Einleitung
Was uns als spontane "friedliche Revolution" vermittelt wurde, war in Wirklichkeit ein sorgfältig orchestrierter Transformationsprozess. Die Bezeichnung "friedliche Revolution" wurde erst 24 Stunden nach dem Mauerfall vom damaligen Westberliner Bürgermeister Walter Momper geprägt. Die tatsächlichen Ereignisse zeigen ein komplexes Netzwerk aus geopolitischen Interessen, wirtschaftlichen Strategien und geheimdienstlichen Operationen.
Die Vorbereitungsphase unter Gorbatschow (1985-1987)
Der Wendepunkt: Gorbatschows Machtübernahme
Mit Gorbatschows Amtsantritt im März 1985 begann die systematische Öffnung des Ostblocks. Seine "Perestroika"-Politik war der Startschuss für weitreichende Veränderungen.
Die Wirtschaftliche Infiltration
Bereits im Sommer 1985 - nur Monate nach Gorbatschows Machtübernahme - erschienen vier US-Konzerne im DDR-Außenhandelsministerium. Sie forderten:
- Büros im Internationalen Handelszentrum (IHZ) in Ostberlin
- Beschäftigung von DDR-Bürgern statt eigenem Personal
- Keine Mitarbeiter aus Westberlin
Dies war revolutionär, denn bis dahin waren im IHZ (seit 1978) nur:
- Japanische Konzerne
- Mittelständische westeuropäische Firmen vertreten. Bundesdeutsche Firmen waren aufgrund des Alliierten Militärrechts ausgeschlossen.
Strategische Personalauswahl
Die Konzerne suchten gezielt "Westreisekader" - DDR-Bürger mit der seltenen Erlaubnis, in den Westen zu reisen. Die Einstellung erfolgte über ein komplexes System:
- Vorstellungsgespräche auf Deutsch und Englisch
- 8-wöchige Überprüfung durch US-Stellen
- Anstellung über die IHZ GmbH nach DDR-Recht
Die Phase der direkten Vorbereitung (1987-1989)
Der erste Versuch
1987 forderten Gorbatschow und Schewardnadse bei einem Besuch bei Honecker bereits einen früheren Mauerfall. Honeckers Ablehnung sollte sich später als fatal für ihn erweisen.
Operation Lutsch: Die Entmachtung der "Betonköpfe"
Ein entscheidender Schritt war der Flug von Matthias Rust zum Kreml. Diese Operation ermöglichte Gorbatschow:
- Die Entlassung von 300 Generälen
- Die Entfernung von über 1.000 Offizieren aus der Sowjetarmee
- Die Beseitigung von Widerständen gegen die Perestroika
Die Geheimdienst-Dimension
KGB-Präsenz in der DDR
Der sowjetische Geheimdienst hatte seit 1950 ein dichtes Netzwerk:
- 25 Mitarbeiter im Ministerium für Staatssicherheit
- 5-10 Leute in jeder Bezirksverwaltung
- Insgesamt etwa 50.000 Mitarbeiter für KGB und GRU in der DDR
- Wladimir Putin selbst war seit 1986 in Dresden stationiert
Die finale Phase (1989-1990)
Das Insider-Wissen der Konzerne
Am 9. Januar 1990 - lange vor offiziellen Ankündigungen - informierten US-Konzerne ihre Mitarbeiter:
- Die DDR würde aufhören zu existieren
- Die Währungsunion würde am 1. Juli 1990 kommen
- Geschäfte sollten in bundesdeutsche Tochtergesellschaften überführt werden
Die militärische Dimension
Während des Mauerfalls blieben:
- 350.000 sowjetische Soldaten in ihren Kasernen
- Plus 150.000 Zivilangestellte und Familienangehörige Dies zeigt die kontrollierte Natur der Ereignisse.
Das Narrativ "Wir sind das Volk"
Während die Bevölkerung auf den Straßen demonstrierte, waren die eigentlichen Weichen längst gestellt. Die Demonstrationen waren wichtig für die öffentliche Wahrnehmung, aber nicht der auslösende Faktor für die Veränderungen.
Fazit
Der Fall der Berliner Mauer und die deutsche Wiedervereinigung waren keine spontanen Ereignisse, sondern das Ergebnis einer jahrelangen, koordinierten Strategie zwischen:
- Der sowjetischen Führung unter Gorbatschow
- Westlichen Wirtschaftsinteressen
- Verschiedenen Geheimdiensten
- Politischen Akteuren auf beiden Seiten
Die wahre Geschichte zeigt, wie komplexe geopolitische Veränderungen orchestriert werden: durch eine Kombination aus wirtschaftlicher Infiltration, geheimdienstlichen Operationen, politischen Säuberungen und der Schaffung passender öffentlicher Narrative.
Die Frage, die sich daraus ergibt: Welche ähnlichen Transformationsprozesse laufen möglicherweise gerade jetzt ab, ohne dass wir sie als solche erkennen?
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