. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Einkommenssituation der Eltern und kognitiven Störungen. In Brandenburg sind Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern aus armen Verhältnissen 15-mal häufiger als bei Kindern aus wohlhabenden Verhältnissen. Besonders betroffen ist der Hippocampus, ein Hirnareal, dessen Entwicklung gestört ist.

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