Erst verweigert das Jobcenter einem schwerkranken Mann so
lange Arbeitslosengeld II, bis er obdachlos wird. Jetzt hilft ihm ein
Rechtsanwalt, sich gegen die andauernden Schikanen zu wehren.
Erfolgreich. Doch das Jobcenter schlägt zurück. Nach zahlreichen
verlorenen Klagen wird nun versucht, den Mann abschieben zu lassen. Zwar
lebt er seit über 20 Jahren in Deutschland, stammt aber aus Italien.
Ein Protokoll der Unmenschlichkeit.
Acht
Monate lebte Adriano M. unfreiwillig auf der Straße. Ginge es nach dem
Jobcenter
Regensburg wäre er noch heute dort. Symbolfoto:
Wikimedia Commons
Chorea
Huntington ist eine schreckliche Krankheit. Sie zerstört langsam das
Gehirn. Sie endet immer tödlich. Die Betroffenen leiden an zunehmenden
psychische Störungen, Gedächtnisverlust und verlieren die Kontrolle über
ihre Muskulatur. Einher geht das fast immer mit Depressionen. Adriano
M. leidet an dieser Krankheit und das ist seine
„Sozialbehörden“-Geschichte. Über seinen Rechtsanwalt Otmar Spirk hat
der 54jährige uns mitgeteilt, es sei ihm ein großes Anliegen, dass sie
erzählt wird.
Glück: Der Rechtsanwalt trifft den obdachlosen Bettler
Dass
Spirk sie überhaupt kennt und Adriano M. heute zumindest wieder unter
menschenwürdigen Bedingungen leben kann, ist allenfalls einem
glücklichen Zufall zu verdanken. Im Dezember 2014 bettelte er an einer
Ecke des Emmeramsplatzes in Regensburg Rechtsanwalt Spirk um ein paar
Cent an. Man kam ins Gespräch. Kurz darauf bat die Caritas Spirk,
Adriano M. gegen das Jobcenter zu vertreten. Damals war M. bereits seit
neun Monaten obdachlos, ohne Geld, und ohne Krankenversicherung . „Er
war völlig am Ende“, erzählt Spirk.
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