Donnerstag, 3. September 2015

Das Spiel von Destabilisierung und Ausbeutung, welches die USA seit Jahrzehnten im Nahen Osten treiben, begünstigt die Radikalisierung und Ausbreitung von militanten Islamisten.



Am 19. August 1953 wurde Irans Premierminister Mossadegh aus seinem Amt geputscht. Initiatoren des Putschs waren britische und amerikanische Geheimdienste. Gründe dafür waren Irans Ölindustrie und eine politische Annäherung an die Sowjetunion. Erst 60 Jahre später gab die CIA ihre Rolle bei dem Staatsstreich offiziell zu.

An diesem Tag im Jahr 1953 wurde Irans demokratisch gewählte Regierung unter Premierminister Mohammad Mossadegh durch einen Staatsstreich gestürzt. Initiiert wurde der Putsch von britischen und amerikanischen Geheimdiensten, die Unruhen in Teheran auslösten, was letztendlich zum Sturz und zur Verhaftung des Staatsoberhaupts führte.

London konnte Washington zuvor davon überzeugen, dass sich die iranische Regierung zunehmend dem Kommunismus und damit der Sowjetunion zuwendete. Dem vorausgegangen war die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie, was in erster Linie unter der Kontrolle der Anglo-Iranian Oil Company (AIOC), nun als BP bekannt, gesteuert wurde. Heute ist man sich sicher, dass der Putsch von 1953, auch als Mordad Coup bekannt, dazu diente, westliche Ölinteressen im Land zu sichern.

Erst 60 Jahre später, im Jahr 2013, gab die CIA diesbezügliche Dokumente frei, worin die Rolle Washingtons bestätigt wird. Operation Ajax war der erste erfolgreiche Regierungssturz durch die CIA.

„Der Militärputsch, in dem Mossadeq und sein Kabinett gestürzt wurden, wurde unter der Leitung der CIA als ein Akt der US-Außenpolitik konzipiert und wurde von den den höchsten Ebenen der Regierung genehmigt“, heißt es in einem der Dokumente. Am 1. Juli 1953 wurde der Coup mit der Bezeichnung „Operation Ajax“ vom britischen Premierminister Winston Churchill genehmigt, 10 Tage später auch von US-Präsident Dwight D. Eisenhower. Operation Ajax wurde nach einem bekannten Haushaltsreiniger benannt und soll die „Säuberung“ Irans symbolisieren.

Nach dem Putsch, der bis heute für enormes Misstrauen der Iraner gegenüber den USA und Großbritannien sorgt, installierten die Westmächte das diktatorische Schah-Regime, welchen in den folgenden 26 Jahren mit eiserner Faust regieren sollte. Im Jahr 1979 wurde das Schah-Regime im Zuge der Islamischen Revolution gestürzt und Ajatollah Chomeini gründete die Islamische Republik Iran.

Das Spiel von Destabilisierung und Ausbeutung, welches die USA seit Jahrzehnten im Nahen Osten treiben, begünstigt die Radikalisierung und Ausbreitung von militanten Islamisten. AlQuaida und der Islamische Staat existieren in ihrem Umfang und in ihrer Durchschlagskraft nur aus dem Grunde einer imperialistischen US-Außenpolitik, sowie der Mitfinanzierung und Aufbauhilfe durch die US-Eliten.

Das Thema kurz und kompakt dargestellt von der ZDF-Satiresendung Die Anstalt vom 23.09.2014 mit Claus von Wagner und Max Uthoff: https://www.youtube.com/watch?t=12&v=MCjeHLjyiMo



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