Donnerstag, 22. August 2019

Franz Josef Strauß, CIC, WSG und Gladio

Franz Josef Strauß ist, wie jedermann in der Wikipedia nachlesen kann, ein ehrenwerter Mann. Selbst die Diskussion zum Artikel ist hübsch aufgeräumt. So müssen Wikipedia-Einträge aussehen. Mein Parteibuch beglückwünscht die CSU und die CIA zu dem perfekt gestalteten Wikipedia-Artikel. Nachfolgend soll, ausgehend von einer überraschenden Lücke zum Jahr 1945 in dem hübschen Wikipedia-Artikel, die historische Figur Franz-Josef Strauß etwas genauer beleuchtet werden.

So manch einer fragt sich, welche deutsche Eliten die Köpfe der geheimen Stay Behind Armeen von CIA und NATO in Deutschland waren, die im Falle eines den USA nicht genehmen Wahlausganges bei dem dann notwendigen Militärputsch die Macht ergriffen hätten. Bernt Engelmann machte 1986 in seinem Lesebuch darauf aufmerksam, dass Franz Josef Strauß, der am 01.11.1937 Mitglied des NSDStB wurde, 1945 Übersetzer und rechte Hand des First Lieutenant im amerikanischen Militärgeheimdienst CIC, Ernest F. Hauser, war.

Weiß man, dass der später zufällig erfolgreiche Politiker Franz Josef Strauß für den amerikanischen Militärgeheimdienst gearbeitet hat, dann ist folgender Beitrag von Kennzeichen D um so bemerkenswerter, in dem Franz Josef Strauß nachgewiesen wurde, ein mit Gladio in Verbindung gebrachtes international operierendes rechtsextremes Terrornetzwerk rund um Stefano Delle Chiaie und Aginter Press finanziert zu haben.


Dass Franz Josef Strauß mit den Spendengeldern augenscheinlich nicht zuletzt auch das von rechtsextremen Terroristen mit Unterstützung des italienischen Militärgeheimdienstes SISMI Bombenattentat von Bologna finanziert hat, konnte er - natürlich - nicht wissen. Zu Franz Josef Strauß nun deshalb “Terrorpate” zu sagen, wäre schon deswegen sicherlich nicht rechtens und eine fiese Verunglimpfung Verstorbener. Vielleicht würde sich auch Osama Bin Laden gegen die Bezeichnung Terrorpate mit allen Mitteln wehren, wenn er nur könnte.

Aber da gibt es im Leben von Franz Josef Strauß auch noch das Oktoberfestattentat, das zufällig im Bundestagswahlkampf 1980 passierte, wo Franz Josef Strauß als Spitzenkandidat der Union der sozialliberalen Koalition gerade eine zu lasche Sicherheitspolitik gegen die kommunistische Gefahr vorwarf und für das er umgehend linke Terroristen verantwortlich machte. Klar war, wie die Staatsanwaltschaft ermittelte, der Rechtsextremist Gundolf Köhler ein Alleintäter.

Seine Freunde wie Heinz Lembke von der Wehrsportgruppe Hoffmann (WSG) und Gadio waren natürlich ein Freizeitverein, völlig harmlos. Kein Grund zur Aufregung meinte der bayerische CSU-Innenminister Tandler und sagte: “Wehrsport ist schließlich nicht strafbar”. Es ist ein trefflicher Zufall, dass wichtigste Zeugen leider kurzfristig verstorben sind.

Über Karl-Heinz Hoffmann selbst, den Kopf der Gruppe, sagte Franz Josef Strauß: “Mein Gott, wenn jemand Spaß daran hat, am Sonntag mit einem Rucksack und im Kampfanzug mit Koppelschloß durchs Gelände zu spazieren, soll man ihn in Ruhe lassen.” Nun gut, es ist alles eine Frage des Maßstabes. Im Vergleich zu Geschäftspartnern wie dem alten Nazi Fritz Ries, mit dem Strauß Frau Marianne gemeinsam ein Unternehmen betrieb, wird das sicher richtig sein.

Was aber mag es nun bedeuten, dass in der onlinezeitung trend steht:

“Woher hatte “der Nazi-Hoffmann” überhaupt das Geld für Häuserkäufe? Diese Frage beschäftigte die Menschen im Ort. “Es sind wohl seine Hintermänner, die ihm das Geld geben”, mutmaßte sogar der Bürgermeister. Ein Bruderpaar aus Bayern fiel besonders ins Auge. Die beiden Herren in Anzug und Trenchcoat tauchten einige Male mit Hoffmann in Kahla auf, erinnern sich viele. Niemand wusste, wer sie waren. Recherchen ergaben: bei dem Älteren der beiden handelte es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter des verstorbenen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Der 58jährige ist Träger des Bayerischen Verdienstordens und Mitglied in der CSU-nahen “Hanns-Seidl-Stiftung”. Nach dem Verkauf von drei sanierten Mehrfamilienhäusern in der Altstadt an das Brüderpaar und einen weiteren bayerischen Investor sollen Hoffmanns Firmenkonten ungefähr 2 Millionen DM zugeflossen sein, erinnern sich ehemalige Mitarbeiter noch sehr gut. Vielleicht weil Journalisten sich dafür zu interessieren begannen, gingen die Herrschaften aus Bayern später auf Distanz zu den Hoffmanns. Eine Hausverwalterfirma aus Kahla übernahm Hoffmanns Aufgaben.”

Mein Parteibuch findet, sowas zu schreiben geht überhaupt nicht. Franz-Josef Strauß würde nie lügen, nun gut, fast nie. Das ist bestimmt juristisch falsch und wird bald gelöscht. Man stelle sich mal vor, jemand würde nun denken, der Held der CSU Franz Josef Strauß sei ehemaliger Nazi, Terrorpate, Spitzenagent der USA, Kopf von Gladio und verantwortlich für das Oktoberfestattentat gewesen. Das darf nicht sein, denn was sollen denn da die Leute denken?

Die Deutschen sollen schließlich über die Demokratie amerikanischen Typs glücklich sein.

Gefunden: mein-parteibuch

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