Das Narrativ von Chinas unaufhaltsamem Aufstieg zur globalen Supermacht, gespeist aus eigener Kraft und nationalem Willen, dominiert die Schlagzeilen. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine andere Geschichte – eine Geschichte, in der Chinas heutige Position das Resultat einer jahrzehntelangen, strategischen Einflussnahme durch ein mächtiges angloamerikanisches Establishment ist. Dieses Establishment hat China nicht nur aktiv aufgebaut, sondern es gleichzeitig in ein tiefes Netz der Abhängigkeit verwoben. Ohne diese externen Kräfte wäre das China, das wir heute kennen, nicht existent. Die jüngsten Entwicklungen und Analysen legen zudem nahe: Die oft porträtierte Bedrohung durch China ist eine Illusion. Vielmehr ist das Land ein Koloss auf tönernen Füßen, dessen Schicksal vom Wohlwollen seiner einstigen Förderer abhängt.
Der Masterplan: Wie das Establishment China formte
Die Anfänge dieser gesteuerten Entwicklung reichen weit zurück. Im Zentrum der Einflussnahme standen und stehen Organisationen und Dynastien, deren Namen eng mit der globalen Machtstruktur verwoben sind.
Das Fundament wurde durch Institutionen wie die Yale University und ihre einflussreiche Geheimgesellschaft "Skull and Bones" gelegt. General William Russell, Gründer von Skull and Bones, dominierte mit seiner Reederei den chinesischen Opiumhandel. Eli Yale selbst verdiente sein Vermögen durch die britische Ostindien-Kompanie, die ebenfalls Opium schmuggelte. Diese historischen Verbindungen zum Opiumhandel waren nicht nur lukrativ, sondern schufen auch erste Strukturen der Einflussnahme.
Die 1903 gegründete Initiative "Yale in China", die offiziell Schulen und Krankenhäuser betrieb, fungierte als ein entscheidendes nachrichtendienstliches Netzwerk. Ihr Zweck war es, die republikanische Bewegung Sun Yat-sens zu untergraben und stattdessen die Maoisten zu fördern – jene Kräfte, die China nach Ansicht des Establishments in einem kontrollierbareren, weniger entwickelten Zustand halten sollten. Mao Zedong, der spätere Staatsgründer, war selbst Student dieser Institution. "Yale in China" diente während des Zweiten Weltkriegs dem US-Establishment und seinem Office of Strategic Services (OSS) als Instrument, um die Maoisten an die Macht zu bringen. Die Besetzung von US-Botschafterposten in Peking durch Skull and Bones-Mitglieder unterstreicht diese personelle Kontinuität der Einflussnahme.
Die Architekten der Abhängigkeit: Rockefeller, Kissinger, Bush und die Wall Street
Der Aufbau Chinas und seine gleichzeitige Verankerung in Abhängigkeit wurde von Schlüsselakteuren und Institutionen vorangetrieben:
- Die Rockefeller-Stiftung spielte eine zentrale Rolle. Sie war maßgeblich an der Gründung und Finanzierung des Peking Union Medical College beteiligt, das als "Johns Hopkins von China" konzipiert wurde. Darüber hinaus sicherte sich die Standard Oil Company der Rockefellers frühzeitig Ölkonzessionen in China. David Rockefellers Treffen mit Zhou Enlai 1973 und die Etablierung der Chase Manhattan Bank als erste Korrespondenzbank der National Bank of China in den USA zementierten diese finanziellen und politischen Verbindungen.
- Henry Kissinger, eng verbunden mit der Chase Manhattan Bank, war eine Schlüsselfigur in der Nixon-Administration, die die strategische Entscheidung traf, das kommunistische China als globalen Akteur aufzubauen – ein Arm in einem dialektischen Machtspiel.
- Die Bush-Dynastie, tief verwurzelt in Skull and Bones (George H.W. Bush), war aktiv an der Umsetzung dieser Politik beteiligt. George H.W. Bush diente als US-Vertreter in China, und sein Bruder Prescott Bush Jr. engagierte sich später in der Amerikanisch-Chinesischen Handelskammer, die den Handel weiter förderte.
- Die Wall Street intervenierte bereits 1911 in die Sun-Yat-Sen-Revolution und legte damit früh den Grundstein für wirtschaftliche Einflussnahme. Kriegsminister wie Henry L. Stimson (Skull and Bones-Mitglied) sorgten dafür, dass die kommunistischen Kräfte in China militärisch nicht entscheidend geschwächt wurden.
Diese Akteure nutzten ein breites Spektrum an Strategien: massive Finanzhilfen, den Transfer von Technologie und Know-how, politische Manöver zur Stärkung der gewünschten Fraktionen und die Etablierung von Bildungseinrichtungen und Handelsbeziehungen, die sowohl dem Aufbau dienten als auch Kontrollmechanismen schufen.
Hongkong spielte in diesem Gefüge eine historisch wichtige Rolle. Als britische Kronkolonie war es ein zentraler Knotenpunkt für den Handel des Westens mit China, einschließlich des von den USA und Großbritannien dominierten Opiumhandels, der China schwächte und abhängig machte. Die Russell and Company, gegründet von einem Skull and Bones-Mitglied, wickelte einen Großteil des Handels ab, und Hongkong war neben Macao und Shanghai ein Zielhafen für das Opium. Später diente Hongkong auch als Basis für Organisationen wie Soong Ching Lings "China Defence League", die im Ringen um die Macht in China eine Rolle spielten und ebenfalls von westlichen Interessen beeinflusst wurden. Die Verstrickung von Familien wie den Sassoons im Opiumhandel über Hongkong unterstreicht dessen Bedeutung als Einfallstor und Kontrollpunkt.
Die bröckelnde Fassade: Chinas inszenierte Verletzlichkeit
Wenn China also nach dem Drehbuch des angloamerikanischen Establishments aufgebaut und in Abhängigkeit gehalten wurde, dann ist das Bild seiner heutigen Stärke trügerisch. Die in verschiedenen Analysen beschriebenen Phänomene – die angebliche Kupferknappheit, die nur noch wenige Wochen Puffer lässt, die massenhaften Fabrikschließungen, die Immobilienkrise und der demografische Kollaps – sind dann keine überraschenden internen Krisen, sondern logische Konsequenzen dieser Abhängigkeit.
Die Maßnahmen der Trump-Administration, wie die Verhängung von Zöllen, fungierten als Katalysator, der diese strukturelle Schwäche Chinas offenlegte. Sie zeigten, dass die Lebensadern der chinesischen Wirtschaft – der Export billiger Waren in die USA und der Zugang zu globalen Rohstoffen und Märkten – eben nicht autonom von Peking kontrolliert werden. Die chinesische Wirtschaft, so die These, wurde auf unfairen Vorteilen, Währungsmanipulation und dem Diebstahl geistigen Eigentums aufgebaut, stillschweigend geduldet oder gar gefördert von jenen westlichen Kreisen, die davon profitierten.
Der Würgegriff der Paten: Wenn der Geldhahn zugedreht wird
Die Erkenntnis ist ernüchternd: Die vermeintliche Gefahr, die von einem allmächtigen China ausgeht, ist eine gezielte mediale Darstellung. In Wahrheit besitzt das angloamerikanische Establishment, das China einst in seine jetzige Position brachte, weiterhin die Kontrollmechanismen. Wenn die Interessen dieser Architekten es erfordern, kann der "Hahn zugedreht werden".
China ist nicht der unabhängige Drache, als der es sich präsentiert, sondern eine Kreatur, die an den Fäden seiner Schöpfer tanzt. Die "Zeichen für einen Zusammenbruch des Regimes", von denen Experten wie Gordon Chang warnen, sind die sichtbaren Risse in einer sorgfältig konstruierten Illusion.
Die entlarvte Realität
Die Verflechtungen zwischen dem angloamerikanischen Establishment und dem Aufstieg sowie der fortwährenden Abhängigkeit Chinas sind keine bloßen Vermutungen, sondern durch eine Fülle von Indizien und historischen Verbindungen belegt. Die Rockefeller-Stiftung, Kissinger, die Bush-Dynastie, die Wall Street und die strategische Rolle von Yale und Skull and Bones sind keine isolierten Phänomene, sondern Teile eines umfassenden, über Generationen reichenden Projekts.
Das kommunistische China ist demnach nicht die Antithese zur westlichen kapitalistischen Ordnung, sondern vielmehr dessen dialektisches Produkt – geschaffen, um bestimmten globalen Agenden zu dienen. Die heutige angebliche wirtschaftliche Konfrontation ist lediglich die nächste Phase in diesem globalen Machtspiel, in dem China die ihm zugedachte Rolle spielt, aber letztendlich am Gängelband seiner Architekten verbleibt. Die wirkliche Macht liegt nicht in Peking, sondern bei jenen, die die Baupläne für das moderne China entworfen und die Mechanismen seiner Abhängigkeit installiert haben.
Quellenangabe
Primärquellen zum angloamerikanischen Aufbau Chinas
Antony C. Sutton
- Sutton, A.C. (1983). America's Secret Establishment: An Introduction to the Order of Skull & Bones. Suttons wegweisendes Werk über die Yale-Geheimgesellschaft Skull & Bones, das er selbst als sein wichtigstes Buch betrachtete. Darin dokumentiert er, wie diese elitäre Vereinigung eine treibende Kraft hinter dem bewussten Aufbau gegnerischer Mächte sei, darunter China. Bekannt für seine brisante Prognose: "Um das Jahr 2000 wird das kommunistische China eine von amerikanischer Technologie und amerikanischem Können aufgebaute 'Supermacht' sein."
- Sutton, A.C. (1968-1973). Western Technology-Trilogie. Diese dreibändige Untersuchung zum Technologietransfer in die Sowjetunion legte die methodische Grundlage für Suttons spätere Analysen über China. Er dokumentiert detailliert, wie westliche Unternehmen und Regierungen hochentwickelte Technologien an "feindliche" Regime transferierten und damit deren militärische und wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich förderten.
Carroll Quigley
- Quigley, C. (1966). Tragedy and Hope: A History of the World in Our Time. Quigleys monumentales 1.300-Seiten-Werk, in dem er als Insider die Existenz eines internationalen Netzwerks angloamerikanischer Banken- und Finanzeliten offenlegt, das erheblichen Einfluss auf die Weltpolitik ausübt. Die Errichtung eines globalisierten Finanzsystems und die Kontrolle wichtiger Rohstoffmärkte in Asien spielen darin eine zentrale Rolle.
- Quigley, C. (1981). The Anglo-American Establishment. In diesem posthum veröffentlichten Werk beschreibt Quigley detailliert die Entstehung und den Einfluss eines geheimen Elitennetzwerks, das er mit Cecil Rhodes in Verbindung bringt und das die britische und amerikanische Außenpolitik seit den 1890er Jahren maßgeblich beeinflusst habe, insbesondere in Bezug auf China und andere asiatische Regionen.
Sekundärliteratur und weiterführende Quellen
Yale-China Verbindung
- Holden, R. (1964). Yale in China: The Mainland, 1901-1951. Holden, selbst OSS-Mitarbeiter und Mitglied von Skull & Bones, dokumentiert die Geschichte des Yale-in-China-Programms. Besonders aufschlussreich sind die Beschreibungen der Verbindungen zwischen dem Programm und Mao Zedong sowie anderen kommunistischen Führern in den 1920er und 1930er Jahren.
- Spence, J. (1969). To Change China: Western Advisors in China. Ein Standardwerk über den westlichen Einfluss in China, das die Rolle von Missionaren, Geschäftsleuten und Diplomaten bei der Transformation des Landes beleuchtet. Spence untersucht kritisch die ideologischen Motive und oft unbeabsichtigten Konsequenzen westlicher Interventionen.
Skull & Bones und geopolitische Verbindungen
- Robbins, A. (2002). Secrets of the Tomb: Skull and Bones, the Ivy League, and the Hidden Paths of Power. Eine investigative Untersuchung der Yale-Geheimgesellschaft, die deren Einfluss auf die US-Außenpolitik, insbesondere gegenüber China, kritisch beleuchtet. Robbins dokumentiert die auffällige Häufung von Skull & Bones-Mitgliedern in Schlüsselpositionen der US-China-Politik.
- Iserbyt, C.T. (1999). The Deliberate Dumbing Down of America. Verfasst von der Tochter eines Skull & Bones-Mitglieds, enthält dieses Werk wichtige Einblicke in die internen Machenschaften der Organisation. Iserbyt hatte Zugang zu privaten Dokumenten, die Verbindungen zwischen Yale, dem US-Geheimdienst und dem Aufstieg Maos belegen.
Technologietransfer nach China
- Mann, J. (1992). About Face: A History of America's Curious Relationship with China, from Nixon to Clinton. Eine kritische Analyse der US-China-Beziehungen, die den dramatischen Wandel von Feindseligkeit zu wirtschaftlicher Verflechtung dokumentiert. Mann beleuchtet besonders die Rolle von US-Unternehmen und der amerikanischen Elite bei der Modernisierung Chinas.
- Prestowitz, C. (2010). The Betrayal of American Prosperity. Der ehemalige Handelsberater unter Reagan analysiert, wie die USA durch unkontrollierten Technologietransfer China zum wirtschaftlichen und geopolitischen Rivalen aufgebaut haben. Er dokumentiert den systematischen Transfer von Hochtechnologie und Know-how nach China seit den 1970er Jahren.
Opiumhandel und frühe Verbindungen
- Trocki, C.A. (1999). Opium, Empire and the Global Political Economy. Eine umfassende Analyse der Rolle des Opiumhandels bei der Schaffung moderner kapitalistischer Imperien. Trocki beleuchtet die Verbindungen zwischen dem historischen Opiumhandel, dem Aufstieg großer amerikanischer Vermögen und dem späteren Einfluss auf China.
- Matheson, J. (1836). The Present Position and Prospects of the British Trade with China. Eine zeitgenössische Quelle, die einzigartige Einblicke in den frühen westlichen Handel mit China gibt, einschließlich der Rolle des Opiums und der wichtigsten Handelsgesellschaften, die später mit Yale und anderen Elite-Institutionen eng verbunden waren.
Zeitgenössische Analysen
- Chang, J. & Halliday, J. (2005). Mao: The Unknown Story. Diese kontroverse Biographie enthält wichtige Erkenntnisse über Maos Verbindungen zu westlichen Unterstützern. Die Autoren behaupten unter anderem, dass Mao während des Krieges Opium ins Ausland verkaufte, ähnlich wie die britischen Händler im 19. Jahrhundert.
- Pillsbury, M. (2015). The Hundred-Year Marathon: China's Secret Strategy to Replace America as the Global Superpower. Der China-Experte des Pentagon beschreibt, wie China westliche Technologie und Kapital systematisch nutzte, um seinen Aufstieg zu finanzieren, während es gleichzeitig eine langfristige Strategie zur Ablösung der USA als Weltmacht verfolgte – ein Prozess, der von westlichen Eliten entweder nicht erkannt oder aktiv unterstützt wurde.
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