Zu viel gezahlt - Jobcenter fordern 2,6 Milliarden Euro von Hartz-IV-Empfängern zurück
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, gab es 5,7 Millionen Fälle, in denen Mahnungen verschickt und insgesamt 2,59 Milliarden Euro an Hartz-IV-Leistungen zurückgefordert wurden. Im Bereich Arbeitslosengeld I gab es 705.000 Mahnverfahren und Rückforderungen in Höhe von rund 485 Millionen Euro. Die Zahlen liegen auch der Deutschen Presse-Agentur vor.
https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/hartz-iv-jobcenter-fordern-2-6-milliarden-euro-von-empfaengern-zurueck_id_10836855.html
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Dann holen wir mal den Taschenrechner raus und teilen 2,6 Milliarden € / 5.700.000 Fälle ergibt eine Summe pro Kopf von 454 €. Das ist nichts - in Anbetracht der Summe, die im zweistelligen Milliardenbereich den Erwerbslosen unter fingierten Warenkorbrechnungen seit dem Einzug der Hartz IV-Reform vorenthalten werden. Allein der Ernährungsbedarf müsste doppelt so hoch sein, als er politisch anerkannt wird. Ca. 2000 € müssten Erwerbslose für Frühstück, Mittag- und Abendessen inklusive Getränke mehr bekommen im Jahr, um sich adäquat zu ernähren. Ich würde den Erwerbslosen raten, überhaupt nichts zurückzuzahlen. Da steht ihnen nämlich zu. Da werden Gulag-Rationen als politisch korrekt anerkannt – um dann die Menschen zu kriminalisieren. Ganz davon abgesehen, dass der Bedarf für den Strom, der als ausreichend zu Verfügung gestellt wird – bei Weitem nicht reicht – daher kommt es jährlich - 100.000 fach zu Stromabstellungen. Das ist mehr als dreist.
Die Steuerhinterziehung die schlägt da schon mehr zu Buche, man schätzt zwischen 100 und 150 Milliarden €, die jedes Jahr dem Fiskus flöte gehen. Das Finanzamt hat es da wesentlich schwerer, es hat keine 110.000 Mann starke Verfolgungsbehörde im Rücken, die den Steuerbetrügern Beine machen könnte – das geht nur stichprobenartig. Wenn wir jetzt von 100 Milliarden € ausgehen und von 5.700.000 Fälle einer Steuerhinterziehung, so macht das dann pro Kopf 17.543 € aus.
17.543 € Steuerhinterziehung versus 454 € überzahlte Hartz IV-Leistungen. Oder anders ausgedrückt: 1,24 € die täglich an 5,7 Millionen Menschen die unter Mangelernähung leiden mehr ausgezahlt wurden. 1,24 €.
Das ist so traurig, was Du schreibst. Raubtierkapitalismus pur. Es gibt eine ausgleichende Gerechtigkeit, von der wir leider nicht immer etwas erfahren. Alles kommt ans Licht, ist alles eine Frage der Zeit. Ein Pendel schwingt nicht immer in eine Richtung.
AntwortenLöschenIch finde es wichtig, diese Artikel zu sammeln um sie mal geballt in eine öffentliche Diskussion zu bringen, in der es wieder mal um humanistische Hilfe geht. Der Humanismus sollte allen Menschen zu Gute kommen, auch Deutschen. Die "Humanismus"-Diskussionen unserer Zeit sind jedoch allesamt Orwellsche Verdrehungen: humanistische Interventionen=Angriffskriege, etc pp.. Um der Menschenverachtung Herr zu werden, ist es aber notwendig, wieder eine Sprache zu verwenden, die die Wirklichkeit abbildet. Und die die Lügner und Menschenverächter entlarvt. Ihr Artikel, Herr de Grilleau, ist dazu ein wichtiger Beitrag. Herzlichen Dank.
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