Die Argumentation der libertären Ideologie entlarvt sich selbst, wenn man ihre Strategien und Konsequenzen genauer betrachtet: Der Staat wurde durch gezielten Lobbyismus, Privatisierungen und Deregulierungen systematisch in den Dienst des Kapitals gestellt. Gewinne wurden privatisiert, Verluste sozialisiert. Anthony Sutton hat dieses System treffend als "kooperativen Sozialismus" bezeichnet – eine Ordnung, in der die Allgemeinheit die Kosten trägt, während Einzelne die Gewinne einstreichen.
Doch der eigentliche Coup kommt erst danach: Dieselben Kräfte, die den Staat durch ihre Politik "ineffizient" gemacht haben, nutzen diese künstlich erzeugte Ineffizienz nun als Vorwand für seine weitere Verschlankung. So wird aus der Aushöhlung des Staates ein Argument für seine Entsorgung.
Diese Strategie hat nichts mit einem Nutzen für die "breite Masse" zu tun. Vielmehr erleben wir den finalen Akt eines lange geplanten Spiels: Nachdem der Staat als Instrument für eine massive Umverteilung nach oben missbraucht wurde, soll er nun gänzlich entmachtet werden. Was dabei verloren geht, ist nicht nur die demokratische Kontrolle über wirtschaftliche Macht – es ist die Demokratie selbst.
Was als "Effizienz" verkauft wird, ist in Wahrheit nichts anderes als die Vollendung der Herrschaft des Kapitals. Die libertäre Ideologie präsentiert sich als Retter vor dem "ineffizienten Staat", doch in Wahrheit ist sie der Totengräber der sozialen Gerechtigkeit und der kollektiven Verantwortung. Es ist an der Zeit, diesen perfiden Plan offen zu benennen – bevor es zu spät ist.
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