Die Geschichte einer kleinen Gruppe von Tauchern auf einer Segeljacht, die die Nordstream-Pipelines gesprengt haben soll, wurde uns monatelang von großen Medien präsentiert. Ein Blick auf die technischen Anforderungen zeigt jedoch: Diese Version ist schlicht unmöglich.
Die extremen Herausforderungen in 80 Metern Tiefe
Bei Tiefen von 80 Metern herrschen extrem gefährliche Bedingungen:
- Der Wasserdruck beträgt etwa 8 bar - das 8-fache des normalen Luftdrucks
- Starke Unterströmungen in der Ostsee machen präzises Arbeiten fast unmöglich
- Absolute Dunkelheit erschwert jede Manipulation
- Eiskaltes Wasser führt schnell zu Unterkühlung
Die notwendige Spezialausrüstung
Für solche Tiefen benötigt man hochspezialisiertes Equipment:
- Spezielle Mischgas-Atemgeräte (normale Pressluft ist tödlich)
- Heizbare Taucheranzüge gegen die Kälte
- Hochleistungs-Unterwasserbeleuchtung
- Präzises Navigationsequipment
- Professionelle Kommunikationssysteme
Der zeitliche Faktor
Ein einzelner Tauchgang in diese Tiefe:
- Erfordert mindestens 3-4 Stunden für Dekompression
- Mehrere Stopps auf verschiedenen Tiefen sind zwingend
- Bei Missachtung droht die tödliche Taucherkrankheit
- Pro Tag ist maximal ein Tauchgang möglich
- Eine mehrköpfige professionelle Dekompressionskammer-Crew muss bereitstehen
Die logistischen Anforderungen
Für eine solche Operation bräuchte man:
- Ein stabilisiertes Taucherschiff (keine schwankende Segeljacht)
- Mehrere Back-up Systeme für Notfälle
- Ein Team von mindestens 15-20 Spezialisten
- Medizinisches Fachpersonal
- Hochpräzise Wettervorhersagen
Die militärische Dimension
Selbst die Elitetaucher der Marine:
- Trainieren jahrelang für solche Tiefen
- Operieren nur mit umfangreicher Unterstützung
- Benötigen Spezialschiffe mit Druckkammern
- Führen solche Missionen nur bei optimalen Bedingungen durch
Die Verschleierung durch Komplexitätsreduktion
Was wir beobachten konnten, war eine klassische Medienstrategie: Ein hochkomplexer militärischer Sabotageakt wurde zu einer simplen Geschichte von "Amateur-Tauchern" vereinfacht. Diese Version wurde dann durch das OCCRP-Netzwerk systematisch gestreut und von deutschen Medien multipliziert.
Bemerkenswert dabei:
- Technische Experten wurden kaum befragt
- Kritische Marinefachleute kamen nicht zu Wort
- Die logistischen Unmöglichkeiten wurden nie thematisiert
- Alternative Erklärungen wurden als "Verschwörungstheorien" abgetan
Die Rolle des OCCRP und deutscher Medien
Wie sich jetzt herausstellt, wird das "unabhängige" OCCRP zu 53% von der US-Regierung finanziert. Allein 2023 flossen 11,7 Millionen Dollar aus Washington. Deutsche Medien wie der Spiegel und die Süddeutsche Zeitung, beide OCCRP-Partner, verbreiteten die "Amateur-Taucher-Version" bereitwillig.
Besonders brisant:
- Das OCCRP erhielt gezielte Millionenförderungen für "Balancing Russian Media Sphere"
- Die Organisation darf keine US-Themen mit US-Geldern recherchieren
- Washington besitzt ein Vetorecht bei Personalentscheidungen
- Der NDR zog sich nach Erkenntnis dieser Verbindungen zurück
Der doppelte Skandal
Was wir hier sehen, ist ein doppelter Skandal: Einerseits die Sprengung einer kritischen Infrastruktur, andererseits die systematische Manipulation der öffentlichen Meinung durch ein US-gesteuertes Mediennetzwerk.
Die Tatsache, dass selbst renommierte deutsche Medien diese technisch unmögliche Version verbreiteten, ohne grundlegende journalistische Fragen zu stellen, zeigt die tiefe Krise des investigativen Journalismus. Wenn selbst bei einer so offensichtlichen technischen Unmöglichkeit nicht kritisch nachgefragt wird - welchen Geschichten können wir dann noch vertrauen?
Die wahre Frage muss lauten: Welche militärische Macht hatte Motiv, Fähigkeit und Gelegenheit für diese Operation? Die systematische Verbreitung der "Amateur-Version" durch ein von der US-Regierung kontrolliertes Mediennetzwerk erscheint als bewusste Täuschung der Öffentlichkeit.
Nachtrag:
Die systemische Dimension
Was als journalistische Aufklärung der Nordstream-Sprengung begann, führt uns zu einem noch tieferen Skandal. Das OCCRP ist Teil eines ausgeklügelten Systems der Einflussnahme:
Das vom US-Außenministerium 2016 initiierte "Global Anti-Corruption Consortium" (GACC) verwandelt gezielt Recherchen in politische Instrumente durch:
- Initiierung von Strafverfahren
- Durchsetzung von Sanktionen
- Gezielte Mobilisierung der Öffentlichkeit
Die Finanzierung folgt dabei klaren geopolitischen Interessen:
- 2,2 Millionen Dollar für anti-russische Berichterstattung
- Gezielte Programme gegen Venezuela
- 1 Million Dollar für Recherchen zu russischen Oligarchen in Malta/Zypern
Besonders aufschlussreich: Die Personalie Camille Eiss. 2017 wechselte sie vom US-Außenministerium zum OCCRP, 2022 kehrte sie ins Ministerium zurück - nun zuständig für Sanktionsverfahren. Ein Paradebeispiel für die Verschmelzung von Medien und Politik.
Der Versuch des NDR, diese Verstrickungen aufzudecken, scheiterte am massiven Druck des OCCRP. Nur ausländische Medien wie Mediapart führten die Recherche zu Ende.
Fazit
Die "Amateur-Taucher"-Geschichte zur Nordstream-Sprengung erscheint in diesem Kontext als Teil einer größeren Strategie der Narrative-Kontrolle. Was wir erleben, ist nicht nur das Versagen einzelner Medien, sondern das systematische Zusammenspiel von vermeintlich unabhängigem Journalismus mit geopolitischen Machtinteressen.
Die Frage ist nicht mehr nur, wer die Pipelines sprengte, sondern wie tief die Manipulation unserer Öffentlichkeit reicht.ein
[Detaillierte Quellenangaben und Expertenaussagen https://www.mediapart.fr/en/journal/international/021224/hidden-links-between-giant-investigative-journalism-and-us-government]
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