Eine Analyse der systematischen Zerstörung unserer Wirtschafts- und Sozialordnung
Während eine ahnungslose politische Klasse die Digitalisierung und künstliche Intelligenz als Heilsbringer feiert, bahnt sich die größte gesellschaftliche Katastrophe seit der industriellen Revolution an. Mit erschreckender Naivität taumeln unsere "Entscheider" in eine Zukunft, deren dramatische Konsequenzen sie entweder nicht verstehen – oder bewusst ignorieren.
Die Realität ist: Während in den Parlamenten noch über Digitalisierungsstrategien und KI-Chancen schwadroniert wird, rollt bereits eine Welle der Arbeitsplatzvernichtung auf uns zu, die in ihrer Dimension alles Bisherige in den Schatten stellt. Unsere politische Elite gleicht dabei Schachspielern, die begeistert ihre Bauern vorrücken, während sie nicht bemerken, dass das Brett bereits brennt.
Die große Täuschung
Beginnen wir mit der perfiden Täuschung namens Mindestlohn. Was als soziale Errungenschaft verkauft wird, ist in Wahrheit ein Instrument der systematischen Lohndrückerei. "Wir zahlen doch Mindestlohn!" – dieser Satz ist zum Mantra der Arbeitgeber geworden. Eine bewusste Verhöhnung, wenn man die wahren Zahlen kennt.
Nehmen wir das Beispiel der Großbäckerei Kamps: Ein modernes Werk mit 250 Beschäftigten verarbeitet täglich 320 Tonnen Mehl. Allein der Brötchenverkauf von vier Tagen würde ausreichen, um die Monatsgehälter aller Mitarbeiter zu bezahlen. Bei einer Verarbeitung von 100 Tonnen Mehl zu Brötchen, mit einem Verkaufspreis von nur 0,10 Euro pro Stück, ergibt sich ein Tagesumsatz von 300.000 Euro - allein aus Brötchen. Wo früher 3.000 Menschen (1.000 Bäcker mit je einem Gesellen und einer Verkäuferin) ihr Auskommen hatten, schaffen heute 250 Menschen die gleiche Produktion.
Die Realität: Nicht die Löhne sind das Problem. Die wahren Kostentreiber sind Zins- und Tilgungslasten, Energiekosten, Konzernstrukturen. Aber davon spricht niemand.
Der fundamentale Unterschied zur Ford-Revolution
Henry Ford erkannte: "Autos kaufen keine Autos." Er zahlte Spitzenlöhne und senkte die Arbeitszeit, stellte sogar noch mehr Arbeiter ein - weil ein riesiger unerschlossener Markt existierte. Jedes produzierte Auto fand seinen Käufer, die Produktivitätssteigerung schuf neue Kaufkraft.
Die KI-Revolution funktioniert fundamental anders: Wenn Rossmann Putzroboter einsetzt oder Krankenhäuser KI-Diagnostik einführen, werden keine neuen Märkte erschlossen. Es werden lediglich Kosten gespart und Menschen entlassen. Die Patienten werden nicht häufiger krank, nur weil KI die Diagnose stellt. Die Böden werden nicht schmutziger, nur weil Roboter sie reinigen.
Drogeriemarktkette Rossmann ordert 170 Reinigungsroboter
Die zum Stuttgarter Reinigungsmaschinenhersteller Columbus gehörende Philon Service Robotics hat ihren bisher größten Einzelauftrag abgeschlossen: 170 Reinigungsroboter für Rossmann.
"Dieser Auftrag ist ein bedeutender Meilenstein für uns und zeigt, wie groß die Nachfrage nach automatisierten Reinigungslösungen in großen Filialketten inzwischen ist", erklärt Martin Haubensack, CTO der Philon Service Robotics.
45 Geräte vom Typ Phantas des chinesischen Herstellers Gausium seien bereits erfolgreich gestartet und sorgen vor und während der Geschäftszeiten für saubere Filialen der Drogeriemarktkette. Insgesamt sollen in den nächsten Monaten 170 Reinigungsroboter desselben Typs in Betrieb genommen werden. Europaweit verfügt Rossmann über 4.700 Filialen.
https://www.rationell-reinigen.de/drogeriemarktkette-rossmann-ordert-170-reinigungsroboter-288712/
Der Zynismus der "Innovation"
Wie weit sich unsere Eliten von der sozialen Realität entfernt haben, zeigt ein besonders zynisches Beispiel: Adidas wurde 2018 für seine "Speedfactory" mit dem Deutschen Innovationspreis ausgezeichnet. Wofür? Für eine vollautomatische Schuhproduktion, die fast ohne Menschen auskommt.
Was Adidas-CEO Herbert Hainer gegenüber der "Welt" als "Revolution" feiert, ist in Wahrheit ein Lehrstück des sozialen Kahlschlags. Seine zynischen Worte sprechen Bände: "Als ich 1987 bei Adidas angefangen habe, wurde die Produktion gerade nach Asien verlagert. Jetzt schließt sich der Kreis und die Fertigung kommt zurück." Was er verschweigt: Die Produktion kehrt zurück - aber ohne die Menschen. Die "Innovation", für die es in Deutschland auch noch Preise gibt, besteht einzig darin, Tausende von Arbeitsplätzen zu vernichten - erst in Asien, dann durch Roboter ersetzt.
https://www.ispo.com/trends/adidas-speedfactory-schuh-produktion-vollautomatisch
KI: Der finale Sargnagel
Die Zahlen sind erschreckend:
- 34,6 Millionen Menschen im Dienstleistungssektor
- Davon drohen 10 Millionen Jobs wegzufallen
- 600 Milliarden Euro Personalkosten verschwinden
- 300 Milliarden Euro weniger Konsumkraft
- 300 Milliarden Euro Verlust an Steuern und Sozialabgaben
Die vergessene menschliche Realität
Eine 55-jährige Reinigungskraft, die 30 Jahre lang körperliche Schwerstarbeit geleistet hat, wird nicht plötzlich Programmiererin. Ihr Körper, ihre Nerven, ihr gesamtes Sein ist auf eine bestimmte Art der Arbeit konditioniert. Jahrzehntelange körperliche Arbeit prägt nicht nur die Muskeln, sondern das gesamte Nervensystem, die Denkstrukturen, den Lebensrhythmus. Diese Menschen einfach "umzuschulen" ist nicht nur naiv – es ist menschenverachtend.
Aber es trifft nicht nur die körperlich Arbeitenden. Die KI-Revolution macht vor niemandem Halt:
- Steuerberater? KI erledigt Steuererklärungen in Sekunden, präziser als jeder Mensch
- Sachbearbeiter in Behörden? Automatische Systeme bearbeiten Anträge rund um die Uhr
- Kundenservice? Chatbots beantworten Fragen in Echtzeit in perfektem Deutsch
- Bankangestellte? KI-Systeme analysieren Kreditwürdigkeit besser als jeder Mensch
- Versicherungen? Algorithmen bearbeiten Schadensfälle ohne menschliches Zutun
- Personalabteilungen? KI sichtet Bewerbungen und führt erste Gespräche
- Anwaltskanzleien? KI-Systeme analysieren Verträge und Präzedenzfälle in Sekunden
- Medizinische Diagnose? KI erkennt Krankheiten präziser als erfahrene Ärzte
Der gesamte Dienstleistungssektor steht vor dem Umbruch. Wenn 10 Millionen Jobs wegfallen, bedeutet das:
- Jeder dritte Arbeitsplatz im Dienstleistungssektor verschwindet
- Ganze Berufszweige werden obsolet
- Der Mittelstand wird ausgehöhlt
- Qualifizierte Fachkräfte werden arbeitslos
- Jahrzehnte an Berufserfahrung werden wertlos
Der systematische Zusammenbruch
Die Folgen dieser Entwicklung sind vorprogrammiert und werden unser Land in seinen Grundfesten erschüttern:
- Sozialsysteme kollabieren
- Rentenversicherung wird zahlungsunfähig
- Kranken- und Pflegeversicherung brechen zusammen
- Arbeitslosenversicherung wird überfordert
- Wirtschaftlicher Teufelskreis
- Weniger Kaufkraft = weniger Konsum
- Weniger Konsum = weniger Produktion
- Weniger Produktion = noch mehr Automatisierung
- Die Kosten der Automatisierung werden sozialisiert
- Privatisierung der Gewinne, Sozialisierung der Verluste
- Unternehmen sparen Personalkosten durch KI
- Entlassene Arbeitnehmer fallen ins soziale Netz
- Die Allgemeinheit trägt die sozialen Folgekosten
- Während Konzerne Rekordgewinne einfahren, kollabieren die öffentlichen Kassen
Der geplante Chaos-Katalysator?
Die entscheidende Frage lautet: Ist diese Entwicklung wirklich ungesteuert? Oder sitzen in den globalen Think Tanks längst die Strategen, die genau wissen, wohin die Reise geht?
Die Geschichte lehrt uns: Große gesellschaftliche Umbrüche wurden stets durch Krisen ermöglicht. Erst wenn die Not groß genug ist, akzeptieren die Menschen "Lösungen", die sie vorher niemals akzeptiert hätten. Digitales Zentralbankgeld? Soziales Kreditsystem? Totale digitale Kontrolle? Was heute undenkbar erscheint, könnte morgen als "alternativlos" verkauft werden.
Die wahre Lösung
Die technische Entwicklung ist nicht das Problem. Das Problem ist die systematische Verweigerung einer gerechten Verteilung der Produktivitätsgewinne. Wir brauchen:
- Radikale Lohnsteigerungen statt Mindestlohn-Almosen
- Massive Besteuerung von KI-generierten Gewinnen
- Grundlegende Reform der sozialen Sicherungssysteme
- Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich
- Echte Mitbestimmung der Arbeitnehmer bei der KI-Einführung
Fazit: Der Countdown läuft
Besonders perfide: Die Unternehmen, die durch KI massiv Personal abbauen, verschärfen nicht nur die soziale Krise - sie untergraben auch ihre eigene Existenzgrundlage. Denn anders als zu Fords Zeiten werden keine neuen Märkte erschlossen. Es werden nur bestehende Prozesse automatisiert, Menschen entlassen und die sozialen Kosten der Allgemeinheit aufgebürdet. Ein Putzroboter bei Rossmann schafft keine neue Nachfrage - er vernichtet nur Arbeitsplätze. Eine KI-Diagnose im Krankenhaus generiert keine zusätzlichen Patienten - sie macht nur Ärzte und medizinisches Personal arbeitslos.
Der Unterschied zu früheren technischen Revolutionen: Diesmal werden keine vergleichbaren neuen Jobs entstehen. Die KI macht auch vor hochqualifizierten Tätigkeiten nicht halt. Sie ist kein Jobmotor, sondern eine Jobvernichtungsmaschine bisher ungekannten Ausmaßes.
Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Morgen könnte es zu spät sein.
"Eine Gesellschaft, die ihre produktivsten Mitglieder systematisch ausschließt und verarmen lässt, ist nicht nur moralisch bankrott – sie ist auch wirtschaftlich zum Scheitern verurteilt."
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