Dienstag, 14. November 2017

Die Frage nach dem warum? Neues Verfahren Arbeitslosengeld aus dem Supermarkt

Neues Verfahren Arbeitslosengeld aus dem Supermarkt
https://www.tagesschau.de/inland/alg-supermarkt-101.html

Dass die Geldautomaten in den Behörden der Jobcenter sowie der Bundesagentur für Arbeit entfernt werden, ist beschlossene Sache - ab 2018. Festzuhalten ist auch hier, dass so ein Eingriff in fundamentale Grundrechte die Bundesagentur für Arbeit nicht in einigen Tagen, oder Wochen planen und umsetzen kann. Zu dieser Planung bedarf es Juristen sowie die Einbeziehung der Managementebene von Aldi Lidl und Co. usw. da müssen über Monate hinweg Verhandlungen gelaufen sein.

Auch kann die Bundesagentur für Arbeit solche Eingriffe nicht ohne die Regierung umsetzen. Das bedeutet, dass die Regierung, und auch die Opposition, davon unterrichtet gewesen sein muss. Jetzt erst meldet sich die Opposition zu Wort und schreit – Skandal! Das Ding ist schon gegessen, das hätten die vorher schon abbiegen müssen. Also wie man sieht, hier wird geschickte Oppositionspolitik für Tribüne gemacht.

Argumentiert wird, die Kosten von über 3 Millionen € könnte man einsparen. In die Bresche dafür springen Aldi Lidl und Co., die die Erwerbslosen jetzt mit Bargeld ab 2018 versorgen sollen. Das Berliner Unternehmen Cash Payment Solutions hat den Zuschlag dafür bekommen, diese Infrastruktur zu Verfügung zu stellen. Zu erfragen wäre jetzt, zu welchem Preis das Unternehmen diese Dienstleistung zur Verfügung stellt?!

"Der Dienstleister verfügt dem Zeitungsbericht zufolge über ein bundesweites Händlernetz mit 8500 angeschlossenen Filialen. Kunden könnten dort bereits Online-Einkäufe und Stromrechnungen bar an der Ladenkasse bezahlen."

Das Kostenargument will mir irgendwie nicht einleuchten, denn haben sie die Firma McKinsey beauftragt herauszufinden, warum es so viel Arbeitslose gibt. Diese Studie hat der Bundesagentur für Arbeit über 60 Millionen € gekostet. Die Quintessenz aus der Studie war die, dass McKinsey festgestellt habe, dass es zu wenig Arbeitsplätze gebe.

Die Frage ist, warum baut man so eine Struktur auf, die jederzeit zu allem missbraucht werden kann, in dem Sinne nicht nur diejenigen die kein Konto haben mit Bargeld zu alimentieren, sondern alle Erwerbslose? Auch ist das die Einfallstür weg vom Bargeld hin zu zielgesteuerte Lebensmittelversorgung mit angegliederter diätischer Versorgung bei drohender Fettleibigkeit? Das alles sind denkbare Szenarien.

Dabei gebe es ganz simple Lösungen wie zum Beispiel “Prepaid Kreditkarten“ und dafür ist die Infrastruktur schon längst da und wäre auch gesichert. Wenn man den unbedingt diese Geldautomaten in den Behörden mit dem vorgeschobenen Argument aus Kostengründen einsparen will.

„Eine Prepaid Kreditkarte, häufig auch als „Kreditkarte ohne Schufa“ umschrieben, findet in Deutschland eine immer größer werdende Beliebtheit. Die Funktionsweise dieser Karten ist denkbar einfach: wie bei einem Handyvertrag auf Prepaidbasis, muss die Kreditkarte zunächst mit Guthaben aufgeladen werden. Hierzu führen Sie eine einfache Überweisung durch. Anschließend können Sie das Guthaben für Einkäufe im Internet, Zahlungen in Cafés & Restaurants oder in Kaufhäusern benutzen. Auch die Nutzung von Geldautomaten ist mit diesen Karten möglich.“

Nun die Frage an meine Leser warum übergibt man solch eine sensible Schnittstelle den Lebensmittelkonzernen? Warum?

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