In einem aufschlussreichen Interview aus den 1960er Jahren offenbart Rudi Dutschke, einer der bekanntesten Sprecher der Studentenbewegung, unbeabsichtigt die fundamentalen Schwächen seiner revolutionären Theorie. Seine Argumentation zeigt deutlich die Grenzen eines Denkens, das im System verhaftet bleibt, welches es zu überwinden vorgibt.
Die blinden Flecken in Dutschkes Analyse
Der gravierendste Mangel in Dutschkes Argumentation ist seine vollständige Blindheit gegenüber der wahren Machtbasis unserer Gesellschaft: dem Geldsystem. In keinem Moment des Interviews adressiert er die fundamentale Tatsache, dass Geld fast ausschließlich durch Kredite der Privatbanken geschaffen wird. Er verkennt völlig, dass ein Machtvakuum im Geldsystem jegliche politische, soziale oder kulturelle Veränderung unmöglich macht.
Während Dutschke eloquent über Bewusstseinsbildung und gesellschaftliche Transformation spricht, übersieht er die simple Wahrheit: Wer die Geldschöpfung kontrolliert, kontrolliert die Gesellschaft. Die Tatsache, dass sich Staaten ausschließlich bei Privatbanken verschulden müssen, zeigt eindeutig die wahren Machtverhältnisse. Moderne Kapitalkonzentrationen wie BlackRock und Vanguard unterstreichen diese Realität nur noch deutlicher.
Die historische Naivität
Besonders problematisch ist Dutschkes naive Interpretation historischer Revolutionen. Er verkennt völlig, dass sowohl die französische als auch die russische Revolution von der ökonomischen Macht eingeleitet und gesteuert wurden. Wie Anthony Sutton in seinen Werken überzeugend dargelegt hat, wurden diese vermeintlich spontanen Volksaufstände tatsächlich von internationalen Finanzeliten orchestriert.
Dutschkes Vorstellung eines neuen Internationalismus übersieht, dass die wahre internationale Zusammenarbeit längst auf der Ebene der ökonomischen Macht stattfindet - nur eben verdeckt und fernab der öffentlichen Wahrnehmung.
Die Grenzen des eigenen Denkens
Was sich in Dutschkes Ausführungen zeigt, ist die tragische Ironie eines Systemkritikers, der nur so weit denken kann, wie das System ihn gebildet hat. Seine Argumentation bewegt sich in einem selbstreferentiellen Zirkel: Er kritisiert mit den Werkzeugen und Konzepten, die ihm eben jenes System zur Verfügung gestellt hat, das er zu kritisieren vorgibt.
Fundamentale Widersprüche
Besonders deutlich wird dies in seinen widersprüchlichen Positionen:
- Er will den Nationalstaat überwinden, argumentiert aber mit Kategorien wie NATO-Austritt
- Er predigt Basisdemokratie, agiert aber als elitärer Führungszirkel
- Er träumt von Revolution, verkennt aber deren historische Instrumentalisierung
Fazit
Dutschkes Analyse, so radikal sie sich auch gibt, bleibt letztlich oberflächlich und systemimmanent. Er ist kein Vordenker, der fundamentale Strukturen des Macht- und Geldsystems durchschaut, sondern ein Produkt eben jenes Bildungssystems, das er zu kritisieren vorgibt. Seine Vorstellungen von gesellschaftlicher Transformation bleiben dadurch notwendigerweise beschränkt und illusorisch.
Das Interview zeigt einen Mann, der zwar eloquent über Revolution spricht, aber die wahren Machtzusammenhänge - insbesondere die Rolle des Geldsystems und der internationalen Finanzeliten - nicht durchschaut. Seine Ideen mögen für eine Generation von Studenten inspirierend gewesen sein, treffen aber nicht den Kern der gesellschaftlichen Machtstrukturen.
Die Geschichte hat gezeigt, dass echte Veränderung nur möglich ist, wenn die fundamentalen Mechanismen der Macht - insbesondere das Geldsystem - verstanden und adressiert werden. Alles andere bleibt, wie Dutschkes Ausführungen zeigen, wohlmeinende aber letztlich wirkungslose Systemkritik.
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