Sonntag, 15. September 2024

Wenn Finanzsprache zur Verschleierung wird: Das Uhren-Beispiel

 Stellen Sie sich vor, Sie lesen folgenden Satz in einer Bankinformation:

"ICSDs bieten Dienstleistungen zur Optimierung und Aggregation von Sicherheiten, indem sie grenzüberschreitende Verbindungen zu lokalen Zentralverwahrern (CSDs) nutzen. Sie ermöglichen die Mobilisierung von Vermögenswerten für Sicherheitenzwecke durch automatisierte Allokation und Transfer von Wertpapieren zwischen verschiedenen Konten und Jurisdiktionen."

Klingt kompliziert, oder? Aber was bedeutet das wirklich? Lassen Sie es uns wie in der "Sendung mit der Maus" erklären:

Stellt euch vor, ihr bringt eure Lieblingsuhr zur Bank, damit sie sicher aufbewahrt wird. Die Bank verspricht, gut darauf aufzupassen. Aber in Wirklichkeit macht die Bank Folgendes:

  1. Sie nimmt eure Uhr und legt sie in eine große Kiste mit vielen anderen Uhren.
  2. Dann verleiht die Bank einige dieser Uhren an andere Leute und verdient damit Geld.
  3. Wenn ihr eure Uhr zurückhaben wollt, gibt euch die Bank vielleicht eine andere Uhr, die ähnlich aussieht.
  4. Manchmal hat die Bank nicht genug Uhren für alle, die ihre zurückhaben wollen.

Das Schlimme daran:

  • Die Bank hat euch nie gefragt, ob sie das darf.
  • Die Bank verdient Geld mit eurer Uhr, aber ihr bekommt nichts davon.
  • Wenn viele Leute gleichzeitig ihre Uhren zurückwollen, habt ihr vielleicht Pech.

Würde man es so erklären, würden die meisten Leute sagen: "Das ist ja nicht fair! Das darf die Bank doch nicht!" Aber durch die komplizierte Sprache und versteckte Regeln ist es tatsächlich erlaubt.

Was können wir daraus lernen?

  1. Wenn etwas zu kompliziert klingt, fragt nach einer einfachen Erklärung.
  2. Seid vorsichtig, wenn jemand komplizierte Worte benutzt, um einfache Dinge zu beschreiben.
  3. Manchmal verstecken sich unfaire Dinge hinter schwierigen Worten.

Denkt immer daran: Nur weil etwas kompliziert klingt, heißt das nicht, dass es richtig oder fair ist. Fragt nach, bis ihr es versteht!


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