Freitag, 23. September 2016

Die Armutsindustrie, würde es einen Preis für Kreativität geben sie hätten ihn schon längst gewonnen.

Keiner fragt sich, warum man den Erwerbslosen keinen sozialtariflichen Arbeitsvertrag anbietet, wenn doch da Bedarfe bestehen, im sozialen Bereich. 

Hartz IV Bezieher als Rikschafahrer zum Hungerlohn
"In Essen arbeiten Langzeit-Arbeitslose als Rikschafahrer für 1,25 Euro die Stunde zusätzlich zu den Hartz-IV-Bezügen. Sie fahren Senioren mit Elektro-Rikschas durch die Gegend, nicht als regulären Transport, sondern für besondere Strecken, zum Beispiel, wenn die Alten Schauplätze ihrer Jugend aufsuchen wollen."

Statt eines richtigen Arbeitsvertrages lautet ihr Vertrag „SGB II“, in dem 52 Grundsatzartikel gestrichen wurden. Haben Sie schon mal einen Arbeitsvertrag von Arbeitslosen studiert?
Kennen Sie einen Arbeitnehmer, der sich bei seinem Chef abmelden muss, wenn er die Stadt verlassen möchte? Erwerbslose müssen das, nicht bei ihrem Arbeitnehmer aber bei ihrem Chef, dem Fall-Manager. Denn Erwerbslose unterstehen der Ortsanwesenheitspflicht. Das ist z.B. so eine Klausel eines Abeitslosen-Arbeitsvertrages.

Oder haben Sie schon mal gehört, dass ihr Chef Ihnen 30 % vom Gehalt kürzt, und das für 3 Monate, weil sie verspätet zur Arbeit gekommen und einen Auftrag nicht ganz so erfüllen konnten, wie zu erwarten? Vielleicht hat ihnen ihr Chef, statt ihres Gehaltes, schon mal Lebensmittelmarken für 3 Monate gestückelt in 10, 20 und 50 € in die Hand gedrückt, so als pädagogische Strafe, damit sie das nächste Mal auch pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen? Haben Sie schon mal versucht, mit diesen Lebensmittelmarken ihren Strom und ihre Telefonrechnung zu bezahlen? Das und noch viel mehr sind die Bedingungen, in denen die Arbeitslosen in der Armutsindustrie sich unterwerfen müssen. Ohne Wenn und Aber.

Man könnte es auch so ausdrücken, man rationalisiert die Arbeitsplätze um Arbeitslosigkeit zu schaffen, obwohl Bedarfe da sind, um sie dann in dieser Armutsindustrie zu deportieren in denen man ihnen ihre Bürgerrechte nimmt; und sie unter einer entmenschlichten Form den Dienst an der Gesellschaft abzuarbeiten, denn immerhin sind sie an ihrer Lage selbst dran schuld.

Der Neoliberalismus ist cleverer als der Faschismus.


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