Samstag, 4. Januar 2025

Der fundamentale Fehler des Marxismus: Warum die Enteignungsfrage eine geniale Ablenkung der Finanzmacht ist

 

Der Marxismus hat mit seiner Analyse der kapitalistischen Gesellschaft viele wichtige Erkenntnisse hervorgebracht. Doch in einem entscheidenden Punkt irrt die marxistische Theorie fundamental: Der Fokus auf die Enteignung der Produktionsmittel als Lösung der sozialen Frage geht am eigentlichen Problem vorbei.

Die strategische Täuschung: Ein Meisterstück der Spaltung

Was Marx' Analyse besonders raffiniert macht, ist die geschickte Konstruktion künstlicher Gegensätze zur gesellschaftlichen Spaltung. Indem er Kleinunternehmer, Handwerker und Mittelständler der "Kapitalistenklasse" zuordnet, schuf er künstliche Fronten zwischen Menschen, die eigentlich alle Opfer des gleichen Systems sind.

Diese ausgeklügelte Spaltungsstrategie war ein Meisterstück der Täuschung: Denn wer will schon enteignet werden? So wurden kleine Unternehmer, die selbst unter dem Kreditsystem leiden, zu vermeintlichen Verbündeten jener Finanzmacht, die sie tatsächlich ausbeutet. Die wahren Profiteure des Systems konnten sich zurücklehnen und zusehen, wie sich ihre Opfer gegenseitig bekämpften.

Besonders tragisch: Sowohl Arbeiter als auch kleine Unternehmer sind Sklaven des gleichen Geldsystems. Der Handwerker, der Kredite für seine Werkstatt aufnehmen muss, das kleine Nagelstudio, das von Bankfinanzierung abhängig ist - sie alle sind genauso gefangen im Zinssystem wie ihre Angestellten. Dabei wird diese Abhängigkeit sogar noch durch das Steuersystem verstärkt: Wer Kredite aufnimmt, kann die Zinsen steuerlich absetzen, während derjenige, der mit Eigenkapital wirtschaftet, steuerlich benachteiligt wird. Das System belohnt also systematisch die Verschuldung und bestraft eigenständiges, schuldenfreies Wirtschaften.

Dabei zeigt sich die Machtlosigkeit des Mittelstands besonders deutlich im Wettbewerb: Während multinationale Konzerne die Infrastruktur von Geheimdiensten, Militär und politischen Institutionen nutzen können, um Konkurrenz auszuschalten, bleibt kleinen und mittleren Unternehmen nur der Preiswettbewerb. Ein Handwerker oder mittelständischer Betrieb kann keine Lobbyisten bezahlen, keine Politiker beeinflussen und keine Märkte manipulieren - er ist den "Spielregeln" des Systems gnadenlos ausgeliefert.

Diese fundamentale Ungleichheit der Wettbewerbsbedingungen wird im marxistischen Narrativ komplett ignoriert. Statt diese gemeinsame Betroffenheit von Arbeitern und lokalem Unternehmertum zu erkennen, wurde die Gesellschaft in vermeintliche Gegner gespalten.

Der wahre Hebel: Das Geldsystem

Das gegenwärtige Geldsystem, nicht das private Eigentum an Produktionsmitteln, ist der zentrale Mechanismus der Vermögenskonzentration und sozialen Ungleichheit. Dies wird besonders deutlich, wenn man die Wirkung des Zinseszinseffekts betrachtet:

In Deutschland allein summieren sich die versteckten Zinskosten in den Preisen auf über 700 Milliarden Euro jährlich. Bei einem Konsumvolumen von etwa 2 Billionen Euro bedeutet dies, dass jeder Bürger - ob beim Einkauf im Supermarkt oder beim Bezahlen der Miete - etwa 35% seines Geldes für Zinszahlungen aufwendet. Die Dimension wird noch deutlicher, wenn man die historische Entwicklung betrachtet: Die gesamten Konsumausgaben in Deutschland von 1970 bis 2022 beliefen sich auf 57,12 Billionen Euro. Davon flossen 35% - also unfassbare 19,99 Billionen Euro - als versteckte Zinszahlungen in das Bankensystem. Das entspricht fast dem zehnfachen des jährlichen Bundeshaushalts! Bereits Henry Ford erkannte die Brisanz dieses Systems und warnte: 'Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.' Ein System, das jahrzehntelang im Verborgenen operierte und erst jetzt schrittweise ans Licht kommt.

Die globale Dimension

Global betrachtet erreicht dieses System erschreckende Dimensionen. Allein in Europa belaufen sich die jährlichen Konsumausgaben auf etwa 9 Billionen Euro. Davon sind 3,15 Billionen Euro versteckte Zinszahlungen - jährlich, allein in Europa! In der Langzeitbetrachtung wird das Ausmaß noch deutlicher: Zwischen 1970 und 2022 summierten sich die gesamten Konsumausgaben in Europa auf etwa 246,6 Billionen Euro, wovon unfassbare 86,3 Billionen Euro als versteckte Zinszahlungen in das Bankensystem flossen - eine Summe, die das Vorstellungsvermögen sprengt.

Wenn man die weltweiten Konsumausgaben betrachtet, erreicht die Summe der versteckten Zinszahlungen astronomische Höhen. Die Banken, die Geld praktisch aus dem Nichts schöpfen können, kassieren Zinsen für Kredite, die sie mit einem Knopfdruck erzeugen. Kann ein Schuldner nicht zahlen, wird er enteignet - die Bank hingegen macht keinen realen Verlust, da sie kein reales Gut verliehen hat. Diese systematische Umverteilung von unten nach oben durch das Zinssystem stellt die größte 'Enteignung' in der Geschichte der Menschheit dar - ganz ohne revolutionäre Gewalt, dafür aber täglich und global.

Die Schwäche der marxistischen Analyse

Die marxistische Theorie übersieht diese fundamentale Problematik des Geldsystems. Die Enteignung von Produktionsmitteln löst das eigentliche Problem nicht - im Gegenteil:

  1. Sie zerstört funktionierende wirtschaftliche Strukturen
  2. Sie schafft neue Machtzentren (Staat/Partei)
  3. Sie tastet das problematische Geldsystem nicht an

Dies erklärt auch, warum sozialistische Systeme trotz Verstaatlichung der Produktionsmittel die versprochene Befreiung nie erreicht haben.

Der Weg zur Lösung

Ein reformiertes Geldsystem, das den Zinseszinseffekt neutralisiert und Geldhortung unattraktiv macht, würde:

  • Vermögenskonzentrationen natürlich abbauen
  • Spekulation eindämmen
  • Realwirtschaft stärken
  • Regionale Wirtschaftskreisläufe fördern

Dies alles ohne Zwangsenteignungen, ohne Planwirtschaft und ohne die Zerstörung unternehmerischer Initiative.

Die fatale Fehlleitung durch Marx

Anstatt das ausbeuterische Geldsystem zu erkennen und zu kritisieren, propagierte Marx einen zerstörerischen Klassenkampf. Er forderte die gewaltsame Revolution, die alles Bestehende niederreißen sollte, um auf den Trümmern eine neue Gesellschaft zu errichten. Doch damit spielte er - bewusst oder unbewusst - genau jenen Kräften in die Hände, die er eigentlich bekämpfen wollte.

Statt die Menschen im Kampf gegen das ausbeuterische Finanzsystem zu vereinen, schuf er künstliche Fronten zwischen Arbeitern und lokalen Unternehmern. Während sich diese gegenseitig bekämpften, konnte die eigentliche Finanzelite ihr System der Geldschöpfung und Zinsausbeutung ungestört ausbauen. Eine historische Fehlleitung mit fatalen Folgen: Die marxistische Fixierung auf den gewaltsamen Umsturz verhinderte den Blick auf die wahren Mechanismen der Ausbeutung und damit auch auf den Weg zu ihrer friedlichen Überwindung.

Hätte Marx seine analytische Kraft auf das Geldsystem gerichtet statt einen Krieg der Klassen zu beschwören, hätte die Geschichte einen anderen Verlauf nehmen können. Statt in blutigen Revolutionen hätte die Menschheit in gemeinsamem Handeln das Zinssystem überwinden und jene 86,3 Billionen Euro, die allein in Europa in private Bankhände flossen, für das Gemeinwohl nutzen können.

Die verpasste Chance: Eine andere Welt wäre möglich

Stellen wir uns einen Moment vor, was allein Deutschland mit den 19,99 Billionen Euro hätte bewirken können, wären diese Zinszahlungen der letzten 50 Jahre in die Gesellschaft statt in private Bankhände geflossen. Mit dieser gewaltigen Summe - dem zehnfachen eines Bundeshaushalts - hätte man:

  • Ein erstklassiges, kostenloses Bildungssystem aufbauen können
  • Ein exzellentes Gesundheitssystem ohne Zweiklassenmedizin finanzieren können
  • Bezahlbaren Wohnraum für alle schaffen können
  • Eine hochmoderne Infrastruktur entwickeln können
  • Armut und Obdachlosigkeit vollständig beseitigen können
  • Die komplette Energiewende finanzieren können
  • Innovative Forschung und Entwicklung massiv fördern können

Es hätte nie eine Agenda 2010 oder Hartz IV gebraucht. Deutschland und Europa könnten heute blühende Landschaften sein, in denen echter gesellschaftlicher Wohlstand für alle herrscht - nicht nur für eine kleine Finanzelite. Stattdessen wurde durch das private Zinsgeldsystem ein System der künstlichen Knappheit geschaffen, das die Mehrheit der Menschen gerade so über Wasser hält, während sich astronomische Summen in den Händen weniger sammeln.

Die gute Nachricht ist: Es ist noch nicht zu spät für einen Systemwechsel. Ein staatliches Geldsystem unter demokratischer Kontrolle, das dem Gemeinwohl statt privaten Profitinteressen dient, könnte diese Vision einer gerechteren Gesellschaft noch Wirklichkeit werden lassen. Die Mathematik der Zahlen zeigt uns: Wir leben nicht in einer Welt der Knappheit, sondern in einer Welt künstlich verknappter Möglichkeiten.

Fazit

Die marxistische Fixierung auf Eigentumsfragen verstellt den Blick auf die eigentliche Lösung. Eine Reform des Geldsystems könnte die gewünschten gesellschaftlichen Veränderungen auf organische Weise herbeiführen - ohne die negativen Nebenwirkungen von Enteignung und Zwangskollektivierung.

Die wahre Revolution liegt nicht in der Enteignung der Produktionsmittel, sondern in der Überwindung eines Geldsystems, das systematisch Reichtum von unten nach oben umverteilt. Dies wäre ein echter Befreiungsschlag für die Weltgesellschaft.


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