I. Die historische Entwicklung der ökonomischen Menschenverachtung
Die Geschichte der Ökonomie ist von Beginn an eine Geschichte der systematischen Entmenschlichung. Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte Malthus seine Theorie, nach der Hunger als "natürlicher" Regulierungsmechanismus fungieren sollte. Die Armen, so seine These, müssten hungern, damit sie zur Arbeit motiviert würden. Dieser Gedanke war keine Randnotiz, sondern wurde zum Fundament ökonomischen Denkens.
Die sozialdarwinistische Komponente kam mit Ökonomen wie Townsend hinzu, der in seiner berüchtigten "Ziegenparabel" den Kampf ums Dasein zum ökonomischen Prinzip erhob: Die "Starken" sollten überleben, die "Schwachen" untergehen. Was als wissenschaftliche Theorie daherkam, war in Wahrheit die akademische Legitimation sozialer Grausamkeit.
Diese Traditionslinie setzt sich bis heute fort. Die moderne Ökonomie hat die offene Brutalität ihrer Gründerväter lediglich hinter mathematischen Formeln und abstrakten Modellen versteckt.
II. Die zentralen Akteure und ihre Methoden
Die moderne Verkörperung dieser menschenverachtenden Tradition findet sich heute in den sogenannten "Wirtschaftsweisen" und anderen akademischen Eliten. Wolfgang Franz steht exemplarisch für diesen Typus: Ein Mann, der sein Leben lang von Steuergeldern alimentiert wurde, nie körperlich arbeiten musste, fordert als Vorsitzender des Sachverständigenrats die Kürzung der Hartz IV-Sätze auf 251 Euro monatlich. Die Perversion ist offensichtlich: Aus klimatisierten Büros heraus werden Existenzen zerstört.
Die Reproduktion dieser Ideologie erfolgt systematisch:
In den Universitäten werden junge Ökonomen indoktriniert:
- Menschen werden zu "Humankapital" degradiert
- Soziale Folgen werden ausgeblendet
- Empathie gilt als "unwissenschaftlich"
- Kritisches Denken wird systematisch unterdrückt
Die akademische Elite sichert ihre Macht durch:
- Kontrolle über Forschungsgelder
- Besetzung von Schlüsselpositionen
- Marginalisierung abweichender Meinungen
- Definition dessen, was als "wissenschaftlich" gilt
Die mediale Verstärkung erfolgt durch ein Netzwerk "wissenschaftlicher Experten":
- Ökonomen legitimieren in Talkshows soziale Härte
- Komplexe Sachverhalte werden auf simple Marktlogik reduziert
- Menschenfeindliche Positionen werden als "alternativlos" dargestellt
Das Perfide: Diese gesamte Maschinerie der Entmenschlichung wird von unseren Steuergeldern finanziert. Die akademischen Schreibtischtäter leben von genau jenen Menschen, deren Würde sie mit ihren Theorien zertreten.
III. Die theoretischen Legitimationsmuster
Die theoretische Legitimation der Menschenverachtung erfolgt heute subtiler als zu Malthus' Zeiten, ist aber nicht weniger brutal. Drei Beispiele verdeutlichen dies besonders:
- Gary Beckers Nutzen-Kosten-Kalkül: Ein Nobelpreisträger entwickelt eine "wissenschaftliche" Methode, um den Wert menschlichen Lebens zu berechnen. Seine Rechtfertigung der Todesstrafe auf Basis von Kosten-Nutzen-Rechnungen offenbart die erschreckende Logik: Menschen werden zu Zahlen in einer Gleichung. Ihre "Nützlichkeit" entscheidet über ihren Wert. Diese Denkweise lässt sich problemlos auf alle Lebensbereiche übertragen - wer "unnütz" ist, hat kein Recht auf Existenz.
- Die neoklassische Arbeitsmarkttheorie: Die Vorstellung vom "freiwillig" Arbeitslosen, der zwischen Arbeit und Freizeit "rational" wählt, ist keine harmlose Modellannahme. Sie ist die theoretische Grundlage für die Vernichtung sozialer Sicherungssysteme. Wer nicht arbeitet, so die Logik, tut dies aus freien Stücken und hat daher kein Recht auf Unterstützung. Existenzangst wird zum legitimen politischen Instrument.
- Die Prinzipal-Agenten-Theorie: Diese Theorie erhebt systematisches Misstrauen zum wissenschaftlichen Prinzip. Menschen werden grundsätzlich als betrügerisch und eigennützig dargestellt. Diese "wissenschaftliche" Legitimation des Misstrauens rechtfertigt dann drakonische Kontrollsysteme und Sanktionen - vom Arbeitsplatz bis zum Jobcenter.
Die methodische Raffinesse:
- Komplexe mathematische Modelle verschleiern die menschenverachtenden Grundannahmen
- Die Behauptung wissenschaftlicher Objektivität immunisiert gegen Kritik
- Ethische Fragen werden als "unwissenschaftlich" ausgeklammert
- Soziale Grausamkeit wird zur mathematischen Notwendigkeit erklärt
Das Ergebnis ist eine "Wissenschaft", die methodisch so ausgefeilt ist, dass ihre fundamentale Unmenschlichkeit kaum noch erkennbar ist. Die mathematische Abstraktion wird zur Tarnkappe der Menschenverachtung.
IV. Die Mechanismen der Macht
Die Durchsetzung dieser menschenverachtenden Ökonomie basiert auf einem ausgeklügelten Machtsystem:
- Die akademische Machtstruktur:
- Lehrstühle werden nur an "marktkonforme" Ökonomen vergeben
- Forschungsgelder fließen ausschließlich in mainstream-ökonomische Projekte
- Kritische Wissenschaftler werden systematisch ausgegrenzt
- Die Dogmen der Marktideologie werden als einzige "wissenschaftliche Wahrheit" etabliert
- Die institutionelle Verankerung:
- "Wirtschaftsweise" besetzen zentrale Beraterpositionen
- Think Tanks verbreiten marktradikale Ideologie
- Forschungsinstitute produzieren "wissenschaftliche" Legitimation
- Universitäten werden zu Kaderschmieden der Marktideologie
- Die politische Einflussnahme: Beispiel Wolfgang Franz:
- Erst auf Gewerkschaftsticket im Sachverständigenrat
- Dann Wechsel auf die Arbeitgeberseite
- Schließlich Vorsitzender des Gremiums
- Seine Forderung nach Hartz IV-Kürzung auf 251 Euro zeigt die Perversion des Systems
- Die mediale Durchsetzung:
- Ökonomen als "neutrale Experten" in Talkshows
- Komplexe soziale Fragen werden auf Marktlogik reduziert
- Menschenfeindliche Positionen werden als "wissenschaftlich notwendig" dargestellt
- Alternative Sichtweisen werden systematisch ausgegrenzt
- Die finanzielle Absicherung: Das Perfide: Dieses gesamte System wird von Steuergeldern finanziert:
- Professoren leben von öffentlichen Gehältern
- Forschungsinstitute werden staatlich alimentiert
- Think Tanks genießen Steuerprivilegien
- Die "Wirtschaftsweisen" werden vom Staat bezahlt
Die Machtausübung erfolgt dabei auf mehreren Ebenen:
- Definitionsmacht: Was als "wissenschaftlich" gilt
- Deutungsmacht: Wie wirtschaftliche Zusammenhänge interpretiert werden
- Gestaltungsmacht: Welche Politik als "alternativlos" gilt
- Ausschlussmacht: Wer als Ökonom Karriere machen darf
V. Die realen Konsequenzen
Die theoretische Menschenverachtung der Ökonomie schlägt sich in brutaler Realität nieder:
- Der systematische Aufbau eines Niedriglohnsektors:
- Millionen Menschen arbeiten zu Hungerlöhnen
- Prekäre Beschäftigung wird zur Norm
- "Aufstocker" müssen trotz Vollzeitarbeit zum Amt
- Die "Wirtschaftsweisen" feiern dies als "Flexibilisierung des Arbeitsmarktes"
- Die institutionalisierte Demütigung Erwerbsloser:
- Sanktionen bis unter das Existenzminimum
- Entwürdigende "Aktivierungsmaßnahmen"
- Ständiger Rechtfertigungsdruck
- Stigmatisierung als "arbeitsunwillig"
- Die systematische Zerstörung sozialer Sicherungssysteme:
- Kürzung von Sozialleistungen wird "wissenschaftlich" begründet
- Existenzängste werden zum politischen Instrument
- Sozialsysteme werden als "Fehlanreize" diffamiert
- Das Recht auf menschenwürdige Existenz wird ökonomisch ausgehebelt
- Die gesellschaftlichen Folgen:
- Wachsende soziale Spaltung
- Zunehmende Existenzängste in der Mittelschicht
- Verlust gesellschaftlicher Solidarität
- Entmenschlichung sozialer Beziehungen
- Die psychologischen Auswirkungen:
- Permanente Existenzangst auch bei Erwerbstätigen
- Zunahme psychischer Erkrankungen
- Verlust von Selbstwertgefühl bei Betroffenen
- Verrohung des gesellschaftlichen Klimas
Das Perfide dabei:
- Die Verursacher dieser Misere sitzen in klimatisierten Büros
- Sie beziehen fürstliche Gehälter aus Steuergeldern
- Sie haben nie erlebt, was ihre Theorien bewirken
- Sie immunisieren sich gegen jede Kritik durch "wissenschaftliche Objektivität"
VI. Die Perversion des Systems und unser Widerstand
Die größte Perversion dieses Systems zeigt sich in der völligen Abgehobenheit seiner Protagonisten:
- Die privilegierte Position der Verantwortlichen:
- Professoren wie Wolfgang Franz: Nie real gearbeitet, aber über Arbeitswilligkeit urteilen
- "Wirtschaftsweise": Vom Staat bezahlt, aber gegen staatliche Hilfen wettern
- Forscher in Think Tanks: In Steuerparadiesen residierend, aber Steuergeldverschwendung anprangern
- Ökonomieprofessoren: Von Staatspension gesichert, aber Renten kürzen wollen
- Der moralische Bankrott der Ökonomie:
- Eine "Wissenschaft", die Menschenwürde als Kostenfaktor berechnet
- Theorien, die Existenzangst als "Anreiz" legitimieren
- Modelle, die menschliches Leid in Zahlen verwandeln
- Eine Elite, die von genau jenen lebt, die sie verachtet
- Die systematische Verantwortungslosigkeit:
- Keine Überprüfung der realen Folgen ökonomischer Theorien
- Keine Rechenschaft für fehlgeschlagene Prognosen
- Keine Konfrontation mit den Opfern ihrer Politik
- Keine ethische Reflexion des eigenen Handelns
- Was wir dagegen tun müssen:
- Die vermeintliche "Wissenschaftlichkeit" der Ökonomie entlarven
- Die realen Biografien der "Experten" offenlegen
- Die Verbindung zwischen Theorie und menschlichem Leid aufzeigen
- Eine neue, menschliche Wirtschaftswissenschaft entwickeln
- Die notwendige Revolution der Ökonomie:
- Weg von der mathematischen Abstraktion
- Hin zu realer Menschlichkeit
- Weg von der Marktideologie
- Hin zu gesellschaftlicher Verantwortung
Fazit: Die heutige Ökonomie ist keine Wissenschaft - sie ist eine akademisch verbrämte Form der Menschenverachtung. Finanziert von jenen, die sie verachtet, ignorant gegenüber dem Leid, das sie verursacht, immun gegen Kritik durch ihre mathematischen Formeln.
Es ist höchste Zeit, dass wir diese "Wissenschaft" als das entlarven, was sie ist: Eine intellektuelle Rechtfertigung für soziale Grausamkeit, erdacht von privilegierten Akademikern, die nie erleben mussten, was ihre Theorien bedeuten.
Wir brauchen eine neue Ökonomie - eine, die den Menschen dient, nicht sie zu Zahlen degradiert. Eine Ökonomie, die Menschenwürde über Marktlogik stellt. Der Kampf dafür beginnt mit der Entlarvung des bestehenden Systems.
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