RT DE, 18. Sep. 2023, 10:49 Uhr
In Frankreich tobt aktuell eine Debatte darüber, ob Gynäkologen transsexuelle Männer untersuchen und behandeln müssen und ob
die Weigerung, dies zu tun, "transphob" ist. Den Anstoß gab ein
Gynäkologe im südfranzösischen Pau, der die Untersuchung verweigerte.
Wie
die Zeitung Le Figaro am vergangenen Montag berichtete, hat sich der im
südfranzösischen Pau praktizierende Gynäkologe Dr. Victor Acharian
geweigert, einen Transsexuellen zu untersuchen und erntete dafür einen
Shitstorm von LGBT-Aktivisten.
Der Transsexuelle, der sich nach
eigenen Angaben im Prozess der Transition vom biologischen Mann zur
biologischen Frau befindet, hatte zuvor online einen Termin in der
Praxis des Arztes vereinbart. Am vereinbarten Tag erschien er dort
gemeinsam mit seinem Lebensgefährten. Den weiteren Gang der Ereignisse
schildert Le Figaro nach den Aussagen einer Arzthelferin. Als sie Dr.
Acharian über den neuen Patienten informiert hat, habe dieser
geantwortet:
"Darum kümmere ich mich nicht. Es gibt dafür Spezialisten in Bordeaux oder Toulouse."
Nachdem
die Mitarbeiterin dem Paar die Antwort des Arztes ausgerichtet hatte,
sei sie laut ihren Angaben von den beiden als "transphob" beschimpft
worden. Verärgert über die Ablehnung der Untersuchung, habe der Partner
zudem eine negative Rezension auf Google geschrieben, in der er den Arzt
der Transphobie beschuldigte:
"Es war der erste Termin für meine Trans-Partnerin. Er weigerte sich, sie zu behandeln, und seine Sekretärin wies uns kalt ab."
Dr. Acharian reagierte umgehend auf die Beschwerde und antwortete auf die Bewertung mit folgenden Worten:
"Mein Herr. Ich bin ein Gynäkologe und beschäftige mich mit echten
Frauen. Ich habe keine Kompetenz, Männer zu behandeln, auch wenn sie
ihre Bärte rasiert haben und meiner Sekretärin erzählen, dass sie Frauen
geworden sind. Mein gynäkologischer Untersuchungstisch ist nicht für
die Untersuchung von Männern adaptiert. Sie haben spezialisierte und
sehr kompetente Dienste, die Männer wie Sie behandeln. Ich danke Ihnen,
dass Sie Transpersonen darüber informiert haben, niemals in meine Praxis
zu kommen."
LGBT-Organisationen in Frankreich reagierten empört
auf diese Antwort, die sie als transphob und diskriminierend
bezeichneten. Die Gruppe "SOS Homophobie" hat nach eigenen Angaben
rechtliche Schritte gegen den Gynäkologen eingeleitet.
In den
französischen Medien löste der Vorfall eine kontroverse Debatte aus.
Mediziner, LGBTQ-Gruppen und politische Kommentatoren diskutieren über
die Frage, ob es diskriminierend sei, jemandem, der keine weiblichen
Geschlechtsorgane hat, eine gynäkologische Untersuchung zu verweigern.
https://pressefreiheit.rtde.live/gesellschaft/181034-..
"Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten." Bertolt Brecht
Freitag, 22. September 2023
"Dafür gibt es Spezialisten in Bordeaux" – Gynäkologe weigert sich, Transsexuellen zu untersuchen
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