In einem kürzlich erschienenen Interview präsentiert sich Dirk C. Fleck als nachdenklicher, vom Alter geläuterter Mensch. Er spricht von gefundener Gelassenheit, weint vor Mammutbäumen und beim Anblick spielender Kinder. Doch diese weiche Fassade kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine echte Aufarbeitung seiner höchst problematischen früheren Positionen fehlt.
Die totalitäre Blaupause: Flecks "Ökodiktatur" entschlüsselt
Aus Dirk C. Fleck: „GO! – Die Ökodiktatur: Erst die Erde, dann der Mensch":
Die Würde der Erde ist unantastbar.
Es besteht Arbeitspflicht. Jeder Bürger zwischen achtzehn und fünfundfünfzig Jahren investiert seine Arbeitskraft in den ökologischen Neuaufbau.
Die herkömmlichen Zahlungsmittel sind außer Kraft gesetzt.
Vegetarische Grundnahrungsmittel, Kleidung und Wohnraum stellt der Staat.
Private Medien sind verboten. Als Informationsquelle dient das Staatsarchiv.
Es besteht Reiseverbot. Privatfahrzeuge sind bei den zuständigen Stellen abzuliefern.
Strom und Wasser sind rationiert. Die Energieversorgung wird über Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie über Biogas gewährleistet.
Jede Frau zwischen 18 und 30 Jahren hat das Recht auf ein eigenes Kind. Voraussetzung ist ein Gebärgutschein des lokalen Gesundheitsamtes.
Diese "Grundgesetze" offenbaren den wahren Charakter von Flecks Vision: Einen totalitären Überwachungsstaat, der unter dem Deckmantel des Umweltschutzes alle Lebensbereiche kontrolliert. Die Parallelen zu historischen Diktaturen sind unübersehbar:
- Zentrale Planwirtschaft
- Staatliche Kontrolle über Fortpflanzung
- Einschränkung der Bewegungsfreiheit
- Medien- und Informationskontrolle
- Zwangsarbeit
Das besonders Perfide: Die ökologische Krise wird als Vorwand genutzt, um Grundrechte außer Kraft zu setzen und totalitäre Kontrolle zu etablieren. Die "Rettung der Erde" dient als moralische Rechtfertigung für die Errichtung eines Unterdrückungsapparates, der in seiner Konzeption erschreckende Ähnlichkeiten mit den dunkelsten Kapiteln des 20. Jahrhunderts aufweist.
Die entlarvende Doppelmoral
Besonders aufschlussreich ist eine Szene im aktuellen Interview, die Flecks wahre Prioritäten offenbart: Er echauffiert sich über Daniele Gansers weiße Sneaker - ausgerechnet Turnschuhe, die historisch ein Symbol des Protests und der Gegenkultur waren. Doch wo bleibt seine Empörung bei wirklich problematischen Positionen?
Während er sich über modische Details aufregt, schweigt er bezeichnenderweise zu Owe Schattauers öffentlichem Plädoyer für Zwangsarbeit für Arbeitslose. Diese selektive Empörung ist entlarvend: Ein Mann, der in seiner "Ökodiktatur" selbst Zwangsarbeit fordert ("Es besteht Arbeitspflicht"), stört sich an weißen Turnschuhen, nicht aber an menschenverachtenden Forderungen nach Zwangsarbeit.
Diese Doppelmoral zeigt: Es geht hier nicht um echte gesellschaftliche Kritik oder den Schutz der Schwachen. Stattdessen werden oberflächliche Äußerlichkeiten zum Skandal erklärt, während autoritäre und menschenfeindliche Positionen stillschweigend akzeptiert werden. Das passt ins Bild eines Mannes, der seine eigenen totalitären Vorstellungen hinter emotionaler Inszenierung und vorgetäuschter Betroffenheit zu verbergen sucht.
Die eugenische Wurzel: Ein dunkles Erbe
Die von Fleck propagierten Ideen stehen in einer langen Tradition des eugenischen Denkens, das sich wie ein dunkler Faden durch die Geschichte des Umwelt- und Naturschutzes zieht. Diese Verbindung ist kein Zufall, sondern das Ergebnis systematischer ideologischer Entwicklung.
Die Anfänge der Eugenik
Die Geschichte beginnt mit Francis Galton (1822-1911), einem britischen Naturforscher und Statistiker. Als Cousin Charles Darwins versuchte er, dessen Evolutionstheorie auf die menschliche Gesellschaft zu übertragen. Er prägte den Begriff "Eugenik" (vom griechischen "eugenes" - "wohlgeboren") und begründete damit eine Bewegung, die sich die "Verbesserung" des menschlichen Erbguts zum Ziel setzte.
Die Vordenker und ihre Ideen
Die eugenische Bewegung wurde von einflussreichen Intellektuellen getragen:
Bertrand Russell, der berühmte Philosoph, befürwortete offen eugenische Maßnahmen zur "Verbesserung" der Menschheit
Alexander Graham Bell, der Erfinder des Telefons, unterstützte eugenische Forschung
Harry H. Laughlin entwickelte Modellgesetze für Zwangssterilisationen
Henry Herbert Goddard führte den Begriff der "Schwachsinnigkeit" in die eugenische Debatte ein
Edward L. Thorndike verband eugenisches Denken mit Bildungstheorien
Irving Fisher, ein einflussreicher Ökonom, verknüpfte Wirtschaftstheorien mit eugenischem Gedankengut
Die institutionelle Verankerung
Die Eugenik wurde schnell institutionalisiert:
1907: Gründung der Eugenics Education Society in Großbritannien
1910: Einrichtung des Eugenics Record Office in den USA
1912: Erster Internationaler Eugenik-Kongress in London
1921: Gründung der American Eugenics Society
Die Verbindung zur Umweltbewegung
Die Verknüpfung von Eugenik und Umweltschutz manifestierte sich besonders nach dem Zweiten Weltkrieg:
Julian Huxley, überzeugter Eugeniker, wurde erster UNESCO-Generaldirektor und Mitbegründer des WWF
Prinz Philip und Prinz Bernhard der Niederlande, beide mit eugenischem Gedankengut verbunden, gründeten den WWF
Der Club of Rome, der die These der "Überbevölkerung" popularisierte, griff auf eugenische Argumentationsmuster zurück
Prinz Philip ging so weit zu sagen: "Sollte ich wiedergeboren werden, dann würde ich gerne als tödlicher Virus zurückkehren, um etwas zur Lösung der Überbevölkerung beizutragen" (DPA-Interview, 1988).
Die moderne Transformation
In der Nachkriegszeit wandelte sich die Rhetorik: Aus offener Eugenik wurde "Bevölkerungskontrolle" und "Umweltschutz". Doch die grundlegenden Ideen blieben erhalten:
Die Vorstellung einer "optimalen" Bevölkerungsgröße
Die Idee der Notwendigkeit zentraler Kontrolle
Der Glaube an die Berechtigung autoritärer Eingriffe
Die Ablehnung individueller Freiheiten zugunsten "höherer" Ziele
Viele der heute als fortschrittlich geltenden Umweltorganisationen haben ihre Wurzeln in diesem problematischen Gedankengut. Der WWF wurde beispielsweise von bekannten Eugenikern wie Prinz Philip und Prinz Bernhard der Niederlande gegründet. Prinz Philip offenbarte seine menschenfeindliche Haltung besonders deutlich in einem Interview mit der deutschen Presseagentur Deutsche Presse-Agentur (DPA) im Jahr 1988, als er sagte: "Sollte ich wiedergeboren werden, dann würde ich gerne als tödlicher Virus zurückkehren, um etwas zur Lösung der Überbevölkerung beizutragen." Diese Aussage zeigt exemplarisch die misanthropische Grundhaltung, die sich hinter der Fassade des Umweltschutzes verbergen kann.
Die Taktik der Verschleierung
Bemerkenswert ist das fast einstündige Interview selbst: Statt einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit seinen radikalen Thesen zur "Ökodiktatur" verliert sich Fleck in ausschweifenden Anekdoten und emotionalen Episoden. Er spricht über:
Seine Zeit als Journalist
Begegnungen mit RAF-Mitgliedern
Gefühlvolle Naturerlebnisse
Weinerliche Szenen vor Mammutbäumen
Philosophische Allgemeinplätze über das Alter
Diese weitschweifigen Erzählungen sind reine Weißwäscherei. Sie dienen dazu, von den eigentlichen Fragen abzulenken:
Wo ist die Distanzierung von seinen autoritären Thesen?
Wie steht er heute zu den menschenfeindlichen Vorschlägen seiner "Ökodiktatur"?
Warum keine Auseinandersetzung mit der Kritik an seinen Positionen?
Stattdessen bekommen wir einen theatralischen Monolog, der die harten Kanten seiner Ideologie unter einer Decke von Sentimentalität und Altersweisheit verbirgt.
Die fortbestehende Agenda
Trotz der weicheren Präsentation bleiben zentrale problematische Elemente bestehen:
Die grundlegende Untergangsperspektive ("die richtig große Sauerei wirst du hier nicht mehr erleben")
Die Ablehnung demokratischer Prozesse
Die Befürwortung autoritärer Lösungen für Umweltprobleme
Fazit: Falsche Tränen für echte Kontrolle
In dem aktuellen Videointerview präsentiert sich Fleck als geläuterter, emotionaler Mensch, der vor Mammutbäumen weint und beim Anblick von Kindern zu Tränen gerührt ist. Er übt scheinbar Kritik an gesellschaftlichen Missständen und positioniert sich als warner Mahner. Doch diese Inszenierung täuscht.
Betrachtet man seine Äußerungen genauer, wird deutlich: Seine Kritik zielt nicht auf mehr Freiheit oder echte Lösungen, sondern bereitet den Boden für genau die autoritären Eingriffe, die er in seiner "Ökodiktatur" propagiert. Die vorgebrachte Gesellschaftskritik ist dabei nur Mittel zum Zweck - sie soll die Notwendigkeit drastischer Maßnahmen begründen.
Seine weinerliche Selbstdarstellung im Interview erscheint vor diesem Hintergrund als geschickte rhetorische Strategie. Statt seine früheren totalitären Positionen aufzuarbeiten, verschleiert er sie hinter einer Maske der Betroffenheit. Die echten Tränen müssten eigentlich den Opfern autoritärer Ideologien gelten, die er weiterhin - wenn auch in sanfterer Verpackung - vertritt.
Die vermeintliche Altersmilde und neue "Gelassenheit", von der Fleck spricht, ist in Wahrheit eine raffinierte Form der Verschleierung. Er hat seine grundlegenden autoritären Positionen nicht revidiert, sondern lediglich die Präsentation angepasst. Seine "Ökodiktatur" steht weiterhin in der problematischen Tradition eugenischen Gedankenguts, das Menschen als manipulierbare Masse betrachtet.
Wer wirklich an Lösungen für Umweltprobleme interessiert ist, muss einen anderen Weg gehen: demokratisch, unter Wahrung der Menschenrechte und ohne autoritäre Zwänge. Das emotionale Getue eines unverbesserlichen Ökodiktators hilft dabei nicht weiter - im Gegenteil, es verschleiert nur die wahren Absichten hinter einer Fassade vorgetäuschter Betroffenheit.
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