"Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten." Bertolt Brecht
Faszinierend, beinahe erotisch in ihrer autoritären Ästhetik: die Maske!
Ein Stück Stoff – plötzlich Symbol staatlicher Allmacht, bar jeder
evidenzbasierten Vernunft. Und was für ein Schauspiel: Unsere
„demokratisch gewählten“ Volksvertreter, sonst schwer beschäftigt mit
Ignoranz und Inkompetenz, plötzlich in Hochform. Befehlen! Verbieten!
Gebieten! Einatmung – nur mit Genehmigung.
Die
Maske wurde zum Fetisch der Kontrolle. Ein Insignium für das neue,
hygienisch gereinigte Obrigkeitsdenken. Sie war nicht Schutz, sie war
Signal. Signal der Unterwerfung. Und die Untertanen? Fügsam, gehorsam,
linientreu – ein nasser Traum für jeden, der Macht ausübt, ohne
Verantwortung tragen zu wollen.
Man
reiche den Eliten eine Maske – und sie werden glauben, sie seien
Götter. Man nehme sie ihnen weg – und sie rufen nach dem nächsten
Notstand.
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