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Mittwoch, 18. Juni 2025

Das vergessene Leid einer Nation - und ihre drei Feinde

 Die iranische Geschichte des 20. Jahrhunderts erklärt, warum Demonstrationen im Iran regelmäßig mit "Tod für Großbritannien! Tod für die USA! Tod für Israel!" enden. Aus iranischer Sicht sind das keine willkürlichen Hassparolen, sondern die Benennung von drei Ländern, die systematisch iranisches Leid verursacht haben:

Großbritannien - der erste Feind:
Während des Ersten Weltkriegs erlebte der neutrale Iran eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Zwischen 1917 und 1919 starben 6-8 Millionen Menschen - ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung - an Hunger, während britische Armeen das Land zermalmten. Später plünderten die Briten systematisch das iranische Öl und organisierten 1953 den Putsch gegen Mossadegh, als dieser das Öl verstaatlichte.

USA - der zweite Feind:
Nach 1953 übernahmen die Amerikaner die Kontrolle. Die US-Botschaft installierte Abhörsysteme in allen Ministerien, um die iranische Regierung ohne deren Wissen live abzuhören - ein System, das erst 1978 während der Revolution entdeckt wurde.

Israel - der dritte Feind:
Als die Briten den Nazi-General Zahedi an die Macht setzten, half Israel beim Aufbau der SAVAK-Geheimpolizei. Mehrere hundert "revisionistische Zionisten" wurden von Yitzhak Shamir geschickt, um die Folterspezialisten auszubilden. Die SAVAK wurde zur "schrecklichsten Geheimpolizei der damaligen Welt".

Diese Erfahrungen erklären, warum die drei Namen zusammen gerufen werden - sie stehen für eine jahrhundertelange Erfahrung fremder Intervention und systematischer Unterdrückung.


 

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