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Mittwoch, 29. Januar 2025

Wenn ein Professor mit Ukraine-Flagge uns das Denken verbieten will - Eine LinkedIn-Geschichte

Es geschah auf LinkedIn, dieser merkwürdigen Plattform, wo sich die selbsternannte akademische Elite tummelt und sich gegenseitig auf die Schulter klopft. Dort, wo Professoren, Doktoren und alle, die gerne dazugehören würden, sich ihre Weltsicht bestätigen.

Ein Professor - natürlich mit Ukraine-Flagge im Profil - verkündete dort, dass nicht jeder alles sagen dürfen sollte. Ausgerechnet den großen Philosophen Kant zog er dafür heran.

Dieser Professor mit Ukraine-Symbol meinte: Freie Meinung ist nur dann okay, wenn sie "vernünftig" ist und der "Wahrheit" dient. In den Kommentarspalten von LinkedIn, wo sich die akademische Blase gegenseitig beklatscht, fand das natürlich Anklang. Aber Moment mal: Wer entscheidet denn in diesem elitären Zirkel, was vernünftig und wahr ist?

Ich schrieb eine ausführliche Antwort, in der ich erklärte, dass Kant genau das Gegenteil wollte: Dass Menschen selbst denken und nicht von anderen vorgeschrieben bekommen, was sie denken dürfen. "Wage zu denken!" war Kants Motto - nicht "Lass dir von einem Professor mit Ukraine-Flagge sagen, was du denken darfst."

Was dann passierte, war bezeichnend:
- Erst kam ein anderer "Experte", der Kant noch mehr vereinfachte
- Als ich auch das widerlegte, antwortete der Professor mit Ukraine-Flagge selbst
- Seine Antwort? "Ihr Unsinn ist durch die Meinungsfreiheit geschützt."

Keine Argumente. Keine Diskussion. Nur von oben herab: "Das ist Unsinn."

Das Lustige daran: Der Professor mit Ukraine-Symbol beweist genau das, was ich kritisiert hatte. Er tut so, als würde er die freie Meinung verteidigen, will aber gleichzeitig bestimmen, welche Meinungen "vernünftig" sind und welche "Unsinn".

Seine Ukraine-Flagge im Profil macht die Sache noch interessanter: Sie wirkt wie ein moralisches Schutzschild, hinter dem er sich versteckt. Als würde dieses Symbol automatisch bedeuten, dass er auf der "richtigen" Seite steht und andere falsch liegen.

Das Ganze zeigt perfekt, wie LinkedIn funktioniert: Eine akademische Echo-Kammer, in der Professoren mit den richtigen Flaggen im Profil bestimmen wollen, was gedacht werden darf. Und wer widerspricht, dessen Argumente werden nicht etwa diskutiert - nein, sie werden von oben herab als "Unsinn" abgetan.

Was können wir daraus lernen?
- Auch Professoren mit Ukraine-Flagge können Philosophen falsch verstehen
- Wer andere als "unvernünftig" abstempelt, ist oft selbst nicht zu einer echten Diskussion bereit
- Manchmal zeigen Menschen mit ihrem Verhalten genau das, was sie eigentlich kritisieren wollen

Das nächste Mal, wenn Sie auf LinkedIn einen Professor mit Ukraine-Flagge sehen, der anderen das Denken verbieten will, fragen Sie einfach zurück: "Wer hat Sie eigentlich zum Schiedsrichter über die Wahrheit ernannt?"

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